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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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- 108 -<br />

Temperaturen Quecksilberthermometer nicht geeignet sind. da Quecksilber bei - 39,6° C.<br />

gerriert, es krista1lisierl alsdann regulär wie Amalgam. Wegen seiner hoben Dichte, 13,596<br />

bei 00, 6udel Quecksilber bei physikalisch-chemischen Apparaten vielrach Verwendung ;<br />

reines Quecksilber bleibt aucb an der Luft bei gewöhnlicher Temperatur unverändert Salze<br />

des Quecksilbers finden in der Medizin vielfach Verwendung, so seine Verbindungen mit '<br />

Chlor, Calomel (Hgei) und Sublimat (Hgeil); alle seine Salze sind ebenso wie das Metall<br />

selbst ginig. Der aus Quecksilber und Schwerel dargestellte reine Zinnober wird als Farbe<br />

benutzt. Knallquecksilber (C I N 1 HgO! + HIO) dient zum Füllen der Zündhütchen.<br />

Die Menge des erzeugten Quecksilbers wird meist nach .Flaschen« angegeben,<br />

die Flasche = 28,64 kg, wir gehen sie hier nach Tonnen = 1000 kg an. Im Jahre 1901<br />

produzierte Spanien 864 t, die Vereinigten Staaten 992 t, Oesterreich 650 t, Me.l.iko 336 t<br />

(im Jahre 1900), Russland 340 t, Italien 220 l<br />

Der Preis für eine Flasche beträgt etwa 190-200 Mark.<br />

Bleierze.<br />

Gediegen Blei kommt in der Natur nur sehr selten vor, es bildet dßnne unscheinbare<br />

Platten und spielt gar keine Rolle weder als Mineral noch als Bleierz; die Tatsache,<br />

dass es gediegen vorkommt, ist das Interessanteste an ihm. Als Bleierz stebt<br />

Blei g la n z in erster Linie, alle andern bleihaItigen Mineralien stehen an Bedeutung gegen<br />

ihn weit zurück. Bleiglanz bestebt aus Blei und Schwefel PbS, seine näcbsten Verwandten<br />

sind Selenblei PbSe, und Tellurblei PbTe; beide sind sehr selten, kommen nur in<br />

körnigen Aggregaten vor, haben für uns darum keine weitere Bedeutung. Erwähnt sei nur,<br />

dass aus Selenerzen (Selenblei, Selenkupfer und Selenquecksilber) Selen dargestellt wird,<br />

das in der neuesten Zeit von den Physikern zu elektrischen Versuchen (Telephonie ohne<br />

Draht) benutzt wird. Unter den zusammengesetzten Schwefel verbindungen sind manche<br />

bleihaltig, wir nennen hier nur:<br />

Bleiarsenglanz (Skleroklas) PbAstS t<br />

,<br />

Bleiantimonglanz (Zinckenit) Pb Sb 2 S t ,<br />

Bleiwismutglanz ..... PbBi!S"<br />

Dufrenoysit PbIAs t 8 ~ , Boulangerit Pb s Sb 2 Se,<br />

J amesonit Pb i<br />

Sb 2<br />

8 6<br />

, Boumonit CUt Pb, 8b 2 Sei<br />

Cosalit .. Pb.BisS bI<br />

Nadelerz Cu I Pb 2 Bi.S G<br />

•<br />

Bournonit haben wir bei den Kupfererzen kennen gelernt, die andern sind als<br />

Erze unwichtig, hier führen wir von den obengenannten nur den Bleiantimonglanz vor.<br />

Durch Einwirkung von Lösungen gehen aus diesen Bleierzen, besonders dem Bleiglanz,<br />

neue Mineralien, Sauerstoffsalze hervor, die sich aUe durch starke Lichtbrechung,<br />

zum Teil auch durch schöne Farbe auszeichnen, und von denen manche auf Blei ver­<br />

MUtet werden. Wir führen von ihnen vor :<br />

Weissbleierz Pb CO, .<br />

Anglesit PbSO.,<br />

Pyromorphit 3 Pbs(PO ~)I' Pb Cl t I<br />

Gelbbleierz PbMoO.,<br />

Phosgenit Pb COs' Pb CI"<br />

Rotbleierz PbCrO.,<br />

Mimetesit 3 Pb. (AsO.)t' PbCI 1 .<br />

•<br />

Wir fassen diese Mineralien nach ihrem Metall zusammen und tragen hierdurch<br />

ihrer gemeinsamen Abstammung Rechnung. Man kann sie auch mit solchen Mineralien<br />

vereinigen, mit denen sie die Säure gemeinsam haben, dann kommt eine engere kristallographische<br />

Verwandtschaft mit diesen zum Ausdruck. In den Lehrbüchern und chemischen

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