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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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307<br />

Keines von heiden Mineralien kommt völlig rein vor, Nesean enthrul immer etwas<br />

CalciulDsulfat, HaulD Natriumsulfat beigemischt, ausserdem ist in HauJo ein Teil des<br />

Natriums durch Calcium vertreten; durch Salzsäure werden beide sebr leicht zersetzt;<br />

behandelt man ein Körnchen auf einem Objektträger mit Salzsäure und lässt<br />

diese verdunsten, so bilden sich reichlich mikroskopisch kleiDe Kriställchen von Gips,<br />

wenn Hauyo, keine oder Dur wenige, wenn Nesean vorliegt ; das Calciumsulfat wird bei<br />

der Zersetzung frei. verbindet sich mit., Wasser und kristallisiert als Gips. Ihre Form<br />

ist das Rhombendodekaeder, ein Unterschied liegt bisweilen in der Farbe.<br />

Nosean ist meist braun oder grau (Tafel 62, 9), im Dünnschliff (Tafel 61 a , 6)<br />

wird er in der Hauptsache farblos durchsichtig, ist aber ganz angefüllt von feinsten Dampfporen,<br />

die so dichtgedrängt liegen, dass er hierdurch grau erscheint, ort sind sie in Reihen<br />

angeordnet, die wie feine Striche das Innere durchziehen. Der Rand ist meist braun<br />

und undurchsichtig und oft dringt die Grundrnasse des Gesteins in tiefen Buchten in das<br />

Innere ein, wie wir es an der Abbildung sehen. Wahrscheinlich hat die Gesteinsmasse,<br />

solange sie noch nüssig war, die Kristalle wieder teilweise aufgelöst. So kommt Nosean<br />

mit Leuzit (Tafel 61 a, 3) in Phonolithen im Gebiet des Laacher Sees und als Gemengteil<br />

vo.n mancben Basalten vor, die aufgewachsenen Kristalle finden sich in Auswürflingen des<br />

Laacher Sees.<br />

Hauyn ist in der Regel blau und kommt in grösseren unregelmässigen Körnern<br />

in der Mühlsteinlava von Niedermendig (Tafel 62, 10), in kleinen Körnern und Kristallen<br />

in Auswürflingen des Laacher Sees, in basaltischen Ges teinen im Albaner Gebirge bei Rom ,<br />

in Phonolith im Hegau elc. vor. Die blaue Farbe ist auch im Dünnschliff noch sichtbar<br />

und das Mineral daran zu erkennen; als reguläre Kristalle sind Nosean und Hauyn einfachbrechend.<br />

Bei ihrer Verwitterung entstehen Zeolithe, besonders häufig Natrolith.<br />

<strong>Das</strong> letzte Mineral diese[" Gruppe, den La s urstein (Tafel 62, 11 und 12), haben<br />

wir bei den EdelsteinP.n Seite 257 besprochen; seine Verwandtschaft mit den hier beschriebenen<br />

Mineralien verrät uns seine allerdings seltene Form, die gleichfalls das reguläre<br />

Rhombend odekaeder ist und seine nähere Verwandtschaft mit Hauyn kommt in der<br />

blauen Farbe zum Ausdruck. Zu den gesteinsbildenden Mineralien kann Lasurstein nicht<br />

mehr gerechnet werden.<br />

Zeolithe.<br />

Eine Gruppe von wasserhaltigen Silikaten wird unter dem Namen Zeolithe (Siedesteine,<br />

Kocbsleine) zusammengefasst, weil sie beim Glühen anschwellen und Blasen werfen,<br />

scheinbar kochen, die meisten enthalten Tonerde, nur Apophyllit ist frei davon, wir schicken<br />

ihn daher den I:tndern yoraus. Die andern enthalten die Bestandteile von FeldspateD,<br />

Kalk oder Natron oder beides, bisweilen Baryum, dazu Tonerde, Kieselsü.ure und Wasse'r ;<br />

ihre Zusammensetzung kann oft auf die der Feldspate zurückgeführt werden und ihr Vorkommen<br />

weist darauf bin, dass sie aus Feldspaten oder feldspalähnHchen Mineralien hervorgegangen<br />

sind. An die eigentlichen Zeolithe schliessen wir einige andere Mineralien<br />

&Ln , die in der Regel andern Gruppen zugeteilt werden, die aber wie Zeolithe wasserhaltige<br />

Silikate sind, in der Hauptsache die gleichen Bestandteile enthalten und wie diese<br />

als Neubildungen vorkommen. Einige Zeolithe haben sehr einfache KristallCorm , andere<br />

treten fast nur in Zwillingen aur und ahmen durch wiederholte ZwiIJingsbildung höhere<br />

Symmetrie nach. Ihrer Entstehung entsprechend finden sich die meisten auf Drusenräumen<br />

in Eruptivgesteinen, einige auf Erzgängen, wenige in Sedimentgesteinen.

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