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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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hat, aus den Wacbstumsformen, dass diese Mineralien schnell gewachsen sind, aus dem<br />

korrodierten Rande, dass die Verhältnisse (der Druck, die Temperatur oder die Zusammensetzung)<br />

während der Festwerdung. des Gesteins<br />

andere geworden sind als anfang-<br />

Fig.211.<br />

lieb, da der Kristall sich in diesem Gestein<br />

bildete; wären die Verhältnisse unverändert<br />

geblieben, dann hätte auch der<br />

Quarz seine ringsum geschlossene Form<br />

behaUen. Auch die Natur des gesamten<br />

Gesteins wird uns oft an einem kleinen<br />

Dünnschliff durch das Mikroskop besser<br />

enthüllt, als wenn wir ein bandgrosses<br />

Stück oder die ganze Gesteinsmasse in<br />

der Natur mit biossem Auge betrachten.<br />

So zeigt die Textfigur 211 das Bild eines<br />

Flusses: die von rechts kommende Masse<br />

staut sich an dem viereckigen Block, fliesst<br />

um ihn herum, zwängt sich durch den<br />

Engpass und breitet sich dann weiter aus,<br />

die ganze Masse scheint zu ßiessen und<br />

doch ist es ein festes Gestein, dem der<br />

Dünnschliff entstammt. Ohne dass wir nll8sel'8cheinung Lu einem Lavagutein. Vergröuel'ung '5faeh.<br />

die Entstehung des Gesteins beobachtet<br />

haben - es ist erstarrt unendlich lange bevor der Mensch existierte -, können wir<br />

doch mit aller Sicherheit sagen, dass es sich einstmals in flüssigem Zustand befunden<br />

habe, dass es als Lavastrom geflossen sei.<br />

Mit dem Studium der Gesteine beschäftigt sich ein besonderer Zweig unserer<br />

Wissenschaft, die Petrographie, die ihre heutige Entwicklung der Einführung des<br />

Mikroskopes und der Dünnschliffe verdankt, und wenn man die gesteins bildenden Mineralien<br />

oder gar die Gesteine !:leibst kennen lernen will, kann man das Mikroskop nicht<br />

mehr entbehren. Wir wollen im folgenden bei Besprechung der gesteinsbildenden Mineralien<br />

ihr Aussehen im Dünnschliff unter dem l\tikroskop nur soweit wie es nötig erscheint beschreiben.<br />

Um die Mineralien kennen zu lernen - und darum handelt es sich ja für<br />

uns -, haben wir nicht für jedes das Mikroskop' nölig, denn entweder kommen sie in<br />

den Gesteinen grass genug vor oder sie finden sich auf Spalten und Höhlungen aufgewachsen<br />

und sind dann immer schön kristallisiert.<br />

Einige von den gesteinsbildenden Mineralien haben wir bereits kennen gelernt, so<br />

den Quarz und Turmalin, Zirkon, Titanit und Magneteisen. Andere von denen, die wir hier<br />

kennen lernen werden, finden auch als Schmuckstein Verwendung, ihre Hauptbedeutung<br />

aber liegt doch darin, dass sie gesteinsbildend auftreten. Die Verwendung werden wir<br />

bei jedem einzelnen angeben.<br />

Feldspat.<br />

Feldspat ist der Sammelname rur eine Gruppe von Mineralien, die ähnliche Form<br />

und analoge chemische Zusammensetzung besitzen und die die häufigsten und darum<br />

wichtigsten von allen gesteinsbildenden Silikaten sind. Wie jedes Silikat enthalten sie<br />

Kieselsäure, ausserdem Tonerde und dazu entweder Kali oder Natron oder Kalk, so dass

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