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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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203<br />

Als Seltenheit treten in Diamant fremde Einschlüsse auf, die immer nur klein,<br />

aber doch recht wichtig sind , weil sie ein Licbt auf seine Entstehung werfenj man hat<br />

darunter die folgenden Mineralien erkannt: Eisenglanz oder Titaneisen, Quarz, Rutil,<br />

Schwefelkies, Topas und Gold. Andererseits kommt auch Diamant als Einschluss io andern<br />

Mineralien, es wird Granat genannt, vor.<br />

An Versuchen, Diamant künstlich darzustellen , hat es bei der Kostbarkeit<br />

dieses Minerals nicht gefehll, und weDn es bisher auch nicht gelungen ist, ibn in<br />

grösseren Kristallen zu erzielen, die mit den natürlichen in Konkurrenz treten könnten,<br />

so baben die Versuche doch grosses wissenschaftliches Interesse, da sie uns den Schleier,<br />

der über die Entstehung des Diamanten ausgebreitet ist, lüften. Es ist scbon lange bekannt,<br />

dass geschmolzenes Eisen Kohlenstoff auflöst und beim Erkalten als Graphit wieder<br />

ausscheidet Lässt man aber das Eisen unter hohem Druck oder sehr schnell erkalten,<br />

so kristallisiert nach den Versuchen von B. Moissan ein kleiner Teil des Kohlenstoffs als<br />

Diamant; dies ist recht wichtig zur Erklärung des Vorkommen!! von Diamant in Meteoreisen;<br />

auch in Stahl und Hartgusseisen ist Diamant nachgewiesen. Es ist aber auch<br />

möglich, Diamant ohne Anwendung von besonders hohem Druck zu erzielen, es kann sich<br />

nämlich nach Versuchen von J. Friedländer und Hasslinger in einer dünnflüssigen Olivinschmelze<br />

, die mit Kohle in Berührung gekommen ist, Diamant bilden. Dies isL wichtig<br />

zur Erklärung der Entstehung der Kapdiamanten, die in einem solchen Silikatgestein sich<br />

finden. Durch Anwendung sehr hoher Temperaturen 2000 - 3000° ist es gelungen, durch<br />

Zersetzung von Acetylen neben Graphit auch Diamant darzustellen und neuerdings hat<br />

A. Ludwig einen Versuch beschrieben, bei dem direkte Umwandlung von Kohle in Diamant<br />

erfolgt sein soll.<br />

<strong>Das</strong> Vorkommen und damit die natürliche Entstehung des Diamanten<br />

birgt noch manches rätselhafte. An den meisten Fundorten befindet sich Diamant offenbar<br />

nicht mehr in dem Gestein, in dem er sich gebildet hat, sondern in fremder Umgebung,<br />

nur in Südafrika scheint ersteres noch der Fall zu sein. Hier findet er sich in einem<br />

olivinrührenden Eruptivgestein. und es ist anzunehmen, dass er sich in diesem in dem<br />

Erdinnern gebildet und mit ihm bei einer heftigen, explosionsartigen Eruption an die Oberfläche<br />

gelangt seij wir kommen nachher darauf zurück.<br />

Von den Fundorten des Diamants sind die in Ostindien am längsten bekannt,<br />

nicht nur die fabelhaften Diamantschätze der indischen Fürsten stammen von bier, auch<br />

die Römer haben aus Indien den Diamant bezogen und bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts<br />

kam kaum ein anderer Fundort in Betracht. Die Diamanten finden sich hier auf<br />

der Ostseite des Hochlands von Dekkan in weiter Verbreitung von Süden nach Norden in<br />

den Flussgebieten des Panar. Kistnah, Mahanady und in der Umgebung von Panna, südwestlich<br />

von Allahabad im Ganges. und sind im Gebirge auf eine einzige, nicht sehr mächtige,<br />

erdige und geschiebereiche Schicht beschränkt, sie sind gleichzeitig mit dieser abgelagert,<br />

nachdem das Gestein, in dem sie ursprünglich eingewachsen waren und das nicht mehr<br />

bekannt ist, zerstört war. Auch diese Schicht ist zum Teil durch Wasser abgetragen und<br />

von F lussläufen durchschnitten , mit dem Gestein ist auch der Diamant fortgeführt und<br />

findet sich in dem Gerölle, das die Flüsse auf ihrem Weg zur Ebene abgesetzt haben.<br />

Die indischen Diamanten zeichnen sich durch vollkommene Klarheit, starkes Feuer, lebhartes<br />

Farbenspiel und Grö~se aus. die meisten der altberühmten grossen Diamanten<br />

stammen aus Indien, namentlich auch die weniiten roten und blauen Diamanten. Nach<br />

Entd.eckung der Diamanten in Brasilien hat die Produktion erheblich abgenommen, noch<br />

mehr, seit die Kapdiamanten den Markt überschwemmen.<br />

In Brasilien sind die ersten Diamanten im Jahre 1725 gefunden worden: Die<br />

wichtigsten Diamantbezirke liegen in den Provinzen Minas Geraes in der Umgebung der Stadt

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