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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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und doch soll das See\vasser an der australischen Küste nach neueren Bestimmungen<br />

und Schätzungen in einer Kubikmeile 130~260 Tonnen (11. 1000 kg) Gold gelöst enthalten,<br />

es Cebit Dur der CheU?-iker, der es gewinnen könnte.<br />

In einer verdünnten Lösung von Cyankalium ist Gold verhältnismässig leicht<br />

löslich, und heute wird es vielfach durch eine solche Lösung von den mit ihm vor~<br />

kommenden Mineralien, die darin unlöslich sind. getrennt und aus der Lösung durch<br />

Elektrolyse abgeschieden'; dies Verfahren, als Cyanitverfabren bekannt, hat die früher<br />

gebräuchlichen immer mehr verdrängt.<br />

Von Quecksilber wird Gold unter Bildung von Amalgam sehr begie,rig aufgenommen,<br />

lind schon die Römer machten von dieser Eigenschaft Gebrauch, um das Gold von alten<br />

Gewändern zu trennen, oder es aus goldführendem Sand zu gewinnen, und auch heute<br />

noch wird das Gold aus feinstem Goldsand durch Quecksilber ausgezogen, darauf das<br />

GuilJamalgam durch Erhitzen in Gold und Quecksilber wieder zerlegt.<br />

Aber wozu Verfahren :1,01' Abscheidung von Gold ersinnen, da doch das Gold in<br />

freiem Zustand in der Natur vorkommt? Dies ist allerdings richtig, aber das meiste Gold<br />

findet sich so fein verteilt, dass es durch bloss mechanische Mittel nicht gewinnbringend<br />

abgeschieden werden kann.<br />

Tn der Natur findet sich das Gold eingewachsen im festen Gestein und heisst<br />

dann »Berggolde (Tafel 5, Figur 11, 13) oder lose in zertrümmertem Fels in den Geröllablagerungen<br />

von Bächen und Flüssen, den .Seifenc und heisst dann .Seifengoldc oder,<br />

da es durch Waschen daraus gewonnen wird, ~ Waschgolde (Tafel 5, Figur 6, 7). In allen<br />

~oldländern ist zuerst das Gold als Seifengold gefunden und erst später wurde das viel<br />

schwiel'iger abzubauende Berggold gewonnen.<br />

<strong>Das</strong> Berggold findet sich meist mit Quarz verwachsen auf Gängen in kristallinischen<br />

Schiefern (Gneis, Glimmerschiefer u. a.), in Granit und verwandten Tiefengesteinen und in<br />

vulkanischen Gesteinen, die dem Trachyt nahestehen. Der Quarz, wegen des Goldgehaltes<br />

Goldquarz genannt, ist nicht gleichmässig in seiner ganzen Masse mit Gold imprägniert,<br />

sondern dies ist auf feinsten Adern besonders augereichert (Tafel 5, Figur 13), die man<br />

wobl als »Adelsvorschub. bezeichnet. Im ganzen nur selten ist- das Gold so gross, wie<br />

in dem abgebildeten Stück, meistens ist es in äusserst feinen Schüppchen oder Stäubchen<br />

in den Qutlf7.körnern eingesprengt oder zwischen ihnen eingeklemmt, so dass man m!lnchmal<br />

mit biossem Auge gar kein Gold wahrnimmt. Seltener tritt das Gold in grösseren Klumpen<br />

im Quarz eingewachsen als Berggold auf, der grösste von allen wog 43,08 kg und wurde in<br />

der Monumental-Mine Sierra Cty, Kalifornieo, gefunden. Ein an Gold ungewöhnlich reicher<br />

Block aus der Muszarigrube bei Brad an der westlichen Grenze des Csetrasgebirges in<br />

Siebenbürgen enthielt 57,7 kg (nach einer anderen Angabe 67,7 kg) Feingold, welches<br />

als hochkarätiges Feingold in kleinen blättchenförmigen Kristallen zu moosförmigen<br />

Gebilden angehäuft und mit Zinkblende und Markasitkristallen auf Quarz aufgewachsen<br />

war. Der häufigste Begleiter von Gold im Quarz ist Schwefelkies, der immer goldhaltig<br />

ist und bei dessen Verwitterung Gold frei wird, während aus dem Eisen des Kieses<br />

Brauneisenstein hervorgeht (Tafel 5, }~igur ) 4). So kommt es, dass sich im -eisernen Hute<br />

der Gän.ge Freigold findet, während es in grösseren Tiefen im Schwefelkies enthalten ist.<br />

<strong>Das</strong> Gold ist diesem zum Teil in feinsten Blättchen so beigemengt, dass es noch durch<br />

Amalgamation von ibm getrennt werden kann, oft ist es aber so innig mit ihm verbunden,<br />

dass es nur durch Verhüttung ausgebracht werden kann.<br />

Deutliche Kristallisation ist bei dem von Quarz umschlossenen Gold selten, wohl<br />

aber finden sich Kristalle auf l10hlräumen oder in nachgiebigem Gesleinsmaterial, aher<br />

immer sind sie klein und meist stark verzerrt und in Zwillingsstellung miteinander<br />

verwachsen.

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