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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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106 -<br />

Ouecksilbererze .<br />

. Quecks"ilber ist das einzige, bei gewöhnlicher Temperatur flüssige Metall. Es<br />

'kommt in freiem Zustand in der N~tur vor, aber im ganzen selten' und nie in grösse:ren<br />

Mengen, meist findet ,es sich in Verbindung D?-it Schwefel, . als Zinnober, seltener mit Silber<br />

vereinigt als Amalgam, mit Chlor verbunden als QuecksHberhornerz I ferner kommt es in<br />

einigen Fahleuen und in' anderen seltenen Mineralien vor; das eigentliche Quecksilbererz<br />

ist Zinnober. .<br />

<strong>Das</strong> gediegene Quecksilber, auch Jungfernquecksilher genannt, bildet kleiDe<br />

Tropfen im Gestein (Figur 1, TafeQ6), ist zinnweiss und hat den bekannten starken Metallglanz.<br />

So i'st es zusammen mit Zinnober bei Moscbellandsberg (dies ist der gebräueh;.<br />

liehe Namen, richtiger der Landsberg bei Obermoschei) in der bayrischen Pfalz vorgekommen<br />

und findet sich bei Idria in Krain, Almaden in Spanien, in Kalifornien und den<br />

aildern Zinnoberlagerstätten, aber immer in geringer Menge, das meiste Quecksilber wird<br />

aus Zinnoller gewonnen. Seine Eigenschaften und Anwendung wollen wir daher erst<br />

später besprechen.<br />

Amalgam hei!~sen die Mischungen von Que'cksilber mit aadern.Metallen; in der<br />

Natur finaen sich solche Iilit Gold und mit Silber, die letzter~)1 werden kurzweg als<br />

Amalgam bezeichnet, auf unserer Tafel 15 in Figur 2 und 3 ist Silberamalgam abgebildet.<br />

- Es findet sich manchmal in schönen, glänzenden, nicht selten recht ßächenreichetl<br />

Kristallen des regulären Systems, der unserer Abbildung ist ein Rhombendodekceder,<br />

häufiger' ist es derb wie bei dem in Figur 3 abgebildeten Stück.<br />

Mit zinnweisser Farbe verbindet Amalgam starken Melallglanz ; wir können uns<br />

vorstellen, dass gefrorenes Quecksilber ungerahr ebenso aussehen müsste. Die Härte ist 3,<br />

das spezifische Gewicht schwankt um 14 herum.<br />

Der bekannteste Fundort für Amalgam ist Moscbellandsberg in der bayrischen<br />

Pfalz, von bier sind die schönen KristaJle gekommen, die Gruben sind nicht mehr im<br />

Betrieb, di e Kristalle darum jetzt sehr kostbar. Moosartige Bildungen von Amalgam haben<br />

sich auf Grube Friedrichssegen bei Ems gefunden, auch sonst ist Amalgam hier und da<br />

angetroffen, ist aber immer ein seltenes Mineral.<br />

Zinnober oder Cinnabarit ist die Verbindung von Quecksilber mit Schwefel und<br />

nach der Formel HgS zusammengesetzt; es ist das wichtigste Quecksilbererz. In reinem<br />

Zustand enthält Zinnober 86,2 % Quecksilber, in dem eigentlichen Erz wird der Metaligehalt<br />

durch die Bleimengungen, wie immer, herabgedrückl Die zinnoberrote Farbe zeigen<br />

nur feinkörnige oder erdige Stücke, die Kristalle sind dunkelrot, durchsichtig und haben<br />

nahezu metallischen Glanz. Die Form der Kristalle wird bauptsächlich beherrscht von<br />

Rhomboeder und Basis, der grosse Kristall der Stufe 4 auf Tafel 15 wendet die matte<br />

Basis nach unlen, die glänzenden Flächen gehören dem Rhomboeder an; hei den Kristallen<br />

der Stufen 0 und 6 sind die Rhomboederflächen parallel zur Basiskante gestreift, an dem<br />

grossen Kristall der Stufe 6 ist auch die Basis noch sichtbar; grössere und bessere<br />

Kristalle als diese sind sehr selten. Die Kristalle finden sich aufgewachsen mit Quarz,<br />

auf Quarzit (4) oder auf körnigem Zinnober (5). Die Kristalle sind nach den Flächen<br />

des Prismas I. Stellung spaltbar, in Figur 7 ist ein Spaltungsstück abgebildet, haben ein<br />

spezifisches Gewicht von 8 und besitzen nul' geringe Härte (H = 2).<br />

Besonders interessant ist Zinnober durch seine optischen Eigenschaften, er besitzt<br />

starkes Lichtbrechungsvermögen, starke Doppelbrechung und die Eigenschaft, in der Richtung<br />

seiner Hauptachse die Ebene des polarisierten Lichtes zu drehen und zwar ist dies<br />

Drehungsvermögen ungerubr fünfzehnmal so stark wie bei Quarz. Eine dünne Platte

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