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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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135<br />

wie Markasit kristallisieren und auch chemisch mit diesen verwandt sind. Wir geben<br />

hier eioe Uebersichl über die Kanze Gruppe und bemerken dazu, dass von den regulären<br />

Mineralien manche wie Schwefelkies und Kobaltglanz ausgesprochen der pyritoedrischen<br />

Hemiedrie angehören, während andere, wie Speiskobalt, nach ihrer Formenausbildung<br />

vollßächig erscheinen.<br />

Regu l är:<br />

Schwefelkies FeSt.<br />

Hauerit MnS t<br />

,<br />

Nickelglanz NiAsS,<br />

Kobaltglanz CoAsS,<br />

Speiskobalt CoAg"<br />

Chloanthit NiAs 2 .<br />

Rhombis ch:<br />

Markasit FeSiI!'<br />

Arseneisen FeA~ t,<br />

Arsenkies FeAsS,<br />

Glaukodot Co AsS,<br />

SaITJorit CoAs 2 •<br />

Weissni ckelkies NiA!'t.<br />

Die Verwandtschaft dieser Verbindungen zeigt sich auch darin, dass die eine<br />

sich mit der andern mischt, so dass manche von diesen Mineralien nie rein auftreten.<br />

Speiskoball enthält immer Nickel und Eisen, Chloanlhit immer Kobalt und Ei sen.<br />

Die Kobalt- und Nickelerze, mit Ausnahme des sellenen Saffiorit, und Weissnickelkies<br />

werden wir auf den Tafeln 35 und 36 vorrühren, hier haben wir zuerst die eisenhalligen<br />

Mineralien zu betrachten, um auf sie die eigentlichen Eisenerze folgen zu lassen.<br />

Schwefelkies ist das Muster eines ~ Kiesesc, einer metallisch glänzenden lichten<br />

S(;hwefelverbilldung, der Name besagt eigenllieh zweimal, dass dalS Mineral Schwefel enthalte;<br />

präziser, aber nicht so eingebürgert ist der Nßm ~ Eisenkies, ort wird das Mineral<br />

auch einfach Kies genannt. besonders von den Bergleuten. Daneben beisst es auch Pyrit<br />

und Feuerstein, weil es am Stahl Funken gibt und darum a n den alten Feuerschlössern<br />

benutzt wurde.<br />

Schwefelkies enthält Eisen und Schwefel in dem Verhültnis 1: 2, seine Formel<br />

ist FeS~; ihr entspricht ein Gehalt von 53,37 0 jn Schwefel. We~ en des hohen Schwefelgehaltes<br />

entzündet er sich in der Hitze und brennt mil bläulicher Flamme wie Schwefel ;<br />

durch Rösten unter Abschluss der Luft kann die Hälfte des Schwefels ausgetrieben werden,<br />

der dann als freier Schwefel sich absetzt; bei Zutritt von Luft bildet sich schweflige<br />

Säure und durch genügend starkes und langes Erwärmen kann a ll er SChwefel in diese<br />

übergeführt werden, während sich das Eisen mit Sauerstoff zu rotem Eisenoxyd verbindet<br />

oder nach Zusatz von Kieselsäure in Eisensilikat übergeht. Von diesem Verhallen macht<br />

man Gebrauch, um aus . Schwefelkies Schwefelsäure darzustellen.<br />

Sehr ort entbält Schwefelkies Spuren von Gold, das bei der Verwilterung, wie wir<br />

gesehen haben (S. 69), frei wird. Anderer Schwefelkies enthält Spuren VOn Thallium. das<br />

bei der Verarbeitung desselben zu Schwefelsäure im Flugstaub sich ansammelt; auch<br />

Silber, Kupfer, Mangan , Kobalt, Nickel und Arsen kommen in Spuren im Schwefelkies<br />

vor, grössere Mengen von Beimischungen treten in ihm nicht auf.<br />

Ausgezeichnet sind die Kristalle von Schwefelkies durch die fast immer ausgeprägte<br />

Hemiedrie, die nach ihm, dem Pyrit, als die pyritoedril:lche bezeichnet wird. Der<br />

Würfel ist fast immer auf seinen Flächen parallel zu je einer Kante ,estrein, so wie<br />

Figur 1 auf Tafel 26 es zeigt, bisweilen freilich sind seine Flüchen auch glatt (Figur 3);<br />

man kann die Streifung aurrassen als eine vielfach wiederholte (oscillierende), aber nicht<br />

recht zur Ausbildung gekommene Kombination mit einem Pentagondodekaeder. Auch das<br />

Oktaeder, Figur 2, lässt manchmal an der schrägen Streifun~ seiner Flächen erkennen,<br />

dass es zur pyritoedrischen Hemiedrie gehört, aber a.uch die Oktaederflächen können glatt<br />

sein (Figur 1 auf Tafel 2), und der in Figur 3 abgebildeten Kombination von Ok taeder mit

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