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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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386<br />

Die Mineralien der Kalkspatgruppe.<br />

Kalkspat ist durch seine Verbreitung auf der Erde, seine Kristallisation und die<br />

physikalischen Eigenschaften wichtig als Mineral, durch seine chemische Zusammensetzung<br />

und Eigenschaften unentbehrlich für Industrie und Technik. Wir wollen auch hier<br />

wieder zuerst das kennen lernen, was fiir uns an Kalkspat als Mineral wichtig ist, darauf<br />

das, was ihm seine Bedeutung für Industrie und Technik verleiht.<br />

Allem voran stellen wir seine KristalHorm, die in den mannigfachsten GestaHen<br />

uns entgegentritt und das beste BeisllieJ für die rhomboedrische Hemiedrie des hexagonalen<br />

Systems bildet. An keinem andern Mineral sind soviel verschiedene Flächen und Kombinationen<br />

beobachtet worden wie an Kalkspat, und es würde nicht leicht sein, sich in dem<br />

Formenmeer zurecht zu finden, wenn uns nicht die Natur selbst einen Wegweiser in der<br />

Spaltbarkeit gegeben häUe. Diese geht, wie wir gesehen haben, den Flächen eines Rhom­<br />

-boeders parallel, das als Grundrhomboeder angenommen wird und das Naumannsche<br />

Zeichen +R bekommt ; seine Flächen schneiden sich unter einem Winkel von 105 0 5'. Die<br />

vone Form zeigt uns die Textfigur 249, in der die Flächen mit P signiert sind. Diese<br />

Signatur der Flächen, der wir schon oft begegnet sind, ist unabhängig von jeder kristaUographischen<br />

Bezeichnungsweise und ist ursprünglich völlig willkürlich, wird aber nach<br />

Möglichkeit für die gleiche Fläche immer beibehalten, wie z. B. der Buchstabe N<br />

I '<br />

KIlIkapat, Gcuß,\rhomboeder.<br />

Fig. 2.)0.<br />

Kalkspat,<br />

llaches Rhomboeder.<br />

für die<br />

Rhombenfläche von Quarz. Ein Spaltungsrhomboeder<br />

sehen wir in Figur 8<br />

der Tafel 73. als nalürlicher Kristall<br />

ist das Grundrhomboeder selten, die<br />

Stufe in Figur 5, Tafel 72, ist mit<br />

solchen Kristallen bedeckt. Um sich an<br />

einem Kristall zu orientieren, bedarf<br />

man nun nicht der vollen Spaltungsform,<br />

es genügt hierzu eine kleine<br />

Spaltfläche oder auch nur ein Riss, der<br />

ihr parallel geht. Alle die Rhomboeder, welche ihre Flächen nach derselben Seite hinwenden<br />

wie die Spaltform, sind ebenfalls positiv, die andern negativ.<br />

In der grossen Formenmannigfaltigkeit, die uns bei Uetrachtung einer grösseren<br />

Kalkspatsammlung überrascht, können wir leicht einige Formenarten erkennen, die oft<br />

vorherrschen und immer wiederkehren, es sind rhomboedrische, skalenoedrische. prismatische<br />

und tafelige Kristalle. Unter den Kristallen mit rhomboedrischer Form<br />

ist das flache Rhomboeder - ~ R (Figur 250) am häufigsten; wir sehen eine kleine Stufe<br />

in Figur 1 der Tafel 72, wo der obere Kristall seine Polecke, in<br />

Fig. ~l.<br />

der die drei stumpfen Kanten zusammenstossen, uns zuwendet; die<br />

Flächen schneiden sich unter 1350, die Spaltflächen würden an den<br />

Ecken liegen und die Kante der einen wäre der der andern parallel.<br />

<strong>Das</strong>selbe flache Rhomboeder mit schmalen Flächen des Vertikalprismas<br />

der ersten Stellung ze igen uns die Kristalle der Figur 3,<br />

und dieselben Flächen, nur mit grösserem Vertikalprisma (wie in<br />

Textfigur 251), begrenzen die KristaUe der Figur 6; das Naumannsche<br />

,<br />

Zeichen dieser Kombination ist - ~ R . 0:> R. <strong>Das</strong> nächst häufige<br />

\r-_-,_J-"''''''';::/ Rhomboeder ist das steile - 2R, das uns die Fig. 4 u. 8 der Tafel 72<br />

und Textfigur 252 vor Augen führen; seine Flächen schneiden sich unter<br />

Kallupat, 78° 50', eine Spaltfläche würde eine Kanle des Rhomboeders gerade<br />

dach

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