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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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Die Olivingesteine und der daraus hervorgegangene Serpentin sind oft das Multergestein<br />

nutzbarer Mineralien , so von Diamant und Pyrop, von Arseneisen , Magneleisen,<br />

Chromeisenstein und Platin, von Chrysopras und Nickelerzen.<br />

Verwendung. Serpentinasbest wird wie der eigentliche Asbest verwendet, verträgt<br />

aber weniger hobe Temperatur . da er hierbei sein Wasser verliert und spröde wird.<br />

Gemeiner Serpentin wird zu Vasen, Lampenfüssen, Sc baien , Wärmsteinen und andern<br />

Gegenständen verarbeitet. Seine niellt zu bohe Härte (H. = 3) und genügende Festigkeit<br />

macht ihn hierzu gut geeignet; . früher glaubte man, dass Cl' gegen Girl, besonders<br />

Schlangengift, wirke, darum wurden Reibschalen aus Serpenlin in Apotheken solchen aus<br />

anderem Material vorgezogen.<br />

Meerschaum.<br />

Jedermann kennt Meerschaum in veral'beilelem Zustand als eine dichte, weisse,<br />

mattglänzende Masse, die etwa wie Elfenbein aussieht und sich wegen ihrer Beschaffenheit<br />

mehr wie eine andere zu Pfeifenk5pfen und Zigarrenspitzen eignet. Meerschaum ist<br />

hierzu besonders brauchbar, weil er sich leicht schneiden lässt, genügend dicht, dabei<br />

aber doch sehr porös fst und Feuchtigkeit begierig aufsaugt.<br />

Der rohe Meerschaum bildet unregelmässige Knollen mit runder Oberßäche, die undurchsichtig,<br />

weiss oder wenig intensiv gefärbt und so porös sind, dass sie an der Zunge<br />

kleben und auf dem Wasser schwimmen, Auf frischem Bruch ist er matt, erdig, wird aber<br />

auf dem Strich, den man etwa mit dem Nagel erzeugt, dichter und glänzend, weil die<br />

Teilchen trotz der geringen Härte des Minerals fest aneinander haften und durch gelinden<br />

Druck zusammengedrückt werden. In dem Zustande, in dem Meerschaum sich findet,<br />

kann er nicht immer ohne weiteres verarbeitet werden, sei es, dass er zu unrein ist, sei<br />

es, dass die Stückehen zu klein sind. Diese werden gestossen, mit Wasser angeriihrl<br />

und die Masse eine ZeiLlang sich selbst überlassen. Sie macht dann, ähnlich wie dei'<br />

zur PorzelJanfabrikation aufgeschlämmte Kaolin, eine Art Gährung durch, welche zur<br />

Reinigung beilrägt. Darauf wird, der Meerschaum geformt, und, damit er sieb gut anraucht,<br />

imprägniert.<br />

<strong>Das</strong>s roher Meerschaum bisweilen durch organische Substanz, welche jene Gärung<br />

erleidet, verunreinigt sei, möchte man auch daraus schHessen, dass manche Stücke beim<br />

Erhitzen erst schwarz werden und sich darauf weiss brennen.<br />

Nach seiner chemischen Zusammensetzung ist Meerschaum mit Serpentin nahe<br />

verwandt, er enthält dieselben Bestandteile, Magnesia, Kieselsäure und Wasser, nur in<br />

anderem Verhältnis, seine Zusammensetzung kann durch die Formel HtMg~Si ~ OJ(l ausgedrückt<br />

werden, er ist wie Talk und Serpentin ein wasserhalliges Magnesiasilikat und<br />

wohl zweifellos wie Serpentin ein VerwitteI'uogsprodukt und vielleicht aus diesem entstanden<br />

i wenigstens findet er sieh immer in Gesellschaft von Serpentin.<br />

Der Meerschaum des Handels kommt so gut wie ausschliesslich aus der Gegend<br />

von Eskischehir in Kleinasien, wo er auf recht primitive Weise von den Bewohnern<br />

der türkischen Dörfe r gewonnen wird, Einen wichtigen Teil des jetzigen Produktionsgebietes<br />

bilden nach MitleilungerJ von K. E. Weiss die Gruben von Sarysu und Sepelschi,<br />

die zwischen 20 und 30 km östlicher Entfernung von Eskisehehir am Fusse von Hügelketten<br />

an den Rändern eines weiten Tales liegen, das von dem Pursak-Tscha'i durchflossen<br />

wird. <strong>Das</strong> meerschaumführende Gestein ist ei n mildes tuffarliges Brecciengestein,<br />

welcbes ausser den Meerschaumknollen noch zahlreiche Slückchen von Serpentin und<br />

etwas Kalkstein enthält, Die Me hrzahl der Meerschaumknollen ist nicht grösser als ein

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