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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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ei ne Substanz fiber den Kristallen einer andern mit ihr isomorphen Substanz weiter<br />

wächst; künstlicb kann man sie mit Alaun erzielen, indem man 1.. B. rarblosen Kalialaun<br />

über violelten .Chromalaun kristallisieren lässl Oie Mineralien, die miteinander isomorph<br />

fj nd , bilden eine isomorphe Reibe; enthalten zwei solcher Reihen ein Mineral, dessen<br />

Substanz dimorph ist, so nennt man sie isodimorphe Reihen.<br />

Entstehung der Mineralien.<br />

Die Mineralien, die wir gern für ewig und un veränderlich hallen, sind vergänglich<br />

wie Tier und Pflanze, sie sind einstmals entstanden und gewachsen, altern später , verwittern<br />

und vergehen und aus ihrer Substanz gehen n eu~ Generationen, neue Mineralien<br />

hervor. Die Mineralien bilden sich auf ve'rschiedenem Weg, den wir nur selten ganz<br />

verfolgen können, Viele sind aus einem Schmelzfluss fest gewOIden, einige aus Dämpfen<br />

niedergeschlagen, die meisten sind aus wässrigen Lösungen abgesetzt. In den Lava·<br />

!:itrömen, die in glühendllüssigem Zustand aus den Vulkanen hervorbrechen, bilden sich<br />

vielerlei Mineralien (Feldspat, Leucit, Augit, Olivin, Magneteisen u, a,), Die Dämpfe,<br />

welche bei vulkanischen Ausbrüchen der Tiefe eutströmen, scheiden an der Oberfläche<br />

feste Produkte ab (Schwefel, Steinsalz, Eisenglanz) und das überall auf der Erde ver·<br />

breitete Wasser vermag Substam,:en zu lösen und an anderen Orten wieder abzusetzen,<br />

Die grössle Lösung auf der Erde ist das Meer, das namentlich Kochsalz, aber auch viele<br />

andere Bestandteile gelöst enthält; aus ihm haben sich die mächtigen Lager von Steinsalz<br />

mit den Abraumsalzen, Anhydrit , Gips und Kalk stein abgeschieden, Aber auch in<br />

der festen Erdkruste bewegt sich auf Spalten und Klü ften das Wasser, das als Regen die<br />

Oberfl äche benetzte und in die Tiefe gedrungen ist. Hier kann es sich mit den vielen<br />

verschiedenen Stoffen beladen, die wir in den Quellen, dem BiUerwasser, dem Schwefelund<br />

Eisenwasser und andern Mineralwässern antreffen, Die Stoffe werden an andern Orten<br />

wieder abgesetzt, indem entweder das Wasser, das sie gelöst enthielt, verdunstet, so<br />

sind 7.. B. die Gipskristalle in den Gipshöhlen entstanden, oder indem in den vielverzweigten<br />

Klüften Gewässer mit verschiedenartigen Bestandteilen zusammentreffen, aus denen neue,<br />

schwer lösliche Verbindungen sich bilden. So kann unlöslicher Schwerspat (8aS0 4 )<br />

sich bilden, wenn ein Wasser, das etwas kohlensaures Baryum oder Chlorbaryum enthält,<br />

mit einem aud ern, das schwefelsaures Calcium gelöst mH sich führt, in den Klüften zusammentrifft;<br />

die verschiedenarti gen Bestandteile vereinigen sich so, dass aus ihnen die<br />

am schwerslen lösliche Verbindung entsteht, in unserm Beispiel ist dies das schwefelsaure<br />

Baryum, de r Schwerspat.<br />

Verwitt e rung. <strong>Das</strong> Wasser, welches als Regen auf die Erde raUt, nimmt aus<br />

der Luft und dem Erdboden Sauerstoff, Kohlensäure und andere Bestandteile auf, sickert<br />

mit diesen beladen in die Tiefe und kommt hier mit den Mineralien in Verbindung.<br />

Während nun reines Wasser auf die meisten Mineralien keine besondere Wirkung aus·<br />

übt, besitzt ein derartiges Wasser ga nz andere Kräfte, es vermag im Laufe der Zeit auch<br />

die widerslandsftihigsten Mineralien zu lösen und zu zerstören und führt mit Sicherheit<br />

deren Verwitterung herbei. Sie verlieren ihren Glanz und ihre Farben, werden matt,<br />

rauh, zerreibli eh und zerfallen schliesslich zu Grus , wenn sie nicht vollständig vom<br />

Wasser gelöst und fortgerührt werden. Nur selten bleibt bei der Verwitterung die Form<br />

des ursprünglichen Minerals erhalten, es entslehen dann di e an anderer Stelle (Seite 45)<br />

besproc6enen Pseudomorphosen. Aus den verwitternden Mineralien nimmt das Wasser<br />

weitere Bestandteile auf, es trifft auf seinem Weg in der Erde mit Wasser, das von

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