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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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und OfTenbanya (hauptsächlich Schrifterz) in Siebenbürgen, in Cnlaveras Co. in Kalifornieo,<br />

in Boulder Co. in Colorado und in West-Auslralien. Hier treten sie wie in Siebenbürgen<br />

g:angförmig auf und werden namentlich in den Coolgardie-Goldfeidern ausgebeutet.<br />

G. vom Rath erzählt, dass der Gewinn aus den Berßwerken von Nagyag durch Erzdiehslahl<br />

sehr beeinträchtigt wird, zu welchem bei dem hohen Werte des Erzes und der leichten<br />

Darstellung des Goldes aus demselben die Versuchung eine sehr grosse ist Obgleich alle<br />

erdenkli chen VOfsichl smassregeln getroffen sind, namentlich die Arbeiter täglich der sorgsamsten<br />

Visitation unterworfen werden, das Stollen mundloch mit drei schweren, eisernen<br />

Türen verschlossen ist, konnte diesem Uebelstand doc h nicht vorgebeugt werden. In den<br />

Schuhen, in hohlen Stöcken oder Aexten tragen die Arbeiter das Reicherz aus der Grube,<br />

oder verschlucken es und entledigen sich desselben ausserhalb der Grube; nicht immer<br />

gelingt ihnen dies un.d dann sterben sie unter ähnlichen Erscheinungen wie bei Darmverschlingungen.<br />

Ausser in diesen be{den Mineralien finden sich Spuren von Gold in Schwefelkies,<br />

Bleiglanz, Kupferkies, Zinkblende, ArseneiselI, Antimonglanz und andern, sodass diese<br />

dann immerhin als Golderze angesprochen werden können; alles Feingold, das in Deutschland<br />

gewonnen wird, stammt aus solchen Erzen.<br />

Die Verwendung von Gold ist bekannt, bei weitem das meiste wird zur Münze<br />

ausgeprägt (vergl. S. 68), sehr beträchtliche Mengen werden zu Gerätschaften, Schmucksachen,<br />

Uhren, Vergoldungen verarbeitet, viel Gold wird in der Pholographie und Porzellanindustrie<br />

verbraucht und dem Ver~ehr vollständig entzogen, da s gleiche gilt von dem<br />

Gold , das durch Abnutzung der Münzen und Schmucksachen allmählich verloren gebt. In<br />

Quarz eingewachsenes Gold wird mit diesem geschliffen und als Schmuckstein getragen.<br />

Die Gesamtproduktion*) an Gold , die im Jahre 1883 auf 403 Millionen Mark<br />

geschätzt wurde, stieg im Jahte 1899 auf 1225 Millionen Mark, sie halte sich in diesem<br />

Zeitraum durch die überaus reiche Ausbeute der Goldminen Transvaals verdreifacht;<br />

vo n den vier Hauptgoldländern lieferten im Jahre 1898 Transvaal mit 78 Millionen Dollar<br />

27 % der Gesamtproduktion, die Vereinigten Staaten 22'/,%, Ausstralien 21 '(.% und<br />

Russland 8'/t % , alle vier Länder 79'/. % von der Goldausbeute der w.elt; an rünfler<br />

Stelle stand damals schon Canada durch den Yukon·Distrikt mit etwa 55 Millionen Mark.<br />

Durch den südafrikanischen Krieg ist die Produktion Transvaals im Jahre 1900 auf<br />

6 845000 Dollar gefallen , die Vereinigten Slaaten sind an die erste Stelle getreten,<br />

beso nd ~rs hat sich hier die Produktion in Colorado gehoben.<br />

Vergleicht man gar die Produktion der letzten fünf Jahrzehnte mit der in früherer<br />

Zeit, so tritt die ausserordentliche Zunahme deutlich hervor. In den 358 Jahren von der<br />

Entdeckung Amerikas bis zur Auffindung der kalifornisehen Goldfelder (1493-1850) wurden<br />

4,75 Millionen Kilogramm Gold erzeugt, in den elf Jahren 1885-1895 aber 6,05 Millionen<br />

Kilogramml Die von Anhängern der Silberwährung ausgesprochene Ansicht, dass die<br />

Goldausbeule der Erde in absehbnrer Zeit erschöpft sein würde, hat bis jetzt keine Bestätigung<br />

gefunden, die Ausbeute ist gerade seit jenen Kämpfen um die Währungsfrage<br />

über jede Erwartung gestiegen.<br />

In der folgenden Tabelle geben wir eine Uebersicht über die Produktion **) der<br />

Goldländer und haben darin nur diejenigen Länder aufgenommen, deren Produktion<br />

wenigstens in einem der drei Jahre eine Million Dollar erreicht hat.<br />

-) Die Produktion wird oft in Unzen angegeben. Eine Unze ist gleich 31,1 g , der Wert einer<br />

Unze Feingold Sö,77 MlU'k. Ein Kilogramm Gold kostet 2700 Mark in Golll<br />

.O} Nach der Zeitschrift fUr praktische Geologie 1899, S.407; 1902, S.387. Aus dieser vortrefflichen<br />

Zeitschrift habe ich Hberhaupt die Angaben über Produktion der Metalle entnommen.

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