10.11.2014 Aufrufe

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

- 306 -<br />

Schweden (Malsjö), Finnland (Laurinkari, Tafel 62, 13) und in den Vereinigten Staaten an<br />

mehreren Orten vor.<br />

Nach Form und Zusammensetzung kann zur Skapolithgruppe auch Melilith gerechnet<br />

werden, ein Mineral, das fast nur in mikroskopisch kleinen Krislällohen vorkommt<br />

und in manchen Basalten den Feldspat vertritt Es ist mit einem Gehalt von 32 Q /o Kalk<br />

(Ca 0) das kalkreichste Kalktonerdesilikat. Seine Kristalle sind im Dünnschliff schmal<br />

leistenförmig, farblos, durchsichtig und daran zu erkennen, dass sie im polarisierten Licht<br />

lintenblaue Farbenlöne zeigen .<br />

. Ihm ähnlich ist Gehlenit (Ca.AlaSi:ll0 w ), der graue, quadratische Tafeln bildet und<br />

in Kalk in der Nähe von Eruptivgesteinen als Kontaktmineral vorkommt. So am Monzoni<br />

in Südtirol und im Kaiserstuhl bei Freiburg.<br />

Soda11thgruppe. Die noch übrig bleibenden feldspatähnlichen Mineralien bilden<br />

eine eDgere Gruppe, die in der Regel nach Sodalith beDannt wird. Sie sind alle regul/ir<br />

und ihre wichtigste Form ist das Rhombendodekaeder (Figur 220), sie erscheinen hierdurch<br />

wenigstens in der Form mit Granat verwandt, maoche Forscher neigen sogar zu der Ansicht,<br />

dass auch in der chemischen Zusammensetzung ein gewisser Grad von Verwandtschaft<br />

mit Granat erblickt werden könne. Alle enthalten das einfache<br />

• Fig. 220.<br />

Nephelinsilikat NaAISi0 4<br />

mit einem andern Salz verbunden<br />

und unterscheiden sich eben durch dieses Salz. Ihre Härte liegt<br />

zwischen 15 und 6, das spezifische Gewicht steigt von 2,2- 2,6.<br />

So d aH th bildet farblose Rhombendodekaeder in Hoblräumen<br />

von Gesteinen, besonders von Auswürflingen der Somma<br />

(Tafel 62, 8), oder derbe unregelmässig begrenzte Massen von<br />

weisser und blauer Farbe als Gemeng.teile körniger Gesteine.<br />

Beide Arten verhalten sich zueinander etwa wie Nephelin zu<br />

Elaeolith, nur ist Sodalith doch viel seltener. Mit Säure erwärmt,<br />

gelatiniert er wie Nephelin; wenn man die Zersetzung<br />

Sodallth.<br />

mit Salpetersäure vornimmt und zu der Lösung darauf einige<br />

Tropfen von salpetersaurem Silber gibt, 80 bildet sich ein<br />

weisser käsiger Niederschlag von Chlorsilber, ein Beweis, dass Sodalith Chlor enthälL<br />

Dieser Chlorgehalt, der 6-6 % beträgt, ist in chemischer Hinsicht für Sodalith das am<br />

meisten Charakteristische. Man kann Sodalith als ein Natron-Tonerdesilikat betrachten,<br />

das mit Chlornatrium verbunden ist und nach der Formel 3 Na Al Si 0 4<br />

, Na Cl zusammengesetzt<br />

ist. Man könnte freilich meinen, dann müsste das Chlornatrium, sognt wie unser<br />

Kochsalz von Wasser sofort gelöst werden, das wäre aber eine falsche Ansicht; denn<br />

dadurch, dass Chlornatrium mit dem Silikat verbunden ist, sind seine Eigenschaften andere<br />

geworden, es wird von Wasser nicht so leicht aufgelöst wie freies Kochsalz. Es geht damit<br />

geradeso, wie mit Wasser, das sich mit einem Salz (z. B. in Kupfervitriol) verbindet, es verdunstet<br />

dann.auch nicht so leicht wie freies Wasser; erst durch Erwärmen wird es ausgetrieben<br />

und)o wird auch aus Sodalitll erst durch Kochen mit Wasser Chlornatrium ausgezogen.<br />

Farbloser Sodalith kommt ausser in Sommablöcken als Gemengteil von Trachyt<br />

auf der Insel Ischia, derber Sodalilh als Gemengteil von Syenit vor (Ditr6 in Siebenbürgen,<br />

Brevik in Norwegen, Miask im Ural, Grönland elc.).<br />

Noseall und Hauyn. <strong>Das</strong> erste dieser beiden Mineralien ist nach einem Mineralogen,<br />

das zweite nach dem Begründer der Kristallographie, Hauy, benannt worden. Sie<br />

sind beide nicht scharf voneinander zu trennen, wir behandeln sie daher zusammen.<br />

Nosean in reinem Zustand wäre Natron-Tonerdesilikat mit Natriumsulfat, Hauyn das<br />

gleiche Silikat- mit Calciumsulfat, ihre Formeln wären:<br />

Hauyn 3NaA1SiO.· eaSO j<br />

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!