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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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habe ermilleln köooen, bekommt er seine schöne Färbung durch vorsichtiges Glühen,<br />

ist aber auch schon vorher brauQ.<br />

Der spanische Topas findet sich bei Hinojosa in der Provinz Cordoba am Nordabhange<br />

der Sierra Moreoa und 5011 aucb aus Neu-Seeland kommen; gerade für die<br />

grössten und schönsten Kristalle ist mir dieses Land als Heimat angegeben worden. Er<br />

ist von allen braunen und gelben Quarzarten die kostbarste, das Pfund klarer und grosser<br />

Steine kostet bis zu 500 Mark.<br />

Alle diese gelben und braunen _Topasec sind als Sckmucksteine sehr beliebt,<br />

besonders die dunklen sind feurige, glänzende Steine. Wenn es sich je darum handelt,<br />

sie von echtem Topas zu unterscheiden, 50 braucht man sie nur in Bromoform zu werfen,<br />

Topas sinkt unter, die Mineralien der Quarzgruppe bleiben schwimmen .<br />

. Amethyst ist der violette Quarz, die Farbe ist bald hell-, bald dunkelviolett ins<br />

Blaue oder Rote sich neigend. Den färbenden StofT kennt man noch nicht, man hat an<br />

MangaD-, aber auch an EisenverbinduDgen gedacht, entschieden ist die Frage Doch nicht.<br />

Ebensowenig sind die Untersuchungen über die Aenderung der Farbe bei höherer<br />

Te m p era t u r als abgeschlossen zu betrachten. In der Regel wird angegeben, dass<br />

Amethyst beim Erhitzen gelb und schon bei 260 0 farblos werde, dies stimmt aber mit<br />

einigen Versuchen, die ich angestellt habe, nicbt überein. Ich habe hell- un'd dunkelvioletten<br />

Amethyst in eiDern Trockenschrank ganz allmählich erwärmt, so dass nach etwa<br />

drei Stunden eine Temperatur von 290 0 erreicht war, er wurde hierbei unscheinbar grau·<br />

violett, bei dem Abkühlen aber wieder rein violett wie vorher. Ebenso verhielt er sich,<br />

wenn er bis zur beginnenden Rotglut erhitzt wurde; erst nach längerem Glühen in einer<br />

Plalinschale mit voller Stichflamme des Teclubrenners wurde er farblos, nach dem Erkalten<br />

aber gelb. Der Dichroismus von Amethyst ist immer sehr gering, die beiden Bilder in<br />

der dichroskopischen Lupe erscheinen kaum verschieden; das eine vielleicht etwas mehr<br />

rötlich, das andere mehr bläulich.<br />

Die Färbung ist oft recht ungleichmässig in demselben Kristall, entweder so,<br />

dass hellere oder dunklere Partien unregelmässig miteinander abwechseln, oder so, dass<br />

die zu gewissen Flächen gehörenden Anwachspyramiden (vergl. Seite 38) dUDkler gefarbt<br />

sind als die benachbarten. Dies sehen wir in Figur 8 der Tafel 66, die uns eine senkrecht<br />

zur Hauptachse aus einem Kristall herausgeschnittene Platte zeigt, drei Sektoren<br />

sind violett, die drei andern nahezu farblos. Den optischen Bau einer solchen Platte<br />

erkennen wir bei der Untersuchun ~ im parallelen polarisierten Licht, wir haben schon<br />

bei Bergkristall darauf hingewiesen, die Textfigur 206 bringt ihn zur Anschauung.· In<br />

den drei hellen Feldern, die in der Platte farblos oder lichtviolett sind, stossen an der<br />

dunklen Mittellinie rechts- und linksdrehende Teile zusammen, in den deutlich violetten<br />

Feldern wechseln zahlreiche rechts- und linksdrehende Scbichten miteinander ab und<br />

rufen im polarisierten Licht diese eigentümliche festungsartige Zeichnung hervor, die<br />

man sogar im gewöhnlichen Licht auf den Flächen des grossen Rhomboeders zart angedeutet<br />

findet, und die auch auf den Bruchflächen von Amethyst häufig zu sehen ist.<br />

Die Streifen gehen den Kanten parallel, in denen sich die Flächen des meist gross entwickelten<br />

Grundrhomboeders P schneiden, wie in der Textfigur 206 angedeutet isl Im<br />

konvergenten polarisierten Licht geben die farblosen oder licht violetten Felder das für<br />

Quarz charakteristische Bild der Figur 2 auf Tafel 4, die andern geben da, wo rechtsdrehende<br />

und linksdrehende Substanz sich innig mischt, das Bild der einachsigen Kri-<br />

* Die l'lulle, welche Uieses Billl geliefert hat, ist nic1Jt die gleiche wie (lie, welclJe auf der Tafel<br />

nhgelJihlet ist, aber hehle verhalten sich gleich. Die Vorlnge für die Textfigm " erdanke ich Heml<br />

Dr. Hans Hauswahlt in lIfngdeburg.

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