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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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230<br />

Die Härte liegt zwischen der von Quarz und Topas, das spezifische Gewicht ist<br />

2,96- 3,0, die Kristalle sind farblos, gelblicbweiss, gelblichbrauD oder schwach rosenrot<br />

Der Brechungsexponeot für den ordenllichen Strahl ist für Uraler Phenakit zu 1,6527<br />

gefunden wordeo.<br />

Pbenakit findet sich in den Smaragdgruben an der Tokowaja im Ural (Figur 9<br />

der Tafel 45), die Flächen sind zum Teil mit Chlorit bestäubt. Kleine linsenförmige<br />

Kristalle finden sich mit Topas und Amazonenstein auf Granitgängen bei 1.1 i as k im IImengebirge.<br />

Kurzprismatische Kristalle kommen vom Mount Anteto t<br />

Chaffe Co., Colorado<br />

(Figur 10 der Tafel 45), laogprismatische, in Quarz eingewacbsen vom Kammerfosflu!'se<br />

3 km westlich von Kragerö in Norwegen, bis zu 2 cm grosse Kristalle sind zuerst von<br />

Beyrich bei Framont in den Vogesen gefunden worden, als Seltenheit findet sich Phenakit<br />

bei"Reckingen im Wallis in der Schweiz.<br />

Phenakit gibt geschliffen einen recht lebhaft glänzenden Stein, der von Kennern<br />

seiner Seltenheit wegen geschätzt und besonders in Russland als Ring- und Nadelstein<br />

getragen wird, in Deutschland sieht man ihn selten.<br />

Euklas. Nicht nur die grossen Diamanten, auch ausgezeichnete Kristalle seltener<br />

Mineralien haben ihre G'eschichte, sie tauchen auf, verschwinden zeitweise, bis sie in eine<br />

öffentliche Sammlung gelangen und da dauernd verwahrt werden. Die Geschichte des<br />

kleinen Euklaskristalls, den wir auf Tafel 46 in Figur 12 und nach einer schärferen Aufnahme<br />

auf Tafel 19 in Figur 15 in natürlicher Grösse abbilden und der dem Königlichen<br />

Naturalienkabinett in Stuttgart von Königin ülga geschenkt worden ist, hat Arzruni verfolgt<br />

und in einem Brief an üskar Fraas mitgeteilt, dem ich mil Genehmigung von Herrn<br />

Professor Eberbard Frans das rol~entle eulueluue:<br />

.Ueber diesen Euklas schrieb man mir aus Petersburg, dass er urspl'ünglich im<br />

Besitze des Bergingenieurs Miklaschewski war und von ihm für die Königin ülga von<br />

Württemberg angekauft wurde. Ich glaubte daher annehmen zu müssen I dass er nicht<br />

zu denjenigen Exemplaren gehört, welche beschrieben worden sind und war daher höchlichst<br />

erstaunt, als ich entdeckte, dass es derselbe Euklas ist, den Herr Kokscbarow in<br />

seinen ,Materialien' als in seiner Sammlung befindlichen ,No. l' bezeichneten beschreibt.·<br />

Nicht nur stimmen sämtliche Flächen und Spaltungsstellen ,<br />

auf dem Kristall mit den Angaben<br />

überein, welche sich auf der Tafel finden, sondern auch das absolute Gewicht des<br />

Kristalls mit demjenigen, welches Kokscharow angibt (I. c. p. 131 heisst es 0,963 g, während<br />

ich 0,9637 fand I). Ich habe den Kristall durchgemessen und zwar nicht weniger als 66 Zonen<br />

daran beobachtet. Manche winzige Fläche, die Kokscbarow übersehen hatte, da er bei seinen<br />

Messungen ein Goniometer' mit nur einem Fernrohr verwendete, habe ich auch noch ermitteln<br />

können, speziell in der Zone des vertikalen Prismas. Diese Flächen halte Kokscharow<br />

einfach als ,Slreifung' angesehen. Jedenfalls war es mir in allen Beziehungen lieb,<br />

den Kristall in Händen gehabt zu haben, ich wäre sonst vielleicht gar nicht dazu gekommen<br />

zu erfahren, dass Ihr Exemplar das erste ist, welches von der Sanarka bekannt geworden<br />

ist. Es stellt sich nun die Zahl der bekannt gewordenen Kristalle des uralischen<br />

Euklases gleich 11 heraus: davon sind 6 von Kokscharow, 1 von Kulibin, 1 von Jeremejew<br />

beschrieben worden, ein 9ter befindet sich im Berginstitut in Petersburg, endlich<br />

2 sah ich im vorigen Jahre (1886) im Ural bei zwei Goldwäschereibesitzern.-<br />

Euklas ist eins der seltensten Mineralien, hal darum als Edelstein nur wenig Bedeutung;<br />

für solche Liebhaber, die ihren Namen durch die Anfang1:lbuchstaben von Edelsteinen<br />

ausdrücken woUen, ist er kaum zu ersetzen, es sei denn durch Beryll = Emerald .<br />

• <strong>Das</strong>s sich dieser KrislnU in der Mineralien!!ammlullg zu Shlttgarl befindet, erfulll·en wir von<br />

Kokscharow in seinen" Vorlesungen UlJer Mineralogie~ 1865 auf Seite 182. B.

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