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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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liefern.<br />

!Seinen Lösungen wird durch eingelegtes Eisen das Kupfer gefällt (Zementkupfer). Der in<br />

Figur 9 auf Tafel 14 abgebildete, auf Quarz aufgewachsene Kupfervitriol stammt von Dublin,<br />

ob er obne Zutun des Menschen sich gebildet habe, wage ich nicbt zu entscheiden.<br />

Verwendung: Kupfervitriol findet ausgedehnte Verwendung in der Galvanoplastik;<br />

aus seiner Lösung wird durch elektrischen Strom auch von geringer Spannung das Kupfer<br />

abgeschieden, das für elektrische Zwecke dient und sehr rein sein muss (siehe unten).<br />

Lösungen von Kupfervitriol mit Zusatz von Kalk werden im Weinbau als Mittel gegen<br />

die Peronospora erfolgreich angewendet, in der Färberei und Druckerei, zur Herstellung<br />

von Kupferfarben, wird Kupfervitriol benutzt.<br />

Ein in Wasser unlösliches Kupfersulfat ist der Brochantit, CuSO~·3Cu(OH) i;<br />

zwei andere selleue Mineralien, Langit und Herrengrundit, enthalten- g:leichfalls KupfersuIrat.<br />

Auch mit Phosphorsäure und Arsensäure verbunden tritt Kupfer in der Natur<br />

auf, die Kristalle sind meist klein und die Mineralien selten. Wir nennen:<br />

Libethenit Cu 2 (OH) P0 4 und Olivenit Cu 2 (OH)As0 4 und führen als Vertreter solcher<br />

Verbindungen den Euchroil vor (Figur 8 auf Tafel 14), weil dieser in etwas grässeren<br />

Kristallen auftritt. Nach seiner chemischen Zusammenselzung ist er wasserhaltiges basisches<br />

Kupferarseniat Cu,(OH) As O~ · 3H t<br />

O, der Kristall der Figur 8 ist begrenzt von einem rhombischen<br />

vertikalen und einem horizontalen Prisma und einem Pinakoid. Der Fundort ist<br />

Libethen in Ungarn, wo sich auch die beiden sndern eben genannten Mineralien finden.<br />

Verwendung des Kupfers. <strong>Das</strong> Kupfer findet seit alten Zeiten für sich und<br />

mit anderen Metallen zu Legierungen zusammengeschmolzen ausgedehnte Verwendung.<br />

Aus reinem Kupfer werden Gerätschaften, Kessel, Kühlapparate, Drähte, Bleche,<br />

Platten (für Schiffsbau) und vieles andere gefertigt; durch die Ausdehnung elektrischer<br />

Anlagen ist der Bedarf an Kupfer ausserordentlich gestiegen, es ist nach Silber der beste<br />

Leiter für den elektrischen Strom. <strong>Das</strong> reinste, zu elektrischen Leitungen dienende Kupfer<br />

wird durch Elektrolyse dargestellt, und täglich werden 800 Tonnen auf diesem Wege erzeugt,<br />

wovon die Vereinigten Staaten von Nordamerika allein 86 1 /1 %<br />

Die Legierungen bekommen je nach dem Zweck, dem sie dienen, verschiedene<br />

Zusammensetzung; die deutschen Kupfermünzen enthalten 9~% Kupfer, 4 % Zinn und<br />

1 % Zink, die der meisten andern europäischen Länder (Russland, Schweden, Grossbritannien<br />

und der romanischen Länder) 3 1 /2 Teile Zinn und 1 1 /2 Teile Zink, die deutschen<br />

_Nickel cmünzen 75 % Kupfer neben 25 % Nickel. Eine seit alten Zeiten benutzte Legierung<br />

ist die B ro n z e, eine wesentli ch aus Kupfet· und Zinn bestehende Legierung.<br />

Man unterscheidet da:<br />

Ku n s tb r on 1. e, die zu Standbildern, Verzierungen, Lampen und dergl. benutzt<br />

wird mit 86,6 Teilen Kupfer, 6,6 Teilen Zinn, 3,3 Teilen Blei und 3,3 Teilen Zink; sie ist<br />

dünnßüssig , füUt die Form gut aus, lässt sich bearbeiten und nimmt mit der Zeit eine<br />

mattgrüne Oxydschicht, sogen. Patina, an.<br />

Stahlbronze enthält 92 Teile Kupfer und 8 Teile Zinn und wird u. a. zu Geschützrohren<br />

benutzt. Eine ganz ähnliche Zusammensetzung hat eine Bronze aus der<br />

11. Ansiedelung Trojas, sie enthält nämlich 9],8 Teile Kupfer und 7,5 Teile Zinn und<br />

war zu einem Meissel verarbeitet, eine andere trojanische Bronze enthält 87 Teile Kupfer<br />

und 10,6 Teile Zinn, daneben etwas Blei, Arsen und Antimon und diente als Dolchklinge.<br />

Glockenmetall enthält durchschnittlich 78 Teile Kupfer und 22 Teile Zinn.<br />

Phosphorbronze besteht aus 90 Teilen Kupfer, 9 Teilen Zinn und 0,5 bis<br />

0,75 Teilen Phosphor, ist härter als die andern, dabei sehr dehnbar, elastisch und fest.<br />

Findet ausgedehnte Verwendung als Geschützmelall, Glockengut, Kunstbronze, als Achsenlagermetall<br />

, zu Patronenhülsen, Draht für feine Siebe u. a. Ihre Eigenschaften werden<br />

durch geringen Wechsel in der Zusammensetzung dem besonderen Zweck angepasst.

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