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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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328<br />

weisL Heute wird der Name Amphibol vorzugsweise [ür die ganze Gruppe, der Name<br />

HOI'Dblende [ür einzelne Glieder der Gruppe gebrauchL<br />

Die einfachen Kristalle (Tafel 66, 2) sind am häufigsten von einem Prisma begrenzt,<br />

dem eine recht vollkommene Spaltbarkeit parallel geht und das als Vertikalprisma trlP<br />

angenommen wird (p in der Textfigur 234), seine Flächen schneiden sich unter einem<br />

Winkel von J 24° 10'; die seitliche Kante ist durch das Klinopinakoid (h)<br />

Flg. '?>4.<br />

abgestumpft, an dem Ende tritt eine Schiefendfläche (e) auf, die als<br />

Basis OP, und zwei Flächen (0), die als hintere Pyramide P angenommen<br />

werden können; der Winkel, den sie miteinander bilden,<br />

beträgt '148 0 28', der, den sie mit der Basis bilden I 145° 35', so<br />

dass der Unterschied nicht gross, mit biossem Auge, ohne Goniometer<br />

kaum bemerkbar isl Wir sehen, dass die Säule durch Winkel<br />

p ,<br />

und Flächenzahl einer hexagonalen sich nähert und dass ihr die<br />

Flächen am Ende wie Rhomboederflächen einem Prisma der zweiten<br />

• Stellung aufgesetzt sind, die Aehnlichkeit mit einer Form des hexagonalen<br />

Systems ist tatsächlich auffallend, und doch kann man Horn­<br />

Hornbl~nd e.<br />

blende als nicht zu diesem System gehörig auch ohne jede Winkelmessung<br />

daran erkennen, dass die Spaltbarkeit nach nur zwei, nicht nach den drei<br />

Richtun@:en des vermeintlichen bexagonalen Prismas geht, sie kann hiernach und nach<br />

der Flächenzahl am Ende nur monoklin sein. Die Kristalle sind meist gedrungen säulenförmig,<br />

wie Figur 2 auf Tafel 66, nur meist erheblich kleiner, seltener sind sie nach der<br />

Säule langgestreckt, wie der in Figur 5, an dessen Ende übrigens noch kleine andere<br />

Flächen als die obengenannten auftreten. An den schwarzen Kristallen der Figur 6 ist<br />

nur das Vertikalprisma und eine Endfläche entwickelt, das Klinopinakoid fehlt, darum<br />

sind die Kanten an der Seite so scharr.<br />

Recht häufig sind bei Hornblende Zwillingskristalle, bei denen zwei Individuen<br />

mit einer Fläche des Orthopinakoids, die die vordere Prismenkante abstumpfen würde<br />

aber als Kristallfläche nicht vorkommt, verwachsen sind. Sie sehen gar nicht aus wie<br />

Zwillingskristalle, denn einspringende Winkel sind nirgends zu bemerken (Tafel 66, 3 und 4),<br />

jedoch an der Verleilung der Flächen kann man die Zwillingsverwachsung ohne weiteres<br />

erkennen; beide Enden, die an einem einfachen Kristall gleich entwickelt sind, sind bier<br />

verschieden, an dem einen treten vier (Tafel 66, 3), an dem entgegengesetzten Ende aber<br />

nur zwei Flächen (Tafel 66, 4) auf. Die Basis des einen Individuums ist - so kann man<br />

es sich vorstellen - durch Drehung nm 180 0 neben die des anderen zu liegen gekommen<br />

und ebenso sind die beiden Pyramidenflächen neben die beiden andern gekommen, die<br />

Zwillingskristalle sehen aus, als seien sie hemimorph und zum rhombischen System gehörig.<br />

So treten die Hornblendekristalle bald in dieser, bald in jener täuschenden Gestalt<br />

auf und es gilt, sich nicht irre machen zu lassen.<br />

Verhältnismässig recht leicht ist Hornblende im Dünnschliff unter dem Mikroskop<br />

zu erkennen, ihre Querschnitte sind sechsseitig (Tafel 67, 2), die Längsschnit,te meist vierseifig<br />

(Tafel 67, 4) * mit rechten oder schiefen Winkeln. Die vollkommene Spaltbarkeit gibt<br />

sich durch geradlinige Risse zu erkennen. die sich in den Querschnitten unter ungefähr<br />

120 0 durchkreuzen, in den Längsschnilten einander parallel gehen und die Richtung der<br />

Vertikalachse anzeigen. Die Farbe im Dünnschliff ist braun oder grün und sebr charakteristisch<br />

ist ein starker Dichroismus, den man unter dem Mikroskop wahrnimmt, wenn<br />

man das Präparat mit dem Objekttisch dreht, unter dem das eine Nicolsche Prisma eingeschaltet<br />

ist. Die Farbe wechselt alsdann zwischen hellgelb und dunkelbraun bei der<br />

• Auf (ll'm :w Tafel 67 A'E'hfwenrien Df'ckhlatt i~t<br />

nicht richtig, ~ i~t Hornhlemle.<br />

F'igm 4 filii Biotit brr.f"ichll f' t , Ili t'il is t nher

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