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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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229<br />

Grarton in New Hampshire gefunden worden. Merkwürdig, dass die meisten Riesen in<br />

dem <strong>Mineralreich</strong> aus dem Lande kommen, in dem auch der Menschen Werke ins Riesenhafte<br />

sich ausdehnen.<br />

Verwendung: Die durchsichtigen, aber auch die trüben Steine, wenn sie nur<br />

schön gerlirbt sind, werden als Edelsteine geschlilTen, während der trübe, unscheinbar<br />

gefärbte Beryll zur Darstellung der im g~LDzen wenig gebrauchten Berylliumverbindungeo<br />

benutzt wird. Unter den als Edelstein verwendeten stehl Smaragd obenan, als Ringoder<br />

Nadelstein mit kleinen Brillanten umsäumt ist er zweifellos einer der lieblichsten<br />

Schmucksteine und fehlerfreie, grössere Steine werden, ihrer Seltenheit entsprechend, sehr<br />

hoch bezahlt. Schon im Altertum ist Smaragd einer der beliebtesten Steine gewesen.<br />

Der Ring des Polykrates enthielt nach Herodots glaubwürdigem Zeugnis einen Smaragd<br />

zum Siegeln, eine Gravierung auf Smaragd. aus der Zeit des Polykrates ist mit Sicherheit<br />

nachgewiesen. Alexander soll sein. Bild iin Smaragd und zwar nu~ von Pyrgoteles haben<br />

schneiden lassen. Von Nero wird berichtet, dass er wegen seiner lichtempfindlichen Augen<br />

durch einen Smaragd den Schauspielern im Zirkus zugesehen habe und die Steinschneider<br />

ruhten ihre von der feinen Arbeit ermüdeten Augen aus, indem sie diese auf Smaragd<br />

richteten, denn des Steines sanftes Grün vertreibt die Mattigkeit des Auges. Smaragd<br />

hat vor manchen andern Edelsteinen den Vorzug, dass seine Farbe bei Lampenlicht nicht<br />

verliert. Auch Aquamarin und Goldberyll waren im Altertum als p~f?V.uos wohlbekannt.<br />

Am geschätzt(lsten waren nach Plinius die grünlichen Berylle, welche der Farbe des<br />

Meeres am nächsten kamen, ihnen zunächst folgten die etwas blasseren Chrysoberylle (Goldberyll),<br />

deren Farbe in Gold ausläuft. Dje grünlichen und bläulichen Varietäten, die wir<br />

heute Aquamarin nennen, waren seit der hellenistischen Zeit, besonders in der augusteischen<br />

Epoche für feinere glyptische Arbeiten und für ungravierten Schmuck sehr beliebl<br />

Der auf Tafel 40a abgebildete Scarabäus ist in Beryll geschnitten. Aquamarin und Goldberyll<br />

sind ganz erbeblich billiger als Smaragd, ihre freundliche zarte Farbe macht sie<br />

immer zu beliebten Steinen.<br />

Berylliumhslltige Mineralien.<br />

Phenakit ist das einfachste BeryHiumsilikat, seine Zusammensetzung wird durch<br />

die Formel Be,SiO. ausged rückt; der aus dem Ural enthält 44,47 °/0 Beryllerde BeO und<br />

55,14 °/0 Kieselsäure. Die Kristalle sind hi~xagonal von einer oder von zwei sechsseitigen<br />

Flg. 182.<br />

Säulen begrenzt, das Ende ist manchmal gerundet (Figur 9 auf<br />

Tafel 45) oder von RhomboederDächen begrenzt; dass die Kristalle<br />

der rhomboedrisch - tetartoedrischelCl Abteilung angehören,<br />

erkennt man erst bei genauerer Betrachtung. In der Text6gur 182<br />

gehören die Flächen m dem hexagonalen Prisma der ersten Stellung,<br />

a dem der zweiten Stellung an, die Flächen x wollen als<br />

Rhomboederflächen hierzu nicht recht passen, da sie schief zu<br />

allen Prismen8ächen liegen; sie bilden in der Tat auch kein<br />

solches Rhomboeder, wie es bei Rubin oder Kalkspat auftritt, sondern<br />

gehören ihrer Lage nach einer zwölr~;eitigen Doppelpyramide<br />

Phe.naklt.<br />

an, die im Skalenoeder mit der Hälfte der Flächen, hier mit dem<br />

vierten Teil der Flächen aurtrittj sie bilden wohl die Form eines Rhomboeders, haben<br />

aber nicht die Lage eines solchen , es ist. ein sogenanntes Rhomboeder der dritten SteIlung,<br />

an seiner Lage zu den Prismenfläcben kaon man erkennen, dass Phenakit rhomboedrisch-tetartoedrisch<br />

ist.

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