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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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289 -<br />

Mineralien haben sich nahezu gleichzeitig ausgeschieden, das eine hat das andere in der<br />

Ausbildung gestärt; statt ringsum ausgebildeter Kristalle tretTen wir in den Tiefengesteinen<br />

regellos begrenzte Körner (Quarz, Feldspat, Glimmer, Hornblende, Diallag, Olivin). Obwohl<br />

diese Gesteine innerhalb der Erdkruste in der Tiefe fest geworden sind, treten sie jetzt<br />

doch an vielen Punkten der Erdoberfläche zulage, weil sie durch die abspülende Tätigkeit<br />

des Wassers blossgelegt oder durch Bewegungen und Verschiebungen in der Erdkruste<br />

an die Oberfläche gelangt sind. Nach der Ausbildung der Mineralien besitzen die Tiefengesteine<br />

körnige Struktur" nach dem wesentlichen Mineralbestand werden die folgenden<br />

wichti@:sten Arten unterschieden:<br />

G r an i 1 mit Kalifeldspat, Quarz und Glimmer j<br />

Syenit mit Kalifeldspat und Hornblendej<br />

Ela e oli th s yen it mit Kalifeldspat, Hornblende und Elaeolith;<br />

Diorit mit Kalknatronfeldspat und Hornblende;<br />

Ga bb r 0 mit Kalknatronfeldspat und DiaHag mit oder ohne Olivin.<br />

Da, wo sich in dem erstarrenden und schrumpfenden Gestein Klüfte und Höhlungen<br />

aufgetan hatten, finden wir sitzende Kristalle, so in Granit den rrüher (Seite 9) scbon<br />

besprochenen Feldspat und Quarz, Rutil und Titanit und viele der Mineralien, die wir<br />

in dem vorhergehenden Abschnitt kennen gelernt baben.<br />

Die aus der Tiefe emporquillenden beissflüssigen Massen sind immer mit überhilztem<br />

Wasser innig gemengt, das bei der Erstarrung der Gesteine frei wird, als Dampr<br />

oder heisse Lösung sich einen Ausweg sucht und hierbei oft schon die eben entstandenen<br />

Mineralien des Gesteins verändert und zerstört. .Es mag sein, dass die Mineralien, die<br />

wir als Zeolithe kennen lernen werden, in diesem Stadium sich gebildet haben, vielleicht<br />

sind viele von ihnen erst spätere Verwitterungsprodukte. Dieselben heissen Lösungen<br />

haben auch die Nachbargesteine durchdrungen, deren Stoffe teilweise gelöst und umkristallisiert<br />

und in ihnen die KonLaktmineralien erzeugt, von denen wir die wichtigsten<br />

(Andalusit, Granat, Vesuvian, Spinell) schon kennen @:elernt haben.<br />

Die Gesteine, welche die Erdoberfläche bedecken, sind hier immerwährenden 'femperaturschwankungen<br />

ausgesetzt, sie werden von zahllosen Rissen und Sprüngen durchzogen,<br />

die dem Wasser den !"reien Zutritt gestatten, das gefrierende Wasser dehnt sich<br />

aus, sprengt den Fels und lockert sein Gefüge. Bald siedeln sich niedere Pflanzen an,<br />

die an dem Gestein festbaften, sich in die feinsten Poren eingraben, um ibre zum Leben<br />

nötigen Stoffe, soweit sie diese nicht aus der Luft und dem Wasser entnehmen, aus dem<br />

Gestein aufzusaugen. Aus den absterbenden POanzen wird Kohlensäure gebildet, die im<br />

Verein mit Wasser die Mineralien der Gesteine angreift und zerslörtj aus dem festen<br />

Gestein entsteht so allmählich ein lockerer Boden, der den höheren POanzen sicheren<br />

Halt und reiche Nahrung bietet, der zur Besiedelung einladet Pflanzen und Tiere.<br />

Der aufgeloc}terte Boden wird ein Spiel des ßiessenden Wassers j je stärker das<br />

Gefälle des Wassers, desto grösser seine Gewalt, es trägt ab im Gebirge, schwemmt an<br />

in der Ebene und bildet neues Land am Strande und in der Küstenzone des Meeres. Seit<br />

die Erde besteht, hat sich manches Alpengebirge aus ihr emporgehoben, aber ebenso lange<br />

ist auch das Wasser auf ihr tätigj steter Tropfen höhlt den Stein, das Wasser ist ein<br />

Feind der Berge und bleibt in dem Aeonen dauernden Kampfe immer Sieger. <strong>Das</strong> höcbste<br />

Gebirge wird im Laufe der geologischen Zeiten abgetragen und eingeebnet, und nur die<br />

jüngsten Gebirge sind es, die sich als Kettengebirge über dje ~rdoberOäche hinziehen,<br />

ge'Yalti@:e Gebirge für das Empfinden des Menschen, nur feine Runzeln der Oberfläche im<br />

Verhä1tnis zum Durchmesser der Erde. Die abgetragenen und an andern Stellen wieder<br />

abgelagerten Massen bilden die Trümmergesteine, die sich wie dünne Schalen um<br />

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