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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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120 -<br />

Frankllnlt I der Begleiter von Rotzinkerz, gehört in die Gruppe der regulär<br />

kristallisierenden Spinelle und ist mit Zinkspinell und Magneteisen nahe verwandt. Wie<br />

die audern Zinkerze, die mit Fr~nklinit zusammen vorkommen, enthält er ausser Zink<br />

noch Mangan und Eisen, dieses oft in überwiegender Menge, seine Zusammensetzung kann<br />

durch die Formel (Zn, Fe, Mn) 0 . (Fe, Mn)! 0 , ausgedrückt werden. Die Härte ist ungefähr<br />

6, das spezifische Gewicht = 5. Die Kristalle sind reguläre Oktaeder (Figur 2<br />

und 3 auf Tafel 21), deren Kanten oft gerundet oder auch durch Rhombendodekaeder<br />

abgestumpft sind; sie treten eingewachsen in Kalkspat oder Rotzinkerz auf. Die Fundorte<br />

sind die gleichen wie von Rotzinkerz. <strong>Das</strong> eigentliche Erz dieser Lager ist ein<br />

körniges Gemenge von Fraoklioit, Willemit und Rotzinkerz mit oder ohne Kalkspat.<br />

Zinkspinell. Durch den Namen dieses Minerals wird ausgedrückt, dass es in die<br />

Spinellgruppe gehört, sich aber von dem eigentlichen Spinell, der nach der Formel MgO· AI 2<br />

ü s<br />

zusammengesetzt ist, dadurch unterscheidet, dass es Zinkoxyd enthält, seine chemische<br />

Formel ist ZoO·Allüa, es eothält in reinem Zustand 32°/0 Zink.<br />

Die Kristalle sind einfache reguläre Oktaeder (Figur 4 auf Tafel 21) oder Zwillinge<br />

nach einer Oktaederfläche (Figur 5), sind grünlich schwarz und finden sich eingewachsen<br />

in Talkschiefer bei Fahlun in Schweden. Von dem äusserJich ähnliChen Magneteisen<br />

lässt sieb Zinkspinell leicht dadurch unterscheiden, dass er nicbt magnetisch ist<br />

Als Erz hat Zinkspinell keine besondere Bedeutung, die Verbindung ist aber in<br />

anderer Hinsicht von Interesse, sie bildet sieb nämlich in den Muffelöfen der Zinkbülten<br />

in grosser Menge, sehr zum Schaden der Produktion, da das Zink, das sich mit der<br />

Tonerde der Muffeln verbunden hat, bis jetzt daraus nicht wieder zu gewin nen ist.<br />

Wenn wir die Gewinnung und Verwendung von Zink besprechen, werden wir hierauf<br />

zurückkommen.<br />

Willemit ist eine Verbindung von Zink mit Kieselsäure und ist nach der Formel<br />

Zn t<br />

Siü 4<br />

zusammengesetzt. Dem Willemit von den Zinkerzlagern in New-Jersey sind<br />

mehrere Prozent Mangan beigemischt; man hat darum geglaubt, dass ein besonderes<br />

Mineral vorliege und ihm einen besonderen Namen Troostit gegeben, es bat sieb aber<br />

herausgestellt, dass zwischen diesem und dem reinen WilJemit ein wesentlicher Unterschied<br />

nicht besteht; der reine Wi1lemit enthält 73 % Zinkoxyd (58 1 (,% Zink), der<br />

Troostit 53-680/0 Zinkoxyd und daneben 4-12% Manganoxyd. Seide gelatinieren mit<br />

Salzsäure.<br />

Der eigentliche Willemit bildet sehr kleine, gelb bis braun gefärbte, glasglänzende<br />

hexagonale Kristalle, an denen mit der Lupe Prisma und Rhomboeder zu erkennen ist.<br />

Er kommt zusammen mit Kieselzinkerz und Zinkspat auf der jetzt nicht mehr in Betrieb<br />

befindlichen Grube Altenberg im neutralen. Gebiet von Moresnet bei Aachen vor.<br />

Die als Troostil bezeichnete Varietät bildet entweder grosse Kristalle (Figur 7,<br />

Tafe121), die von einem Rhomboeder und dem Prisma der zweiten Stellung begrenzt<br />

und deren Kanten mehr oder weniger stark gerundet sind, oder er ist mit Rotzinkerz<br />

und Franklinit zu einem körnigen Gemenge vereinigt. Seine Fundorte sind dieselben,<br />

wie die der beiden anderen Zinkerze.<br />

Kieselzinkerz. In Gegensatz zu Willemit, der nur aus Zink und Kieselsäure<br />

besteht, enthält Kieselzinkerz noch die Bestandteile von Wasser damit vereinigt, seine<br />

chemische Formel ist H2Zn~SiO ~; in reinem Zustand enthält das Mineral 54 % Zink.<br />

Seine Kristalle sind leider so klein (höchstens 1 cm lang und 2- 3 mm dick),<br />

dass sie sich zur naturgetreuen Abbildung wenig eignen, wir lernen ihre Form besser<br />

aus einer Zeichnung kennen (Figur 125). Die Kristalle gehören dem rhombischen System<br />

an, sind tafelig nach dem Brachypinakoid (b), das die seitliche Kante des Vertikalprismas (g)<br />

breit abstumpft, und sind an beiden Enden einer Achse verschieden ausgebildet, hemi-

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