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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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Biotit ist der verbreitetste von allen Glimmern, er ist nicht nur, wie Muscovit,<br />

Gemengteil von Granit, Gneise und Glimmerschiefer, sondern auch Gemengteil von vulkanischen<br />

Gesteinen. In Granit und verwandten Gesteinen bildet er unregelmässig begrenzte<br />

Blättchen und grössere Tafeln, in vulkanischen Gesteinen ist er oft in Gestalt von regelmässig<br />

sechsseitigen Blättchen enlhallen; besonders scharfe Kristalle von braunem Biotit<br />

finden sich in losen vulkanischen Sanden. So kommt er in vulkanischen Sanden im<br />

Vogelsberg (Tafel 68, 5), im Westerwald , im Gebiet des Laacher Sees und im<br />

böhmischen Mittelge birge vor. Die besten aufgewachsenen Kristalle finden sich in<br />

den Auswurfsblöcken der Mte. Samma am Vesuv (Tafel 68, 6). Grosse Phlogopitkrislalle<br />

kommen aus Bengalen und von Soulh Burgess, Ontario und andern Gebieten in Canada.<br />

Als Gemengteil von Granit, Syenit, Diorit, Minelte, Trachyt, Porphyr und Basalt,<br />

Gneis5 und Glimmerschiefer ist Biotit so verbreitet, dass es unnötig ist, einzelne Fundorte<br />

anzugeben. Auch in den durch Kontakt mit Eruptivgesteinen veränderten Tonschiefern<br />

und Kalken ist Biotit ein häufiger Gast.<br />

An der Erdoberfläche ist Biotit ni cht so beständig wie Muscovit , er wird durch<br />

die Atmosphärilien ausgebleicht und umgewandelt und geht in Muscovit oder in grüne<br />

chloritische Substanz über. Als Neubildung entsteht er bisweilen bei Verwitterung von<br />

Granat, Skapolith und Augit. Die als grüne Farbe benutzte Grünerde vom litte. Baldo<br />

am Gardasee ist zum Teil ähnlich zusammengesetzt.<br />

Chloritgruppe.<br />

Die Mineralien der Chloritgruppe besitzen wie die der Glimmergruppe vollkommene<br />

Spallbarkeil nach einer Richtung und haben hexagonale Form (Tafel 68 , 9-11 ), sind<br />

zum Teil jedenfalls, wie alle Glimmer, monoklin, zum Teil vielleicht tatsächlich hexagonal.<br />

Zum Unterschied gegen Glimmer sind dünne SpaHungsbliittchen gemein biegsam, namentlich<br />

aber ist Chlorit fl·ei von Alkalien und Fluor. Ausser Kieselsäure enthält Chlorit immer<br />

Tonerde, Magnesia und die Bestandteile von Wasser, _ dazu als Vertreter von Magnesia<br />

wechselnde Mengen von Eisenoxydul I bisweilen auch Eisenoxyd. Die eisenhaHigeri sind<br />

grün und blaugrün und nach der Farbe x).weQ!i (grün) hat das Mineral den Namen Chlorit<br />

bekommen. Je nach der chemischen Zusammensetzung und der Form werden die folgenden<br />

wichtigsten Varietäten unterschieden:<br />

Penn in ist nach seiner Form hexagonal-rhomboedrisch, die einfachsten Kristalle<br />

erscheinen als Kombination eines Rhomboeders mit der Basis (Tafel 68, 10), die vollkommene<br />

Spaltbarkeit gebt der Basis parallel, die Rhomboederflächen schne iden sich<br />

unter einem Winkel von J 14 1 {2 0 , die Basis bildet mit ihnen ei nen Winkel von 104°. Die<br />

Basis ist als natürliche KrislalJßäche rauh, so an dem Kristall der Figur 10, als Spaltungsfläche<br />

besitzt sie Perlmulterglanz.<br />

Mit der rhomboedrischen Form slimmt das optische Verhalten; die Spaltungsblättchen<br />

erweisen sich im konvergenten polarisierten Licht als einachsig und geben das<br />

Kreuz der Figur 1 auf Tafel 4 wegen ihrer schwachen Doppelbrechung mit weit auseinanderliegenden<br />

Ringen. Trotzdem nehmen manche Forscher an, auch Pennin sei<br />

monoklin und die optische Einachsigkeit sei eine Folge von vielmals wiederholter Zwillingsbildung,<br />

wir können diese Frage hier nicht verfolgen. Wenn es wegen der Dicke der<br />

Kristalle möglich ist, durch die Rhomboederflächen hindurchzusehen, so erscheinen sie<br />

tief blulrot, während sie durch die Basis blaugrün (entenblau) erscheinen, sie sind, wie<br />

hieraus hervorgeht, stark dichroilisch. Präparate I die senkrecht zur Basis aus einem

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