10.11.2014 Aufrufe

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

262 -<br />

Quarz und seine Varietäten.<br />

Die Gestalt, in der uns Quarz entgegentritt, steht mit seiner Durchsichtigkeit<br />

und Färbung in gewisser Beziehung, sie ist am einfachsten bei dem trüben gemeinen<br />

Quarz, am flächenreichsten bei dem wasserhellen Bergkristall und dem braunen Rauchtopas,<br />

nach ihrem inneren Bau am verwickelsten bei dem violetten Amethyst. Die<br />

einfachste Form ist die einer hexagonalen Pyramide (Tafel 52, Figuren 1, 5 und 6), deren<br />

Flächen sich in den Endkanten unter einem Winkel von 133 0 44' schneiden; mit ihr<br />

ist fast immer das Prisma der ersten Stellung kombiniert, dessen Flächen bald breit<br />

und lang (Tafel 52, 3 und 9), bald schmal sind (Tafel 52, 4 und 8), und die sehr oft<br />

senkrecht zur Säulenkante gestreift sind (Tafel 54, I), so dass die Streifung bei aufrechter<br />

Stellung des Kristalls horizontal verläuft; sie dient zur Orientierung an den oft stark verzerrten<br />

Kristallen. Die Flächen der Pyramide sind oft verschieden grass (Tafel 54, I),<br />

drei grösser, auch wohl glänzender als die drei andern damit abwechselnden, und die<br />

genauere Untersuchung ergibt, dass sie auch physikalisch verschieden sind, so dass die<br />

scheinbare Pyramide als Kombination eines positiven und negativen Rhomboeders +R<br />

und - R zu betracbten ist, das Prisma bekäme dann das Zeichen ao R (Tafel 54, 1). Der<br />

Winkel von einer Fläche des Rhomboeders zu einer andern des gleichen Rhomboeders<br />

beträgt 94° l~'. Zu diesen Flächen treten bisweilen noch andere gerade über den Kanten<br />

des Prismas (Tafelli4, 5 und 6), die man wegen ihres rhombischen Umrisses Rhombenflächen<br />

nennt; sie haben die Lage einer Pyramide der zweiten Stellung, treten aber an<br />

einem vollständig gedachten Kristall nur oben und unten<br />

FiS. Im..<br />

Fig.2():.I. an einer Kante auf, an den benachbarten nichtj für<br />

sich würden sie eine dreiOächige (trigonale) Doppel~<br />

pyramide bilden. Sie sind in der Textfigur 202 und 203<br />

mit dem Buchstaben s bezeichnet. Zu diesen Rhombenflächen<br />

treten noch andere Flächen hinzu (Tafel 54, 2<br />

und 3), die wegen ihres trapez:f"6rmigen Umrisses Trapezflächen<br />

genannt werden, und die schief über einer<br />

PrismenOäche und unter einer Rhomboederfläche liegen.<br />

Sie sind in den Textfiguren 202 und 203 mit x bezeichnet<br />

~a8.rz,<br />

Qnarz,<br />

linker Kristall. rtehte r Krista.lJ.<br />

und baben die Lage von Flächen der zwöIr­<br />

seitigen Doppelpyramide, aber nur der vierte Teil ist<br />

vorhanden, und die .Flächen sind an einem vollständigen Kristall so verteilt, dass i:>ie<br />

wie in den Textfiguren oben und unten an einer Kanle auftreten, an den rechts und links<br />

benachbarten aber fehlen. Quarz gehört daher in eine viertel flächige oder tetartoedrische<br />

Abteilung des hexagonalen Systems, die als die trapezoedrische Tetartoedrie bezeichnet<br />

wird, weil die Trapezflächen x für sich allein ein Trapezoeder bilden würden.<br />

Die Naumannschen Zeichen für die an den Textfiguren vorhandenen Flächen sind: für<br />

das Prisma a = aoR, das eine Rhomboeder p = +R, das andere z = - R, die Rhomben-<br />

6P.!<br />

fläche s -:- 2~2 und die Trapezfläche x = T' und dies sind überhaupt die Flächen,<br />

welche .an Bergkristall und Rauchtopas am häufigsten auftreten. Dazu treten "Doch steilere<br />

Rhomboederflächen auf, wie an dem Kristall in Figur 3 der Tafel 54, oder auch wohl<br />

noch eine andere Trapezfläche, wie an dem Kristall der Figur 2, aber diese Flächen<br />

trete.n gegen die andern doch immer zurück.<br />

Die Trapezflächen treten immer (Ausnahmen hiervon sind so selten, dass wir sie<br />

hier übergehen können) unter dem positiven Rhomboeder auf und liegen bald rechts, baM

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!