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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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gesehen, andere meinen, das Erz sei später zugeführt Die Kieslager von Rio tinto und Goslar<br />

machen den Eindruck, als ob es echte ursprüngliche Sedimente seien; sie sind zwischen<br />

echte Sedimente eingeschaltet und wie ;liese gefaltet oder sonst in ihrer Lagerung gestört.<br />

[n andere Sedimenle, die meist vom Meere abgesetzt sind, ist das Erz erst später<br />

zugeführt worden und an Stelle des ursprünglichen Gesteins befindet sich jetzt ein Erzlager.<br />

Dies gilt namentlich von Kalkstein, der oft durch Eisenerze oder Zinkerze verdrängt ist.<br />

Der kohlensaure Kalk besitzt die Eigenschaft, schwere Metalle aus ihren Lösungen zu<br />

fällen und für diese in Lösung zu gehen. Wenn daher in der Natur Metalllösungen mit<br />

Kalkstein in Berührung kommen, wird das Metall aus ihnen gefällt und der Kalkstein<br />

verschwindet. Die Verbindung, in der das Metall niedergeschlagen wird, hängt von diesem<br />

seihst ab, im al1gemeinen werden die Erze als kohlensaure Verbindungen ausgeschieden<br />

und bleiben als solche bestehen, wenn sie nicht leicht weiter oxydiert werden können;<br />

so scheidet sich Zink vorzugsweise als kohlensaures Zink ab. Wenn aber die Metallverbindungen<br />

leicht oxydiert werden, wie die Karbonate von Eisen und Mangan, so werden<br />

diese bald in die Oxyde, Roteisenstein, Brauneisenstein, Pyrolusit und Psilomelan übergeführt.<br />

Die Metalllösungen , durch welche Kalkstein in ein Erzlager umgewandelt ist,<br />

stammen oft aus einem geschichteten Erzlager , das über dem Kalkstein liegt (vergleiche<br />

bei Zinkspat), und dessen Erze durch die Almosphärilien in lösliche Salze umgewandelt<br />

sind, oft mögen sie aus benachbarten, in gleicher Weise zerstörten Erzgängen stammen,<br />

oder sind aus unbekannten Tiefen emporgestiegen.<br />

Bisweilen war das Erz V,on Haus aus in dem Kalkstein enthalten, aber in seiner<br />

ganzen Masse gleichmässig verteilt und im Verhältnis zu dem Kalkstein nur in Spuren.<br />

Durch kohlensäurehaltiges Wasser ist der Kalkstein aufgelöst und fortgeführt, während<br />

die Metallverbindungen (Eis~n, Mangan) oxydiert wurden, zurückblieben und so im Laufe<br />

dei' Zeit sich ansammelten und ein Erzlager bildeten. Auch in andern Gesteinen haben<br />

solche Erzkonzentrationen infolge von Verwitterung stattgefunden,<br />

Auf Verwitterung beruht auch der grössere Reichtum der Geröllablagerungen an<br />

Gold, Platin, Zinnerz oder Ed~lsteinen im Vergleich zu dem Gestein, aus dem diese Mineralien<br />

stammen; das G"estein ist durch Verwitterung chemisch und mechanisch zerstört; !leine<br />

leichteren Gemengteile sind durch das Wasser in viel grösserer Menge fortgeführt, als die<br />

schweren, diese haben sich in der Umgebung und in dem Gerölle angesammelt und können<br />

reiche Lager bilden, wenn auch das Muttergestein sehr arm an Erz oder Edelstein war.<br />

Solche Geröllablagerungcn mit nutzbaren Mineralien werden Seifen genannt und je nach<br />

dem Mineral, das vorzugsweise aus ihnen gewonnen wird, als Gold-, Platin-, Zinn-, Diamantund<br />

Edelsteinseifen unterscbieden.<br />

Besondere Bedeutung ~ls Lagerstälten von Erzen wie von Mineralien überhaupt<br />

haben die G ä n g e, das sind Ausfüllungen von Spalten in der Erdkruste mit Erzen und<br />

anderen Mineralien. Während die Mineralien in den Lagern meist körnig und derb sind,<br />

kommen sie auf den Gängen in den schönsten Kristallen vor und die meisten Kristalle, welche<br />

unsere Sammlungen zieren, sind auf Gängen oder in anderen Hohlräumen gefunden und da<br />

entstanden. Gänge, die von Mineralien ausgefüllt sind, unter denen sich keine Erze<br />

befinden, werden Mineralgänge, grössere Ausweitungen, in denen nur die Wände mit<br />

Kristallen bedeckt sind, Kristall keller, Gänge mit Erzen, Erzgänge, grössere mit Erz<br />

gefüllte Ausweitungen H ö h I e n fü 11 u n gen genannt. Bisweilen füllt nur ein einziges<br />

Mineral den Gang aus, meist sind es mehrere und sehr häufig sind sie alsdann in den<br />

Gängen symmetrisch angeordnet, sodass sie von den beiden Gangwänden aus nach der<br />

Mitte in der gleichen Reihenfolge . miteinander wechseln.<br />

Die Frage nach der Entstehung der Mineralien in den Gängen und nach der<br />

Herkunft der in den Erzen enthaltenen schweren MetalJe hat die Forscher von jeher<br />

Branu, lIinenlreich. 9

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