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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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140 -<br />

auch 80 erklärt werden, dass Markasit durch ·die kräftige StreifuDi und die vielen einspringenden<br />

Winkel den Atmosphärilien eiDe viel grössere Oberfläche bietet, als der in<br />

geschlossener Form auftretende kompakte Schwefelkies.<br />

Markasit ist im ganzen seltener wie Schwefelkies, aber doch recht verbreitet,<br />

besonders auf Erzgängen, in TOD und Kohle und als VersteinerungsmitteJ. Er findet sich<br />

unter anderem auf den Erzgängen von Claustal im Harz, Freiberg in Sachsen, den Zinkerzlagern<br />

von Oberschlesien. in den Braunkohlentonen von Littmitz in Böhmen (Tafel 27<br />

Figur 1), in grauem Kreidemergel bei Folkestone in England (Tafel 27, 2), überhaupt recht<br />

verbreitet in den Kreideablagerungen von England und Frankreich, auf Erzgängen und<br />

in Sedimenten in den Vereinigten Staaten (Figur 3, 4).<br />

Markasit wird, wenn er in abbauwürdigen Mengen vorkommt, gewonnen und wie<br />

Schwerelkies aur Schwerelsäure verarbeitet, auch Eisenvitriol wird aus ihm dargestellt.<br />

Arsenkies, Mispickel oder Arsenopyrit kristallisiert in rhombischen Formen,<br />

die von einem meist kurzen Vertikalprisma und einem flachen Brachydoma begrenzt sind,<br />

das nacb der kurzen Achse stark gestreift ist (Textfigur 136). Figur 7 der Tarel 27 zeigt<br />

Fig. 186.<br />

Anenklea.<br />

uns einen solchen Kristall ziemlich von oben geseben. Die Flächen<br />

des Vertikalprismas bilden einen Winkel von etwa 1120, die des<br />

Brachydoma einen Winkel von -147°, es bekommt das Naumannsche<br />

Zeichen +P~, das Vertikalprisma t:»P. Die grösseren Kristalle der<br />

Abbildung Figur 5 und 6 zeigen dieselben Flächen und wenden<br />

bald die Prismen-, bald die Domen8ächen nach aussen. An andern<br />

Kristallen sind die Prismenfläcben langgestreckt, auch andere Flächen<br />

treten noch hinzu, aber die genannten sind immer die wichtigsten,<br />

Sehr häufig sind Durchkreuzungszwillinge zweier Kristalle, meist<br />

so ausgebildet, dass durch einen grösseren ein kleiner hindurchgewachsen<br />

ist und beide eine Makrodomenfläche pf,p gemei nsam<br />

haben (Texlfigur 137). Auch Zwillinge nach Art des Markasit<br />

kommen vor, in Figur 8 aur Tarel 27 ist ein solcher abgebildet,<br />

die obere Hälfte ist analog dem Speerkies in Figur 1, der rechte<br />

Teil des Speeres ist nach links unten, der linke nach rechts unten<br />

rortgesetzt, und die miteinander verwachsenen Kristalle haben,<br />

M'<br />

Fig. 137.<br />

Al"1Ieukies, ZwillinG'.<br />

wie bei Markasit, eine Fläche des Vertikal prismas als Zwillingsebene gemeinsam, es sind<br />

Durchkreuzungszwillioge nach dieser Prismenßäche.<br />

Die Kristalle sitzen oft dicht gedrängt aur ihrer Unterlage auf, auch stengelige<br />

und körnige Aggregate kommen vor. Sie sind metallisch glänzend, zinnweiss, an der<br />

Oberßäche aber meist schwach angelaufen. Die Härte ist nahezu 6, das spezifische<br />

Gewicht 6,1.<br />

Wie in der Form, zeigt sich auch in der chemischen Zusammensetzung eine gewisse<br />

Verwandtschaft mit Markasit, die Zusammensetzung lässt sich durch die Formel<br />

FeSAs ausdrücken, das eine Schwerelatom in FeSt ist durch ein Atom Arsen ersetzt,<br />

der Arsengehalt beträgt 46%; wegen des bohen Arsengehaltes beisst das Mineral auch<br />

Giftkies. Beim Erhitzen aur der Kohle schmilzt Arsenkiei zu einer magnetischen Kugel,<br />

das Arsen macht sich hierbei durch starken knoblaucbartigen Geruch bemerkbar. Als<br />

Beimengung tritt in ihm Silber, Gold, Kobalt, Nickel etc. aur. Ein silberreicher Arsenkies<br />

ist das Weisserz oder Weissgültigerz von der Neuen Hoffnung Gottes bei Bräunsdorf<br />

in Sachsen.<br />

Arsenkies findet sich hauptsächlich auf Erzgängen in Gneiss zusammen mit<br />

schwarzer Zinkblende (Tafel 27 , Figur 5 und 6), Bleiglanz, Silbererzen, oder auch zusammen<br />

mit Zinnstein. Der Hauptrundort ist Freiberg in Sachsen, wo Arsenkies auf Gängen und

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