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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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wie Blullropfen aussehen, wird der Stein auch Blutjaspis genannt. Auch dieser Stein<br />

kommt über Bombay aus Ostindien, in neuerer Zeit auch aus Brasilien und Australieo.<br />

Heliotrop Ist in der späteren römischen Kaiserzeil und besonders in der Renaissance zu<br />

Gemmen verwendet worden, heute wird' er zu Ring- und Nadelsteinen geschliffen.<br />

Karneol ist roter Chalcedon, um geschätztesten sind tiefrote, klar durchscheinende<br />

Stücke. Die rote Färbung wird durch Eisenoxyd bewirkt, das dem Stein auf das<br />

reinste verteilt beigemischt ist. Oft ist der Karneol statt rot mehr gelblichrot gefärbt,<br />

weil er neben dem Eisenoxyd no ch wasserhaltiges Eisenoxyd enthält; durch Glühen kann<br />

das Wasser ausgetrieben werden und der Stein bekommt dann die gewünschte rote Farbe,<br />

Von dem ebenso rot gefärbten Jaspis unterscheidet sich Karneol dadurch, dass er durchscheinend<br />

ist, während Jaspis undurchsichtig ist. Er kommt ebenso wie Chalcedon in<br />

Blasenräumen vulkanischer Gesteine pder daraus ausgewittert lose im Boden vor, schleifwürdiges<br />

Material ist im ganzen selten. Seit alter Zeit kommt Karneol aus Indien I wo<br />

er auch heute noch in verschiedenen Gegenden (Berge von Radschpipla bei Ratanpur<br />

am unteren Nerbudda und an anderen Orten im westlichen Indien) gewonnen wird. Für<br />

den aus Süd amerika importierten Karneol wird als Fundort das Campo de Maia, 50 Meilen<br />

südlich von Rio Pardo, angegeberi.<br />

Im Altertum war Karneol ein beliebtes Material für Gemmen, sehr schöne Karneole<br />

befinden sich unter den etruskischen Skarabäen, die schönsten, klaren sind in dem<br />

Augusteischen Zeitaller geschnitten worden. Auch heute noch werden Gemmen aus Karneol<br />

gearbeitet, sonst dient er einfach geschliffen als Ring- und Nadelstein.<br />

Sarder oder Sard ist ursprünglich der Name für Karneol (antik sarda) und<br />

hat seinen Namen von der Stadt Sardes bekommen, da er aus Indien über Sardes nach<br />

Griechenland importiert wurde. Heule verstehen wir unter Sarder hell- bis dunkelbraunen,<br />

rast schwarzen, durchschei nenden Chalcedon. Im vierten Jahrhundert v. ehr, gehörte Sarde!'<br />

zu den beliebtesten Steinen, heute ist er durch den braun gefärbten Mas sikstein, der von<br />

den Händlern Sardonyx genannt wird, fast voll ständig verdrängt.<br />

In gestreiftem Chalcedon wechseln die zuletzt genannten Farben mit rein weissen<br />

Schichten ab und man nennt heute einen Chalcedon, der aus abwechselnd einfarbigen<br />

und weissen Schichten besteht, 0 n y x und unterscheidet nach der Farbe:<br />

eigentlichen Onyx, der aus schwarzen und weissen Schichten besteht,<br />

Karneolonyx, der a,ns roLen und weissen Schichten besteht, und<br />

Sardonyx, der aus braunen und weissen Schichten besteht.<br />

~<br />

Diese Namen sind nicht die antiken; Onyx hiess im Altertum der orientalische<br />

Alabaster, das ist ein faseriger und streifiger Aragonit, Sardonyx hiessen Steine mit abwechselnden<br />

helleren und dunkleren Schichten. Was wir heute Sardonyx nennen, hiess<br />

bei den Alten wahrscheinlich aegyptilla. Nie 0 I 0 ist ein Sardonyx mit undurchsichtigen<br />

dunkelbraunen, fast schwarzen Lagen, der besonders im ersten Jahrhundert v. ChI'.<br />

beliebt war.<br />

Der eigentliche Onyx (Tafel 57, 5 und 6) kommt mit der tiefschwarzen Farbe nur<br />

selten in der Natur vor, der meiste ist gefarbt, ebenso ist viel Karneolonyx gerärbt oder<br />

seine Farbe ist durch Glühen gesteigert, auch in Sardonyx sind die braunen Lagen oft<br />

künstlich gefärbt. Die zuletzt genannten Arten des ungestreirten Chalcedons, Karneol<br />

und Sarder I sind oft nur aus gestreiftem Chalcedon herausgeschnittene Lagen und wie<br />

dieser künstlich geiarbt, und Onyx wieder mit seinen Unterarten unterscheidet sich in<br />

nichts Wesentlichem von Achat, so dass alle diese Steine unter dem Sammelnamen Aehat<br />

zusammengefasst werden können.

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