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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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wir nicht bestimmt sagen, aber wahrscheinlich dürfte es wohl so sein. Bisweilen kommt<br />

es vor, dass die Lü cken später durch Kristallsubstanz geschlossen werden und nicht<br />

seilen wird hierbei etwas von der Flüssigkeit, die den wachsenden Kristall umgehen hatte,<br />

eingeschlossen.<br />

Unfertig ist auch der in Figur 9 abgebildete Krislall; um einen violetten Quarz<br />

(Amethyst) ist ein rarbloser Quarz (Bergkristall) herumgewachsen , die Seiten hat er umhüllt,<br />

das obere Ende ist noch frei. Der Amethyst selbst hat noch einmal den Versuch<br />

gemacht, weiter zu wachsen und hat auf seine grosse Pyramide eine kleine aufgesetzt.<br />

Ob der Kristall , wenn er an seinem Platz im Gebirge geblieben wäre, wohl fertig geworden<br />

wäre?<br />

Wir sehen schon hier schalenförmigen Bau, eine farblose Schale umhüllt den<br />

violetten Kern; viel ausgeprägter kommt solcher Schalenbau manchmal bei gemeinem Quarz<br />

vor, Figur 11 auf Tafel 52 ist ein Beispiel hierfür; auch bei gefärbten Mineralien (Tafel 42, 4,<br />

Tafel 47, 3, Tufel70, 6 und Tafel 76, 2) tritt Schalenbau auf, indem<br />

die Scbichten verschieden stark gefärbt sind. Er kommt<br />

Fig.8.'>.<br />

dadurch zustande, dass sich nuf den wachsenden Kristall<br />

die Schichten parallel zu seinen Flächen ablagern und ihre<br />

Eigenschaften sich während des Wachsens ändern, sei es,<br />

dass sich die Zusammensetzung ein wenig ändert oder Einschlüsse<br />

in manchen Schichten auftreten, in anderen nicht.<br />

Die Schichten, die sich so parallel zu einer F läche ablagern,<br />

bilden vereinigt eine Pyramide, deren Basis die äussere<br />

Fläche ist und deren Spitze nach der Milte des Kristall s zu<br />

liegt, man nennt sie Anwac hspyramide; in Figur 8 auf­<br />

Tafel 66 sehen wir solche, indem drei farblos, drei aber violett<br />

~efärbt sind. In dem nebenstehenden GipskristalJ (Figur 85)<br />

sind zwei Anwachspyramiden klar, die beiden andern durch<br />

Einschlüsse trüb und undurchsichtig.<br />

Eine andere Art von Wachstumsform zeigt uns F igur 7<br />

~ ges trickter. Bleiglanz von Grube St. Paul bei Welkenraedt<br />

in Belgien. Feine Aestchen von Bleiglanz durchdringen sich<br />

Gips RU.!! Co rowRI1, mit AowBelt ••<br />

pyramiden.<br />

unter 90 0 nach allen drei Richtungen, die den Würfelßächen<br />

parallel geh en; in den Zwischenräumen sind sie von gelblicher<br />

Zinkblende fein überkrustet. Wachstumsformen sind auch die baum-, moos-, drahtund<br />

blechförmigen Gebilde, in denen die Metalle Gold , Silber J Kuprer so häufig sich<br />

finden; wie wir sehen werden, sind auch in diesen, besonders den Blechen, die Teilchen<br />

ganz gesetzmäs5ig miteinander verflochten. Mikroskopisch klein e lind feine Wachstumsrormen<br />

sind in F igur 1 und 2 der Tafel 69 abgebildet, in Figur I kleinste nach der<br />

Achse aneinander gereihte Oktaederehen von Magneteisen , in }i'igur 2 Formen, die<br />

an Farrenkraut oder Blumenkohl erinnern und die wahrscheinlich dem Mineral Augit<br />

angehören.<br />

Allerhand besondere Wachstumsrormen und Wachstumsstörungen zeigen UDS die<br />

auf Tafel 2 a zusammengestellten Quarzkrystalle. In regelmässiger Formenausbildung<br />

haben wir Quarz in Figur 8 und 9 auf Tafel 1 keonen gelernt, eine sechsseitige Säule mit<br />

einer Pyramide; dass deren Flächen verschieden sind und als zwei Rhomboeder auf·<br />

gefasst werden müssen, werden wir später sehen, hier kommt es nicht darauf an; alle<br />

Kristalle der Tafel 2 a sind so aufrecht gestellt, wie die beiden der Tafel 1. Der Kristall<br />

in Figur 1 der Tafel "2 a ist uns schon als Beispiel eines stark verzerrten, nach einer<br />

Prismenfläche tafeligen Kristalls entgegengetreten (Seite 13), F'igur -2 zeigt UDS einen

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