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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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242 -<br />

Menge in den Handel und baben die im ganzen seltenen durchsichtig: grünen Steine<br />

beträchtlich vermehrt. Sie baben, gut geschliffen, lebhaften Glanz und kräftiges Feuer;<br />

der in Figur 17 der Tafel 47 abgebildete Stein gibt hiervon nur eine schwache Vorstellung.<br />

Von Smaragd, mit dem die dunkelgrünen vielleicht verwechselt werden könnten, kann er<br />

durch das spezifische Gewicht unterschieden werden, in Bromoform oder Methylenjodid<br />

sinkt Demantoid unter, während Smaragd schwimmen bleibt; ausserdem ist Smaragd<br />

deutlich doppeltbrechend und dichroitisch, Demantoid nicbt. Melanit ist schwarz, kommt<br />

immer in rio'gsum ausgebildeten Kristallen vor, die von Rhombendodekaeder mit lkositetraeder<br />

(TexUigur 190) begrenzt 'sind, die Figur 9 auf Tafel 47 führt uns einen solchen<br />

vor. Abweichend von anderen Granaten ist Melanit Gemengteil von manchen vulkanischen<br />

Gesteinen (Pbonolith,. Leucitophyr), miL biossem Auge ist er hierin an seiner Form und<br />

Farbe, im Dünnschliff unter dem Mikroskop an dem meist sechseckigen Umriss und dem<br />

vielfachen Wechsel von hell und dunkelbraunen Schichten zu erkennen. So fmdet er sich<br />

im Kaiserstuhl bei Freihurg i. B., bei RiedeD im Gebiet des Laacher Sees, besonders<br />

aber bei Frascati im Albaner Gebirge bei Rom, von hier stammt auch der abgebildete<br />

Kristall, grössere Kristalle als dieser kommen kaum vor.<br />

Schöne grüne und braune GraDatkristalle, die gleichfalls Kalkeisengranat sind,<br />

finden sich bei Schwarzenberg und Breitenbrunn in Sachsen, dem Demantoid ähuliche<br />

Knollen iD Serpentin bei Dobscbau in Ungarn, überhaupt tritt grüner Kalkeisengranat<br />

recht bäufig mit Serpentin zusammen als Neubildung auf, dahin gehört aucb der als<br />

Top az 0 I i th bezeichnete Granat aus dem Alatal in Oberitalien und kleine Kristalle aus<br />

der Gegend von Dillenburg in Nassau.<br />

Kalkenromgranat oder Uwarowit ist dem smaragdgrünen 'Demantoid ähnlich,<br />

kommt aber immer in Kristallen, scbarfen, kleinen Rhombendodekaedern vor, die auf<br />

Chromeisenstein aufgewachsen sind. Wir sehen diese Art in Figur 10 der Tafel 47, der<br />

Chromeisenstein ist durch oberflächliche Oxydation gelblnaun gefarbt. <strong>Das</strong> spezifische<br />

Gewicht ist 3,42, der Gehalt an Cbromoxyd beträgt etwa 22 0 / 0 •<br />

<strong>Das</strong> Mineral ist selten, es findet sich gut kristallisiert bei Saranowskaja, 12 Werst<br />

von der Hütte Bissersk im nördlichen Ural, von hier ist das abgebildete Stück. sonst<br />

tritt es nur als dünner Ueberzug auf und auch dies selten. Als Rarität werden klare Steine<br />

gelegentlich geschliffen I sonst sind di~ Kristalle zu selten und zu klein, als dass sie als<br />

Edelstein irgend eine Rolle spielen könnten.<br />

Turmalin.<br />

Turmalin ist ein Mineral, das durch seine Form und seine physikalischen Eigenschaften<br />

interessant, durch seine Verwendung als Edelstein wichtig und auch als gesteinsbildendes<br />

Mineral von Bedeutung ist. Der Name leitet sich von dem singhalesischen Worl<br />

TuramaH ab, unter dem das Mineral im Jahre 1703 durch Holländer von Ceylon nach<br />

Europa gebracht worden ist; vorher schon war es in Deutschland unter dem Namen<br />

Schörl bekannt. Die .Kristalle haben prismat~sche Gestalt und es fällt an ihnen auf, dass<br />

neben einem sechsseitigen Prisma ein dreiseitiges vorhanden ist (Tafel 48, 11 und Textfigu.r<br />

192), wodurch, je nachdem es vorherrscht oder zurücktritt, der Querschnitt durch<br />

die Säule dreiseitig (Figur 11) oder neQ.nseitig ist. Schon aus dieser Form erkennt man,<br />

dass Turmalin hexagonal-rhomboedrisch und hemimorph ist, es ist gar nicht nötig, dass<br />

mau die verschiedene Ausbildung an beiden Enden sieht. oft sind sie tatsächlich gleich<br />

ausgebildet (Tafel 48, 11) oder nur das eine Ende ist von Flächen begrenzt, mit dem

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