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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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tombakbraun, dabei immer metallisch glänzend. Diese verschiedene Farbe auf frischem<br />

Bruch und aller Oberfläche ist sehr charakteristisch für unser Mineral. Seine Bestandteile<br />

sind dieselben wie die von Kupferkies: Kupfer, Eisen und Schwefel, aber das Mengenverhältnis<br />

ist ein anderes, die Analyse der reinsten JS:ristalle führt auf die Formel Cu, Fe Sa,<br />

in der Regel ist die Zusammensetzung durch Beimengung anderer Mineralien Schwankungen<br />

unterworfen, der Kupfergehalt sollte 55,'67 % betragen, er steigt aber bis 11 °/0 und fallt<br />

bis 45 % • <strong>Das</strong> cbemische Verhalten ist\das gleiche wie von Kupferkies.<br />

Die seltenen, kleinen und uns c h\~inbaren Kristalle sind reguläre Würfel, meist<br />

bildet das Mineral derbe Massen und findet sich in Kupferschiefer eingesprengt im Gebiete<br />

von Mansfeld, das in Figur 11 abgebildete Stück zeigt links den schwarzen Kupferschiefer,<br />

rechts Buntkupfererz und Schwerspat. Ferner findet sich das Erz in nennenswerten<br />

Mengen bei Kupferberg in Schlesien, hier auf Gängen in Dioritschiefer , und bei<br />

Gosenbach im Siegenschen. Die Kristnlle kommen be!3onders aus dem Distrikt Illogan<br />

in Cornwal l , grössere Mengen derben Erzes aus Chile, Bolivia und Peru.<br />

Der Kupferschiefer, den wir schon mehrfach genannt haben, hat durch seine<br />

Erzführung für Deutschland sehr grosse Bedeutung. Es ist ein durch Bitumen schwarz<br />

gefärbter Schiefer von 0,5-0,6 m Mächtigkeit, der die untersten Schichten der deutschen<br />

Zechsteinformation bildet und in dem Gebiet zwischen Harz und Thüringer Wald im<br />

Man s fe I de r Be c ke n seine Hauptverbreitung hat, aber auch bei RiechelsdorC, nicht<br />

weit von Bebra, und bei Bieber, nicht weit von Gelnhausen, auftritt, ein Beweis, dass<br />

das Meer, in dem in der Vorzeit diese Schichten als Schlamm abgesetzt sind, einstmals<br />

bis in diese Gebiete sich erstreckte; deI" Vogelsberg und die Rhön waren zu jener Zeit<br />

noch nicht vorhanden. Auf den Schichtflächen des Kupferschiefers finden sich zahllose,<br />

wohlerhaltene Fischabdrücke, die den Eindruck erwecken, als seien die Fische plötzlich<br />

abgestorben. Der ganze Schiefer ist durchdrungen von staubartig fein verteilten Kupfererzen,<br />

hauptsächlich Kupferglanz, Buntkupfererz und Kupferkies, durch die er bei seiner<br />

grossen Verbreilung zum wichtigsten Kupfererz für Deutschland geworden ist. Der Gehalt<br />

an Kupfer beträgt 2 -3%, zugleich enthält Kupferschiefer 0,01-0,02 °/0 Silber, durchschnittlich<br />

sind in der Tonne Kupfer 5 kg Silber enthalten, so dass der Kupferschiefer<br />

zugleich ein wichtiges Silbererz ist, und mancher Taler zeugt von dem >Segen deli<br />

Mansfelder Bergbaus~. Die Produktion betrug im Jahre 1901 695321 Tonnen Erz mit<br />

19080 Tonnen Kupfer und 99132 kg Feinsilber. Die Gewerkschaft ist die grösste deutsche<br />

Silberproduzentin.<br />

Die Schichtsysteme, zu denen Kupferschiefer gehört, sind nicht selten von Spalten<br />

durchsetzt, an denen sich die Schichten verschoben haben, und in diesen Spallen haben<br />

sich Kobalt- und Nickelerze (Speiskobalt, Rotnickelkies, Chloanthit) mit Schwerspat und<br />

Kalkspat angesiedelt, während Kupfererze bemerkenswerterweise diesen gegenüber stark<br />

zurücktreten. Solche an Kobalterzen reiche Gänge werden als Rü cken oder Kobaltrücken<br />

bezeichnet. Die Kobalt- und Nickelerze sind sicher aus Lösungen abgesetzt, die auf den<br />

Spalten aus dem Erdinnern hervorgedrungen sind, aber woher stammt das Erz, das den<br />

Kupferschiefer in weiter Verbreitung und in noch grösserer Verbreitung mit ihm gleichalterige<br />

Schichten (z. B. in Russland) durchdringt?<br />

Eine bestimmte Auskunft können wir auf diese Frage nicht geben, wahrscheinlich<br />

haben sich in das Meeresbecken, in dem diese Schichten zur Ablagerung gekommen sind,<br />

Kupferlösungen ergossen, aus denen die Erze niedergeschlagen wurden und" die entweder<br />

durch Verwitterung vorhandener Kupfererze entstanden oder auf Spalten uus unbekannten<br />

Erdtiefen hervorgedrungen sind.<br />

Fah lerz ist der Name für eine Gruppe von Mineralien, die in ihrer Formenausbildung<br />

übereinstimmen, aber in ihrer chemischen Zusammensetzung recht beträcht-

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