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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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den Handel. Sie werden fast aU5schliesslich in Ceylon oder Indien geschlilTen, das Roh·<br />

material ist daher schwer zu beschatTen. Hyazinth, besonders der aus Tasmanien, wird<br />

durch Glühen entfärbt und heisst dann . Cerkonier~ oder . Maturadiamantc, oder einfach<br />

farbloser Zirkon, von Diamant läSst er sich durch sein höheres spezifisches Gewicht und<br />

doppelte Lichtbrechung unterscheiden, in der starken Lichtbrechung steht er ihm unter<br />

allen farblosen Edelsteinen am nächsten. Der farbige Zirkon kann von den anderen in<br />

der Farbe ähnlichen Edelsteinen immer durch sein hohes spezifisches Gewicht, oder wenn<br />

dies, wie von manchem Granat, annähernd erreicht wird, durch seine Doppelbrechung und<br />

seinen Dichroismus unterschieden werden. Die Steine bekommen Brillantform oder gemischten<br />

Schnitt, und werden, damit das Feuer zur Geltung kommt und die Farbe recht<br />

gesättigt erscheint, im ganzen recht hoch q:escblilTen; besonders für die in Indien geschliffenen<br />

Steine ist diese hohe Form charakteristisch, ihre eigenartige Farbe, ihr hoher<br />

Glanz, das oft kräftige Feuer macht sie zu immer mehr beliebten Schmucksteinen. Die<br />

dunkelbraunroten , besonders feurigen Steine, werden H yaz i n t h - T op a s genannt, die<br />

grünen, rosaroten und gelben scheinen meist als Zirkon auch im Handel bezeichnet<br />

zu werden.<br />

Der Preis ist nicht ganz gering, so hat der in Figur' 17 abgebildete 8,605 gr<br />

schwere Stein in Indien 109 Mark gekos~et, dabei ist er im durchfallenden Licht nicht<br />

ganz klar, aber ungewöhnlich gross, kleinere Steine sind erheblich billiger, der grüne der<br />

Figur 19 hat 10 Mark, der gelblich rosenrot gefärbte, in Figur 18 abgebildete Stein<br />

16 Mark gekostet.<br />

Ausser als Edelstein wird Zirkon wegen seiner Härte zu Zapfenlagern für feine<br />

Wagen und zu ähnlichen Zwecken benutzt, in grösseren Mengen wird er technisch verwertet.<br />

Die aus ihm dargestellte Zirkooerde hat die Eigenschaft, beim Glühen stark zu leuchten,<br />

wird daher zu Lampen benutzt, die wie Projektionslampen besonders heUes Licht geben<br />

sollen. In neuerer Zeit werden sie durch die elektrischen Bogenlampen, die helleres und<br />

ruhigeres Liebt geben und bequemer zu handhaben sind, immer mehr verdrängt. Manche<br />

Vorkommen enthalten Tonerde, welche den Hauptbestandteil für die Auerschen Glühstrümpfe<br />

liefert, und werden darauf verarbeitet, hauptsächlich aber wird der GlühstolT<br />

aus Monazit gewonnen, wir werden bei diesem darauf zurückkommen.<br />

Beryll.<br />

Zu dem Mineral Beryll gehören Edelsteine, die in der Zusammensetzung im wesentlichen<br />

gleich, in der Farbe verschieden sind und die, weil die Farbe bei den Edelsteinen<br />

eine so grosse Rolle spielt; verschiedene Namen bekommen haben: Gemeiner Beryll, Goldberyll,<br />

Aquamarin und Smaragd. Für den Juwelier sind dies ihrem Werte nach sebr verschiedene<br />

Steine, mancher wird gar nicht ahnen, dass sie ihrem WElsen nach gleich sind;<br />

gleich ist bei allen die chemische Zusammensetzung und die KristalIrorm. Mit der Tonerde,<br />

die im Korund allein auftritt, verbindet sich im Beryll die seltene Beryllerde und<br />

mit beiden Kieselsäure; Beryll ist ein Beryllium-Tonerde-Silikat und enthält die Bestandteile<br />

in dem Verhältnis AI 2<br />

ü s·3Beü.6Si0 2<br />

oder in Prozenten ausgedrückt 19% Tonerde,<br />

14,1 % Beryllerde und 66,9 % Kieselerde, meist ist aber etwas Beryllerde durch Bittererde<br />

ersetzt. Smaragd enthält ein wenig (0, 3 0 /0) Chromoxyd.<br />

Die Kristalle von Beryll gebören in die vollfiächige Abteilung des hexagonalen<br />

Systems und ihre Gestalt ist immer säulenförmig. Die Säulenfiächen sind glatt oder vertikal<br />

gestreift und bald ist nur eine hexagonale Säule mit der basischen Endfläche vorhanden, wie<br />

BUlInB, HiDerlilielcb. 29

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