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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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~ 73<br />

Gold. stellenweise ist ein Gehalt von 5 kg Gold in der Tonne festgestellt worden.<br />

Aus dieser Grube stammt auch der oben erwähnte grosse Klumpen von Freigold,<br />

Die Produktion dieser Gruhe an Rohgold (silberballigem Gold) wird für das Jahr<br />

1895 auf 732 kg angegeben. Ebenfalls reich waren die Golderze aus den Gruben<br />

bei dem Dorfe Boi c z a, deren im Frühjahr 1897 geförderte Pocherze in der Tonne<br />

2050 g Rohgold enthielten, mit durchschnittlich 668 Teilen Gold und 310 Teilen Silber<br />

in ]000 Teilen Robgold. Die Jahresproduktion für 1895 betrug 294 kg Gold und<br />

166,7 kg Silber.<br />

Am bekanntesten von allen siebenbürgiscben Goldlagerstätten sind die von Vöröspa<br />

t a k, wegen der ausgezeichneten, dort gefundenen Goldkristalle, von denen wir auf<br />

unserer Tafel 5 in Figur 1, 4, 5 und 11 einige Beispiele abgebildet haben. Die teils an den<br />

Drusenwänden aufgewachsenen, teils in die tonige Füllung der Drusen eingebetteten und<br />

dann allseiti~ frei entwickelten Kristallaggregate zeigen manchmal eine regelmässige Ausbildung<br />

der einzelnen Flächen, meist sind sie zu Zwillingskristallen verwachsen, besonders<br />

charakteristisch für Vöröspalak sind die zierlich gebauten Goldbleche, von denen wir<br />

oben eines der schönsten beschrieben haben. Die in weiche Tonmassen eingebetteten<br />

Goldbleche sind manchmal wie Zwiebelblätter eingerollt. Auch drahtförmige, vierkantige<br />

Goldkristalle, aus deren ·Ende blattf"6rmige Kristalle herausgewachsen sind, sind vom<br />

Vöröspatak bekannt geworden. Dieses »Drusengold ., wird vOQ manchen für eine spätere<br />

Bildung gehalten und 6011 aus dem kristallinen und dem an Schwefelkies geknüpften Gold<br />

entstanden sein. An Produklion stebt Vöröspatak gegenüber den andern genannten Goldlagerstätten<br />

Siebenbül'gens zurück, immerhin sind noch heute in diesem Revier 179 kleine<br />

, Gewerkscharten tätig und mit dem Wasser von 5 Kunstteichen werden über 6000 Pochstempel<br />

in Bewegung gesetzt, meist ist das Gold im Gestein so fein verteilt, dass man<br />

es mit blassem Auge gar nicht sieht.<br />

In Bosnien ist von den alten Römern Gold gegraben worden; die ailen umfangreichen<br />

Goldwäschen liegen nordwestlich von Serajewo im oberen Flussgebiet des Vrbas,<br />

im Tale der Lasva und in der Umgebung von Fojnica.<br />

Im Russischen Reich findet sich Gold am Ural, im Altai, in Transbaikalien,<br />

im Gouvernement Olonez, im Gouvernement Jenisseisk, in Kamtschatka, und an der dem<br />

Kap Norne in Alaska gegenüberliegenden Küste Ostsibiriens. Am Ur al kommt das gediegene<br />

Gold an mehreren Stellen im Gestein eingewachsen vor und dies Berggold ist<br />

sogar eher entdeckt worden (1746) als das Seifengold; so trilt es in der Umgebung von<br />

Beresow6k bei Jekaterinburg am Ostabhang des Urals mit goldhaltigem Schwefelkies und<br />

Kupfererzen in Quarzgängen auf, die ein granilisches Gestein (ßeresit) durchsetzen oder<br />

wenigstens an dieses gebunden sind. Der Goldgehalt der Gänge beträgt etwa 13 g pro<br />

Tonne. Sehr viel wichtiger sind die verbreiteten Goldseifen am Ostabhang des Urals<br />

bei Bogoslowsk, Nischne Tagilsk, Beresowsk, Miask und Orenburg; die goldführenden<br />

Sande und Gerölle lagern hier fast immer direkt auf dem Grundgebirge und sind von<br />

andern gold freien Geröllen, Sanden und Torf in wechselnder Mächtigkeit, die bis zu 90 m<br />

ansteigen kann, bedeckt. <strong>Das</strong> uralische Gold findet sich meistens in kleinen Körnchen<br />

und Schüppchen, oft in ganz feinen staubartigen Teilen, seltener in Kristallen oder in<br />

grösseren Stücken. Ein solches, noch mit Quarz verwachsen, zeigt Figur 12 unserer<br />

Tafel, über den grössten im Oral gerundenen Goldklumpen haben wir schon berichtet<br />

(S, 70). Der Silbergehalt beträgt 6-8 °/0, doch finden sich auch Körner, die 16 °/0 enthalten<br />

und andere mit nur l/t °fo. Die Goldseifen in der Gegend der Hülte von Bissersk<br />

sind durch die Entdeckung des ersten Diamanten im Ural besonders bekannt geworden;<br />

80nst findet sich in Begleitung des Goldes im Ural nicht seiten Platin. Die Goldproduktion<br />

des Urals betrug im Jahre 1899 10448 kg.<br />

BUlIns , 1Ilneralrelch. 10

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