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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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405<br />

Die Kristalle sind bald rege llos auf einer Unterlage aufgewachsen, wie uns die<br />

Stufe in Figur 3 der Tafel 76 zeigt, bald sind sie mehr oder weniger regelmässig miteinander<br />

vereinigt. Besonders häufig sind sie parallel miteinander verwachsen, derart,<br />

dass kleinere und grössere Kristalle aus einer Unterlage von derbem Schwerspat herauswachsen;<br />

dies ist der Fall bei der in<br />

Fig.261.<br />

Figur Ei der Tafel 76 abgebildeten kleinen<br />

und der grossen Stufe auf Tafel 77. In<br />

andern Fällen verwachsen larelige Kristalle<br />

nicht parallel miteinander und bilden<br />

hahnenkammförmige Aggregate, wie wi:r<br />

ein solches in Figur 11 auf Tafel 76 sehen,<br />

oder die Einzelkristalle stellen sich zu·­<br />

einander wie die Blätter einer Rose und<br />

erzeugen Kristallgruppen , ähnlich denen<br />

VOll Eisenglanz. Die Textrigur 267 zeigt<br />

uns eine solche aus dem tertiären Sand<br />

von Rockenberg bei Butzbach in Hessen,<br />

in der drei Rosetlen verwachsen sind;<br />

sie kommen hier in der gleichen Weise<br />

auch einzeln, aber auch in grossen<br />

aus vielen solcher Roselten bestehenden S cbw e rApat1'Oe ~tte von Rockenberg bei Hubbaeb in Hessen.<br />

Gruppen vor. Der Schwerspat selbst ist .<br />

sehr reich an Sand (enthält bis 20 0 {(,) und in dieser Beziehung dem Kalkspat von<br />

Fonlainebleau (Tafel '/2, 8) und dem Gips von Sperenberg ('l'arel 79, 4) zu vergleichen.<br />

Bei weitergehender nicht paralleler Verwachsung eptstehen Kugeln, die im Innern faserig<br />

oder blätterig beschaffen sind. Auch blumig-strahlige Wachslumsformen kommen vor,<br />

etwa denen von Wollastonit (Tafel 2, 5) ähnlich. EigenlIiehe Zwillinge sind von Schwerspat<br />

nicht bekannt, nur sind derbe Mas:sen bisw eilen von feinen Zwillingslamellen durchsetzt.<br />

Am häurigsten kommt Schwerspat in grosskörnigen bis dichten weissen oder<br />

fleiscbroten Massen vor, aus denen, solange sie grossblälterig genug sind, leicht Spaltungsstücke<br />

hergestellt werden können.<br />

Ueber die Färbung von Schwerspat gibt Tafel 76 genügend Auskunft. Die KristaUe<br />

sind manchmal farblos durchsichtig, meist etwas trüb und schwach gelblich gefärbt,<br />

seltener braun, rot, bläulich oder griinlich. Die Kristalle in Figur 2 und 3 zeigen die schon<br />

besprochene ausgezeichnete Zonenstruktur; an den Kristallen der Stufe 3 sind die freien<br />

Enden gelbbraun gefärbt, an denen der Stufe 5 sind die Domenfläcben mit einem dünnen<br />

Ueberzug von Eisenoxyd bedeckt, der Kri ~~ tall in Figul' 9 ist durch eiogeschlossenen Zinnober<br />

rol gefärbt. And ere Kristalle enthalten Antimonglanz, Auripigment oder Realgar eingeschlossen<br />

und sind hierdurch grau, gelb oder rot.<br />

Wenn die rorm zur Bestimmung nicht hinreichen oder, bei derbem Schwerspat,<br />

eine Verwechslung mit einem anderen Mineral in Frage kommen soUte, so dient zur<br />

Bestimmung das spezifische Gewicht von 4,0, die Härte von 3 1 {. und sein Verhalten beim<br />

Glühen mit oder ohne Reagenzien. Ein Splilter springt in der Flamme heftig auseinander<br />

und farbt in diesem Moment die Flamme schwach gelblichgrün. So schnell diese Färbung<br />

auch vorübergeht , so genügt sie doch, um das Baryum zu erkennen. Gepulverter<br />

Schwerspat gibt, mit Soda auf der Kohle zusammengeschmolzen I die Heparreaktion,<br />

damit ist der Schwefel und in diesem Fall die Schwefelsäure erkannt. Reiner Schwerspat<br />

enthält 6Ei,68 °{0 Baryterde (8aO) und 3.4,32 % Schwefelsäure, bisweilen ist ein Teil des<br />

Baryum durch Strontium oder Calcium ersetzt.

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