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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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310 -<br />

Kilmacolm in Schottland, Phakolith von Annerod bei Giessen und Michelnau im Vogelsberg,<br />

von Richmond in Australien ; überhaupt ist Chabasit einer der häufigsten von den<br />

Zeolithen.<br />

Analeim. Analcim stimmt mit Leuzit in der Form völlig üherein und wenn wir<br />

gesagt haben, man könne manche Zeolithe als wasserhaltige Feldspate ansehen, so können<br />

wir Analcim als wasserhaltigen Natron-Leuzit bezeichnen. Seine häufigste Form ist das reguläre<br />

lkositetraeder 202 (Tafel 63, 11 und 12), seltener sind Kristalle, an denen der Würfel<br />

vorherrscht (Textfigur 224) oder mit dem Ikositetraeder im<br />

Flg. 224.<br />

Gleichgewicht ist. Zwillinge kommen nicht vor, die Kristallisation<br />

ist also recht einfach.<br />

Die chemische Zusammensetzung von reinem und<br />

frischem Analcim kann durch die Formel NatAI, Si~ 0 12 .2 H I 0<br />

ausgedrückt werderi. Vergleichen wir sie mit der von Leuzit<br />

(K,AIISi~O'Il), so sehen wir, dass dessen Kali durch Natron<br />

Analeim.<br />

ersetzt ist und dass dazu noch Wasser getreten ist. Es ist<br />

sogar möglich, Leuzit in Analcim umzuwandeln, es genügt,<br />

ihn längere Zeit mit einer Lösung von Natriumkarbonat in<br />

Berührung zu lassen. In der Natur ist dieser Prozess manchmal<br />

vor sich gegangen, so im Kaiserstuhl bei Freiburg, wo die Substanz von Leuzilkristallen<br />

unter Erhallung ibrer Form in die von Analcim übergegangen ist. Wenn es sich<br />

darum handelt, heide Mineralien zu unterscheiden, so achte man darauf, dass Analcim<br />

vor dem Lötrohr schmilzt, Leuzit nicht. dass aus Analcim beim Erhitzen im Glasröhrchen<br />

Wasser entweicht, aus Leuzit nicht, dass das spezifische Gewicht von Analcim 2,2, das<br />

von Leuzit 9,6 ist, dass Leuzit hauptsächlich in eingewachsenen, Analcim in aufgewachsenen<br />

Kristallen vorkommt.<br />

Die Kristalle sind bisweilen farblos und vollkommen durchsichtig, meist weiss und<br />

trüb, auch gleichmässig rötlich oder rot geadert, wie Figur 12 uns zeigt. Sie kommen für<br />

sich allein oder mit Apophyllit zusammen vor und sind hauptsächlich an basaltische<br />

Gesteine gebunden. WasserheUe Kristalle kommen auf Blasenräumen und im lnnern des<br />

Dolerits der Cyklopeninseln bei Catania vor, recht klare Kristalle finden sich am Monte<br />

Catini in Toskana und am Lak e superior (Tafel 63, ll), durch Grösse hervorragende<br />

Kristalle auf der Seisser Alp (Tafel 63. 12) und im Fassatal in Tirol, überhaupt ist er<br />

in basaltischen Gesteinen recht verbreitet. Merkwürdig ist das Vorkommen von. Analcim<br />

in Toneisenstein von Duingen in Hannover, auch auf den Erzgängen von Andreasherg<br />

hat er sich gefunden.<br />

Anhang: Ein anderer regulärer Zeolith ist der Faujasit, kleine reguläre Oktaeder,<br />

auch Zwillinge davon (Figur 88 auf Seite 40), weiss oder braun in Blasenräumen von<br />

Basalt, Grossenbuseck bei Giessen, Kaiserstuhl bei Freiburg.<br />

Stilbit. Die Kristalle von Stilbit (Tafel 63, 13) sind monoklin und meist dicktafelig<br />

nach der Symmetrieebene; auf dieser Fläche herrscht starker PerlmuUerglanz, weil<br />

parallel zu ihr eine vollkommene Spahbarkeit geht, die andern Flächen sind glasglänzend<br />

oder matt. Eine der grossen Flächen wird als Basis, die andere als Orthopinakoid angenommen,<br />

die kleinen dreieckigen Flächen gehören dann einer Pyramide an. Die Kristalle<br />

sind entweder weiss und grau oder durch Einschlüsse von Eisenglimmer rot, wie der<br />

Cbabasil in Figur 10; diese rolen Kristalle werden wohl auch durch einen besonderen<br />

Namen, Heulandit. von den andern unterscbieden, von manchen aber wird das Mineral<br />

überhaupt Heulandit genannt. <strong>Das</strong> spezifische Gewicht ist 2;2, die Härte gleich 3'fl-4.<br />

Die chemische Zusammensetzung können wir UDS am besten merken, wenn wir<br />

sie wieder auf die von Feldspat beziehen, es wäre der zweite Kalkfeldspat, den wir in

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