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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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mich jedesmal, wenn ich die Türe offen fand, tiefe Niedergeschlagenheit, wenD ich vor<br />

verschlossene Türen kam. Von einem Schaukasten ging ich zum audern, nicht ahnend,<br />

dass ich später als Assistent alle die schönen Sachen jeden Tag sehen durfte. So rate<br />

ich nach meip.er Erfabrung jedem, der Freude an Mineralien hat, die ihm zugänglichen<br />

öffentlichen Sammlungen zu besuchen. Wenn er dazu die ausgestellten Mineralien mit<br />

den auf den Tafeln abgebildeten vergleicht, so werden s'je sich seinem Gedächtnis besser<br />

einprägen und er wird finden, dass auf den Tafeln doch recht gute Exemplare abgebildet<br />

sind. Könnten die Originale alle in einer Sammlung sein, so würde diese eine ausgesuchte<br />

Mustersammlung darstellen.<br />

Alle die schönen Stufen einer Schausammlung sind aber nur zum Ansehen für<br />

ihn da, sie können eine eigene Sammlung niemals ersetzen; jene verehrt man , diese<br />

gewinnt man lieb. Man sehe sich also alle die Sammlungen an, zu denen man Zutritt<br />

erlangt, versäume aber nie, auch selbst zu sammeln.<br />

Von Anfang an gewöhne man sich daran, die eigenen Mineralien ordenllich und<br />

übersichllieh aufzubewahren. Jedes wird in ein passendes Pappkäslchen gelegt, nachdem<br />

es mit Wasser und einer feinen Bürste gesäubert ist. Auf einen s~uber geschnittenen Zettel<br />

schreibt man den Namen des Minerals und seinen Fundort; wenn man es selbst gesammelt<br />

hat, dazu seinen eigenen Namen und das Datum des Tages, an dem man das Mineral gefunden<br />

hal, bei den als Geschenk erhaltenen Mineralien den Namen des Gebers. Den Fundort muss<br />

man genau angeben, damit man später immer wieder weissr woher das Mineral stammt.<br />

Man mache es sich zur Regel, alte Etiketten, namentlich die Originaletiketten , die zu<br />

gekauften oder geschenkten Mineralien gehören, niemals wegzuwerren, sondern immer<br />

bei dem Mineral, zu dem sie gehören, zu bewahren. Schon manche Sammlung ist durch<br />

Entfernung alter Etiketten schwer geschädigt worden. Die Papp kästchen kann man sich<br />

ans starker Pappe und Glanzpapier selbst anfertigen, ratsam aber ist es t sie fertig zu<br />

kaufen, der Preis ist nicht viel höher als der von Pappe und Papier, und die Arbeit<br />

doch exakter, wenigstens gilt dies im Vergleich zu denen, die ich mir früher angefertigt<br />

habe. Man wähle Kästchen von \"erschiedener Grösse und gegeneinander so abgemessen,<br />

dass sie sich immer lückenlos aneinander stellen Jassen.· Kleine Kristalle verwahrt<br />

man zweckmässig in GJasröhrchen, die an einem Ende zugeschmolzen sind; freilich wird<br />

man sie in einem Pappkästchen immer besser sehen.<br />

Solange man nur wenig Mineralien hat, wird man sie auf irgend eine Weise<br />

unterzubringen wissen; wenn die Sammlung umfangreicher wird, muss man ·sie in einem<br />

besonderen Schrank aufbewahren, Man strebe danach, von einem Mineral die verschiedenen<br />

charakteristischen Varietäten und nicht bloss Kristalle, sondern auch derbe Arten<br />

zu bekommen, damit man' es in seiner oft sehr verschiedenen Ausbildungsweise kennen lernL<br />

Die Mineralien selbst ordne man nach dem System, nach dem sie in dem benutzten Buche<br />

aufeinander folgen, jedes einzelne wird in einer grossen Sammlung zweckmässig geographisch<br />

geordnet, zuerst die Stücke aus der Umgebung des Ortes, in dem sieb die<br />

Sammlung befindet, darauf die aus den benachbarten und entfernten Bezirken.<br />

Wer selbst Mineralien suchen will, bedarf dazu einer kleinen Ausrüstung, denn'<br />

nur selten findet man sie so, dass sie ohne weiteres aufgenommen und der Sammlung<br />

einverleibt werden könnten. Da die Mineralien meist mit ihrem Mut,lergestein , Cest ver'"<br />

einigt oder in Hohlräumen oder auf Spalten. aufgewachsen sind, bedarf man eines Hammers<br />

• Mineraliellk!istchen nach Angabe liefert u. a. die Filma Chr. Reiser in Lallr in Baden. Besolldel·,~<br />

viel gebrauchte Grössen sind die folgenden (in Centimeter); 4 X 2, 4 X 3, 4 X 4, 5 X 2, 5 X 4, 5 X 5,<br />

6 X 2, 6 X 4, 6 X 5, 6 X 6, 8 X 5, 8 X 6, 10 X 8, 12 X 8. Dies sind die Ma!l!le in äusserer Lllnge und<br />

Breite, die Höhe (les Randes beträgt bei den kleiuen etwa 1 cm, bei den grossen ein wenig mehr.

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