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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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abgeschieden; wir sehen hieraus, in welcher Verdünnung diese Stoffe in dem Mineralwasser<br />

enthalten sind. Die Entdeckung dieser Elemente glückte Bunsen, nachdem er<br />

mit KirchholT zusammen die Grundlagen der Spektralanalyse ausgearbeitet haUe, die uns<br />

gestattet, die Stoffe auf den entferntesten Sternen wie in ihrer grössten Verdünnung auf<br />

der Erde zu erkennen. Lithium, das häufigste dieser drei Elemente, ist der leichteste<br />

aller festen Stoffe, sein spezifisches Gewicht beträgt nur 0,59; es ist ein silberweisses<br />

Metall, das aber bisher keine besondere Verwendung in der Praxis gefunden hat.<br />

Zinnwaldit ist der eisenhaltige Lithionglimmer, den Namen hat er nach dem<br />

wichtigsten Fundort Zinnwald im böhmischen Erzgebirge erhalten. Er bildet bisweilen<br />

recht grosse sechsseitige Tafeln, häufiger aber sind kleine, zu fächerrörmigen Aggregaten<br />

vereinigte Kristalle. Durch den Eisengehalt sind sie gefärbt, graugelb oder braun und<br />

oft so, dass verschieden gefärbte Zonen miteinander abwechseln, wie wir in Figur 8 der<br />

Tafel 68 sehr schön sehen. Wir erkennen an diesem Kristall weiter, dass senkrecht zu<br />

den Randkanten eine feine Streifung verläurt, durch die ein Kristall, wenn er vollständig<br />

ausgebildet wäre, in sechs Felder geteilt würde; an unserem Kristall, der wie die meisten<br />

unvollständig ist, weil er mit den andern Seiten aufgewachsen und mit andern Kristallen<br />

verwachsen war, sehen wir nur zwei solche Felder, die sich hier auch schon durch die<br />

Umbiegung der verschieden gefärbten Zonen deullich voneinander abheben. Diese StreHung<br />

deutel eine sehr innige Zwillingsverwacbsung an.<br />

Um seine Zusammensetzung zu erklären, kann man annehmen, dass Zinnwaldit<br />

ein Lepidolith sei, der noch ein Eisensilikat in irgend einer nicht näher bekannten Weise<br />

beigemischt enthält, seine Formel wäre hiernach (K, Li)2AI2Sis OuFJ 2 + Fe!SiO~.<br />

Die Analyse eines Zinnwaldits von Zinnwald hat folgende Werte ergeben:<br />

46,44 % SiO~, 21 ,84 % AI 2<br />

0 l<br />

, 10,19 % FeO, 1,57 % MnO, IO,5B% K 2 0, 3,36"/0 Lit O,<br />

7,62 0 fo FI, 1,04 % UlO, 1,27"/0 FerOs'<br />

Ausserdem enthält Zinnwaldit Spuren von Rubidium, Caesium und Thallium.<br />

Vor dem Lötrohl' schmilzt er leicht zu dunkler Schlacke und färbt die Flamme<br />

rot. <strong>Das</strong> spezifische Gewicht beträgl 2,9-3,1.<br />

Der Hauplfundort für Zinnwaldit ist Zinn wald in Böhmen, wo er mit Zinnstein,<br />

Flussspat und Scheelit auf Quarz aufgewachsen vorkommt. Die Tareln haben gewöhnlich<br />

1-2 cm Durchmesser, so grosse wie die auf unserer Tafel abgebildete sind nicht<br />

gerade häufig.<br />

Magnesiaglimmer oder Biotit isl in der Regel dunkel gefärbt, dunkelbraun odel'<br />

dunkelgrün) und kann dann leicht von Muscovit unterschieden werden, bisweilen aber<br />

ist er auch so hell wie dieser und eine Unterscheidung Duch der Farbe ist dann nicht<br />

möglich. Wir sehen dies an dem aur unserer Tafel 68 abgebildeten Magnesiaglimmer, den<br />

dunkelbraunen Kristall d~r Figur 5 wird man mit keinem andern Glimmer verwechseln, die<br />

Kristalle der Figur 6 könnte man nach ihrer l

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