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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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Meerwasser wird das Salz an vielen Küsten gewonnen, indem das Wasser bei der Flut<br />

in kleinere Teiche, die Salzgärten, geleitet und in diesen der Verdunstung überlassen wird.<br />

Nach seiner Herkunft wird dieses Salz Seesalz· genannt; die alten Völker der Mittelmeerländer<br />

kannten kein anderes als dieses; wo das Meer fern ist, da fehlt in der<br />

homerischen Zeit auch das Salz. Ebenso in der Urzeit Roms. Die Salinen, die auf den<br />

König Aneus Marcius zurückgeführt wurden, waren als Salzteiche am Meeresufer gedacht,<br />

und die Sabiner im inneren Gebirge haUen sich durch römisches Gebiet eine Strasse<br />

ausbedungen, die via Salaria, auf welcher ihnen vom Meeresufer das Salz zugeführt<br />

werden konnte. Auch· in späterer Zeit versteht sich bei den Völketn des klassischen<br />

Altertums die Herkunft des Salzes aus dem Meere immer von selbst Noch heute wird<br />

an der MittelmeerküsLe, am Tyrrhenischen und Adriatischen Meere und an den Küslen des<br />

Atlantischen Ozeans in Portugal und Frankreich in den warmen Sommermonaten aus den<br />

Salzgärten viel Salz gewonnen (siehe unter Produktion bei Frankreich).<br />

In noch grösserero Massstabe als in den Salzteichen an den Küsten wird Salz<br />

von den Seen abgeschieden, die ehemals mit dem Ozean verbunden waren, jetzt aber<br />

von ihm getrennt sind, und in denen die Verdunstung grösser ist als der Zußuss von<br />

Wasser, so in den Salzseen nördlich und östlich von dem Kaspischen Meere, unler denen<br />

der salzreiche EltoDsee am bekanntesten ist und in der weiten, mit Salz getränkten<br />

Steppe, der Heimat des Steppensalzes.<br />

Produktion von Salz. An der Spitze der salzproduzierenden Länder stehen<br />

die Vereinigten Staaten von Nordamerika, in denen aus Steinsalz und Sole im Jahre<br />

1901 20869342 Barrel (zu 280 eng!. Pfund) im Werte von 6944600 Dollar gewoonen<br />

wurden. An zweiter Stelle steht Ru s s I a n d , das im Distrikt Bachmut im Gouvernement<br />

Jekaterinoslaw grosse und reiche Steinsalz lager enthält und Seesalz aus Salzseen in den<br />

zum Dongebiet gehörigen Gouvernements Bessurabien, Cherson und Taurien I und im<br />

Gouvernement Astrachan in grossen Mengen gewinnL An dritter Stelle fulgt Grossbritannien,<br />

darauJ Japan und Deutschland. Deutschland produzierte im Jahre<br />

1900 in 18 Bergwerken und 61 Salinen 1514000 Tonnen aus Steinsalz und Sole,<br />

Frankreich etwas mehr als eine Million Tonnen und zwar liefern bier die Salzteiche<br />

am Mittelländischen Meere, insbesondere die zu den Departements Bouches-du-RhOne und<br />

Gard gehörenden den grössten Teil der Produktion. Die Menge des von den Meeressalinen<br />

gewonnenen Salzes betrug im Jahre 1900485000 Tonnen im Werte zu 4788000<br />

Franken. Es folgen I nd i e n und die englischen Besitzungen in Asien mit gleichralls<br />

etwas mehr als einer Million Tonnen, Spanien mit 450000 Tonnen, flali e n mil<br />

367000 Tonnen, Oesterreich mit 315000 Tonnen. Die Gesamtproduktion an Salz aur<br />

der Erde wird auf 13 bis 14 Millionen Tonnen veranschlagt<br />

Verwendung. An erster Stelle sieht die Verwendung von Salz als Würze<br />

unserer Speisen, als Kochsalz. Wie Wasser und Salz die verbreitetsten, so sind sie<br />

auch mr Menschen und Tiere die unentbebrlichsten MineralstoITe, ja das Wasser wird<br />

erst durch einen aucn noch so kleinen Salzgehalt zum Genussmittel, absolut reines<br />

Wasser wirkt geradezu wie Gift. Der Giftbrunnen in Gastein enthält nicb t etwa einen<br />

giftigen StofT, sondern das Wasse i' wirkL we~en seiner absoluten Reinheit slörend auf die<br />

Verdauung; zur Resorption der Nahrung ist Salz notwendig. Eine besondere Verwendung<br />

von Kochsalz gründet sich auf seine Eigenschaft, Fleisch und Pflanzen vor Fäulnis zu<br />

bewahren; die Salzlake erhält den sonst leicht verwesenden Hering, den saftigen Schinken<br />

und die schmackhaften Gemüse. Man hat ausgerechnet, dass ein erwachsener Mensch<br />

jährlich 7,8 kg Kochsalz zu seiner Nahrung verbraucht und seit vielen Jahren ist diese<br />

Zabl, welche sich aus dem physiologischen Bedürfnis des menschlichen Körpers ergibt,<br />

ganz unveränderlich. Wegen dieser Unentbehrlichkeit des Salzes ist sein Verbrauch seit

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