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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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sind dies spätere Zusätze. Ophir deutet auf Arabien, und es ist wahrscheinlich Dur<br />

ein Ort, von dem aus fremde Waren weiter verschickt wurden. Mit der Sonne wurde<br />

das Gold verglichen, das hebräische Wort für Gold »Sahabc bedeutet . von der Sonne<br />

beschienen«, bei den Assyrern bedeutet Gold die Farbe der Sonne und die Alchymisten<br />

. der späteren Zeit gaben dem Gold das Zeichen der Sonne. Auch andere als die Kulturvölker<br />

haben Goldschmuck getragen, in den prähistorischen Tschudengl'äbern fanden sich<br />

Armbänder mit Eidechsenköpfen aus Gohl , und die Eingeborenen der neuen Welt trugen<br />

Goldblättchen in der durchbohrten Nasenwand.<br />

<strong>Das</strong>s das Gold so allgemein seil den ältesten Zeiten als Schmuck benutzt wird,<br />

erklärt sich aus seinem Vorkommen und seinen Eigenschaften, es Bndet sich weit verbreitet<br />

frei und lose in den Geröllablagerungen der Bäche und Flüsse, behält immer seine<br />

Farbe und seinen Glanz, lässt sich leicht bearbeiten, in dünne Blättchen schlagen und<br />

in feine Fäden ziehen i es ist das geschmeidigste von allen Metallen.<br />

<strong>Das</strong> natürliche Gold ist niemals ganz rein, schon Plinius berichtet, dass alles<br />

Gold Silber in wechselndem Verhältnis enthält, bald nur 1/10, bald 1/8 seines Gewichtes;<br />

ein Goldvorkommen enthielt nur ' /s ~<br />

seines Gewichtes an Silber, es war das wertvollste,<br />

ein anderes, eine Mjscbung von '/5 Gold und '/5 Silber, wurde Etektrum genannt, jedenfalls<br />

wegen seiner hellgelben, der des Bernsteins (elektron bei Homer) ähnlichen Farbe.<br />

Die neueren Untersuchungen haben dies vollkommen bestätigt, das reinste natlirliche Gold<br />

enthält immer noch wenigstens 1-2 % Silber, das meiste Gold 5-100/0 Silber und einige<br />

Vorkommnisse, wie die Siebenbürgens, enthalten 25 - 30 % Silber.<br />

Mit dem Silbergehalt ändert sich die Farbe und Dichte; das silberarme Gold zeigt ·<br />

das echte dunkle Goldgelb (Tafel 5, Figur 6 und 7, Gold aus Kaliforoien mit 7- 10 %<br />

Silber), während das silberreiche Gold heller goldgelb ist (Tafel 5, Figur 4 und Ö, Gold<br />

\,on Vöröspatak mit ungefähr 90 % Silber). Die Dichte des reinsten natürlichen Goldes<br />

ist = 19, sinkt aber durch den Silbergehalt his auf 15,6 herab. Reines Gold schmilzt<br />

bei 1095°.<br />

Die Härte von Gold ist sehr gering, sie liegt zwischen der von Gips und Kalkspat,<br />

darum eignet sich reines Gold wenig zu Münzen und solchen Schmucksachen, die, wie<br />

Uhrketten, einigen Widerstand leisten sollen. Um das Gold härter zu machen, wird es<br />

mit Kupfer (rote Karatierung), seltener mit Silber (weisse Karatierung) zusammengeschmolzen<br />

und der Gehalt dieser Legierungen an Gold, der . Feingehalt«, bestimmt ihren Wert; im<br />

Deutl:chen Reich wird angegeben, wieviel Teile Gold in 1000 Teilen der Mischung eothalten<br />

sind, der Feingehalt unserer Goldmünzen ist 900, d. h. 1000 Teile der Mischung enthalten<br />

900 Teile Gold und 100 Teile Kupfer. Ein Zehnmarkstück wie~t 3,982 g und enthält<br />

3,585 g Gold und 0,397 g Kupfer, seine Dichte ist 17,2. 279 Zehnmarkstücke enthalten<br />

1 kg feinen Goldes. Früher wurde der Goldgehalt nach Karat angegeben; man teilte die<br />

Mark = 1ft Pfund in 24 Karat und verstand unter 18karätigem Gold solches, das auf<br />

die Mark 18 Karat Gold und 6 Karat Kupfer oder Silber enthielt.<br />

Um den Feingehalt einer Goldlegierung wenigstens annähernd zu bestilIlmen, bedienen<br />

sich die Gotdarbeiter des Probiersteins, das ist ein dichter, gJeichmässig schwarzer<br />

Kieselschiefer, auf dem sie durch gelindes Reiben einen Strich erzeugen; 'aus der Farbe<br />

des Strichs ergibt sich der ungefahre Gehalt der Legierung an Gold, natürlich nur von<br />

der Oberfläche der Probe.<br />

Von den gewöholichen Säuren wird Gold nicht merkbar angegriffen, nur von<br />

Köoigswa.c;ser, einer Mischung von Salzsäure und Salpetersäure oder von andern Chlor<br />

entwickelnden Säuregemischen wird der König der Metalle aufgelöst; in ganz geringer, nur<br />

eben noch nachweisbarer Menge wird Gold aber auch von einer Lösungunseres'gewöhnlichen<br />

Kochsalzes aufgenommen, in Spuren ist es in dem Wasser des Ozeans gelöst enthalten,<br />

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