10.11.2014 Aufrufe

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

343 -<br />

Kristall herausgeschnilten sind, sind zur Untersuchung mit der dichroskopischen Lupe<br />

gut geeignet, das eine Bild erscheint grün, das andere brannrot.<br />

Die Härte von Pennin ist gering, etwa 2'/t, das spezifische Gewicht ist 2,65 für<br />

den Pennin von Zermalt.<br />

Als Beispiel für die chemische Zusammensetzung führen wir die des Pennins<br />

von Zermatt an; er enthält nach einer Analyse von Hamm:<br />

33,71 % Si0 2<br />

, 12,55 % A1 2<br />

0 3<br />

, 2,74 % Fe 2<br />

0 a , 3,40°/(\ FeO, 34,70% MgO, 12,27 % H 2 0.<br />

Man kann diese Zusammensetzung durch die Formel Hs (Mg, Fe) ~ (Al, Fe)2 Si 3 0IS<br />

ausdrücken. Von Salzsäure wird Pennin unter Abscheidung von Kieselsäure zersetzt.<br />

Pennin findet sich in aufgewachsenen und zu Drusen vere.nigten Kristallen auf<br />

Klü[ten von Chloritschiefer und ähnlichen Gesteinen. Der Fundort des typischen Pennin<br />

ist Zer m a t t in der Schweiz (Tafel 68, 10); CI' bildet hier bis über 4 cm lange und 3 cm<br />

dicke Kristalle, die auf Klüften von Slrahlsteinschiefer und Chloritscbiefer an der Rympfischwäng<br />

am Findelengletscher und am Gornergrat vorkommen und von Magneteisen,<br />

Diopsid, Granat und Kalkspat begleitet sind. Andere Fundorte liegen im Binnental in<br />

der Schweiz, im Alatal in Piemont und im Zillertal in Til'ol.<br />

Eine durch Chrom (5010 Cr 2<br />

0 S<br />

) rot gefärbte Varietät von Pennin hat den Namen<br />

Kaemmererit bekommen und findet sich auf Chromeisen!ltein am Itkulsee bei Miask im<br />

IImengeoirge, bei Bissersk im Ural, bei Kraubat in Steiermark und in Texas, Lancaster Co.,<br />

in den Vereinigten Staaten.<br />

Klinochlof. Von Penn in ist Klinochlor (Tafel 68, 11) äusserlicb nicht zu unterscheiden.<br />

Der Name deutet an, dass Klinochlor monoklin ist, bisweilen kann man dies<br />

den Kristallen schon ansehen, mit Sicherheit ist es durch Messung festgestellt. Zum Unterschied<br />

gegen Penllin ist Klinochlor deuUich optisch zweiachsig, seine Spallungsblättchen<br />

geben im konvergenten polarisierten Licht ein Bild, das an die Figuren 3 und 4 der<br />

Tafel 68 erinnert. In allen andern Eigenschaften verhält er sich wie Pennin, seine· Farbe<br />

ist blälllichgrün, er ist dichroitisch und enthält dieselben Bestandteile. Zum Vergleich<br />

geben wir die Zusammensetzung des Klinochlors von Westchester nach einer Analyse<br />

von Clarke und Schneider; er enlhält:<br />

29,87 % SiO I , 14,48 % AI 2 0 s, 5,52 % Fe 2 0 " 1,56 % Cr 2 0 a, 1,93 % FeO, 33,06 % MgO,<br />

18,60 % H 2 0.<br />

Wenn wir den Eisengehalt nicht berücksichtigen, kann seine Zusam~ensetzung durch<br />

die Formel H8Mg~AI2Si s 018 ausgedrückt werden.<br />

Klinochlor kommt in aufgewachsenen Kristallen, grossblättrigen Massen und feinschuppigen<br />

Aggregaten vor i letztere treten gesteinsbildend als Chloritschiefer auf, den<br />

wir als Muttergestein von Magneteisen (Tafel 29, 1) und Perowskit (Tafel 40, 1 und 3) schon<br />

mehrfach genannt haben. Die aufgewachsenen Kristalle sind in der Regel von Granat<br />

und Diopsid, Magneteisen, bisweilen auch von Titanit (Tafel 40, 10) begleitet. Sie sitzen<br />

bald ziemlich isoliert, bald dicht aneinander gedrängt auf der Unterlage, nicht selten<br />

bilden sie durch nicht parallele Verwachsung vieler kleiner Täfelchen rosettenförmige<br />

oder wurmförmige Gestalten.<br />

Die grössten Kristalle von Klinochlor finden sich bei Westchester in Chester<br />

County in Pennsylvanien (Tafel 68, 11), bald sechsseilige, wie hier abgebildet, bald<br />

dicke und grosse Kristalle mit dreiseiliger Basis. Ebenfalls schöne Kristalle kommen<br />

bei Achmatowsk im Ural, kleine auf der Mussaalp im Alatal in Piemont, am<br />

Schwarzenslein inl Zillertal und bei"Pfitsch in Tirol, bei Kupferberg im Fichtelgeb<br />

irge etc. vor.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!