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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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hier die ausserordentliche Mächtigkeit von 12 m erreichen. Schöne glänzende Kristalle<br />

finden sich in zuckerkörnigem Dolomit im Binnentnl in der Schweiz (Figur 3, 6, 7), auf<br />

der Bleigrube Bottino bei Serravezza in Toskana (Fig~r 8), bei St. Agnes in Cornwall,<br />

grossspätige klare hellgelbe bis gelbbraune Massen am Picos de Europa in Santander in<br />

Spanien. Der in Figur 1 abgebildete Kristall stammt von Joplin in Missouri, von dort ist<br />

auch die rote Blende der Figur 12. Die Blende tritt hier mit Bleiglanz (Tafel 16, Figur 2)<br />

zusammen auf und bildet mächtige Lager, die Produktion der Zinkerze in Missouri betrug<br />

im Jahre 1898 211 000 t. Der Kristall der Figur 2 bst von Lake City in den Vereinigten<br />

Staaten, es sind dies nur einige der vielen Fundorte.<br />

Zinkblende wird auf Zink verhüttet, aus ihrem Schwefel wird Schwefelsäure<br />

dargestellt.<br />

Wurtzit hat die Zusammensetzung von Blende, ist aber hexagopal, freilich sind<br />

Kristalle von ihm selten, meist findet er sich in faserigen bis dichten Aggregaten. <strong>Das</strong>s<br />

diese hexagonal sind, kann man ihnen nicht ansehen und kann darum faserige Blende<br />

und Wurtzit nicht ohne weiteres unterscheiden; dies ist erst durch genauere Untersuchung<br />

möglich, die sich darauf gründet, dass Blende einfach brechend, Wurtzit aber doppeltbrecbend<br />

ist. Hierbei hat sich herausgestellt, dass in den dichten Aggregaten beide gemengt<br />

sind. die grobfaserigen aber aus Wurtzit bestehen; da diese in strahligen Aggregaten<br />

auftreten, wird das Mineral auch S tr ah I e n bien d e genannt<br />

Ein kleines Stück von typischem Wurtzit ist in Figur 14 abgebildet, radialfaserig,<br />

braun mit starkem nahezu metallischem Glanz, es findet sich so bei Pribram<br />

in Böhmen.<br />

Dichte Massen, meist aus Blende und Wurtzit gemengt, bilden die Schalenblende<br />

(Figur 15), so genannt, weil Lagen von dichter gelber und schwarzer Blende miteinander,<br />

wohl auch mit Lagen von Bleiglanz und Markasit abwechseln und die innern von den<br />

äussern schalenartig umhüllt werden, auch hier wie bei Malachit und Achat so, dass die<br />

äusseren Lagen sich den innern genau anschmiegen. Solche Schalenblende findet sich<br />

auf den Zinkerzlagern der Gegend von Aachen, das abgebildete Stück ist von der Grube<br />

Schmalgraf, und tritt genau ebenso bei Scharley in Oberschlesien auf.<br />

Wurtzit wird wie Zinkblende benutzt ist aber, weil er seltener ist, viel weniger wichtig.<br />

Die Verwandten von Zinkblende und Wurtzit sind die folgenden Mineralien:<br />

regulär:<br />

Zinkblende Zn S,<br />

Manganblende Mn S.<br />

Wurtzit ZnS,<br />

Greenockit CdS,<br />

hexatonal:<br />

Willerit NiS,<br />

Rotnickelkies NiAs,<br />

Antimonnickel NiSb.<br />

Rotzinkerz oder Zinkit findet sich in grösserer Men@'e nur an einigen Orten in<br />

den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. Den Namen verdankt das Mineral ausser<br />

dem Zinkgehalt seiner blutroten Farbe, die wahrscheinlich von Manganoxydul herrührL<br />

<strong>Das</strong> Mineral bildet körnige und blättrige Massen (Tafel 21, Figur 1), an denen man Spaltbarkeit<br />

nach einer Richtung erkennt; die sehr seltenen Kristalle gehören dem hexagonalen<br />

System an. <strong>Das</strong> Pulver ist pomeranzgelb und hieran, wie an der Farbe, lässt sich Rotzinkerz<br />

immer leicht erkennen. Die Härte ist wenig höher als 4, das spezifische Gewicht<br />

= 5,6. .....<br />

<strong>Das</strong> Mineral findet sich zusammen mit dem gleich zu besprechenden Franklinit<br />

und Willemit in Kalkspat (Figur 3) am Sterling Hili bei ügdensburg und am benachbarten<br />

Mine Hili bei Franklin Furnace, New Jersey, an demselben Fundort, von dem der<br />

in Figur 7 der Tafel 21 abgebildete Willemit stammt.

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