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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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den Kern der Erd~ lagern. Sie enthalteri Mineralien und Gesteinsbrocke'n, ab~erollt und ftOgeschlämmt,<br />

die Trümmer der ehemals festen Felsen und hohen Gebirge', Solclie Trüri,tmergesteine<br />

sind die Konglomerate und Grauwacken, Sand und Sandstein, Ton und Tonschiefer,<br />

Mergel und Lebm, In ihnen selbst treten nur selten schön kristallisierte Mineralien auf,<br />

so Kalkspat in Sand, Gips in Ton, Schwefelkies in Tonschiefer, wohl aber sind sie wie<br />

die Tiefengesteine oft von Gängen durchsetzt, die mit Mineralien au'sgefüllt sind.<br />

Von den bisher genan'nten Gesteinsgruppen können wir mit einiger Gewissheit sagen,<br />

wie sie entstanden sind, von einer weiteren Gruppe können wir in dieser Beziehung nur<br />

wenig bestimmte Auskunft geben, das sind die kristallinischen Schiefer. Sie sind<br />

kristallinisch wie Granit, aber schieferig wie die Sedimentgesteine' und sind wahrscheinlich<br />

zum Teil durch gewaltigen Gebirgsdruck scbieferig gewordene Eruptivgesteine, zum<br />

Teil kristallinisch gewo.r,dene Sedimente. Bekannte kristallinische Schiefer sind:<br />

Gneiss mit Feldspat, Quarz und Glimmer;<br />

Glimmerscbiefer mit Glimmer und Quarz;<br />

Chlorit- und Talkschiefer, , der eine fast nur aus Chlorit, der andere aus Talk<br />

bestehend,<br />

Die Namen einiger der wichtigsten Gesteine haben wir genannt, mit ihnen selbst<br />

haben wir es hier nicht weiter zu tun; wir wollen nicht die Gesteine selbst, sondern die<br />

Mineralien, aus denen sie bestehen, in diesem Abschnitt kennen lernen, soweit es nicht<br />

scbon vorher geschehen ist.<br />

Nicht immer sind die Mineralien in den Gesteinen so grass ausgebildet, dass wir<br />

sie, wie z. B. in Granit, mit biossem Auge erkennen und nach ihren Eigenschaften unterscheiden<br />

könnten; oft sind sie so klein, dass sie sich nicht voneinander abheben und das<br />

Gestein gleichmässig dicht erscheint, wie z. B. der meiste Basalt. In diesem Fall müssen<br />

wir uns des Mikroskops bedienen , wollen wir überhaupt einen Einblick in den Mineralbestand<br />

des Gesteins gewinnen, Aber was kann bei einem undurchsichtigen dicken Gestein<br />

ein Mikroskop helfen? Ich kann ja doch das Gestein nicht durchleuchten und durchsichtig<br />

machen. So aussichtslos ist die Sache nicht, man kann auch VOD dem dichtesten Basalt<br />

ein zur mikroskopischen Untersuchung geeignetes Präparat 'herstellen. Zu diesem Zweck<br />

schlägt man von dem Gestein einen 9-4 qcm grossen Splitter ab und schleirt diesen<br />

mit der Hand auf einer ebenen Eisenplatte mit Smirgel oder Carborundumpulver eben<br />

und poliert diese Seite mit feinstem Smirgel auf einer Glasplatte. Darauf klebt man<br />

den gereinigten und getrockneten Splitter mit Canadabalsam auf ein rechteckiges Glasplättchen,<br />

Objektträger ganannt, fest, indem man diesen mit einem ,Tropfen Canadabalsam<br />

und dem Splitter auf einem dUnnen Melallblech (Eisen oder Kupfer) so lange erwärmt, bis<br />

der Balsam beim Erkalten fest, aber nicht spröde wird. Darauf wird von dem Splitter<br />

mit dem groberen Schleifpulver soviel abgeschliffen, bis er anfangt eben durchsichtig zu<br />

werden, und nuh wird mit dem feinsten Smirgel so lange geschliffen, bis man durch den<br />

Splitter feine ' Schrift erkennen kann, je dünner desto besser; der D ü n n s c h lifr ist damit<br />

fertig., Damit er noch klarer wird, wird der alte Balsam mit einem Messer abgekratzt,<br />

ein kleiner Tropfen frischen Balsams darauf gebra,cht, und unter mässigem Erwärmen ein<br />

dünnes Glasplättchen, ein sogenanntes Deckgläschen, darüber gelegt und sanft angedrückt<br />

Nach einiger Uebung wird man sich bald selbst einen Dünnschliff· anfertigen können und<br />

für die Mühe, die man gehabt hat, wird man reichlich belohnt durch diE; Wunder, die<br />

das Mikroskop uns enthüllt.<br />

• Ausgezeichnete DUnnschlitft: liefert die Firml!. Voigl & Hochgesang in Göttingen, Unter andern<br />

f'ine Sammlung von 11) Mi" e raldnn!l~d,liA'eu und eine nnde!'e von 25 Ge s t ein~iHlnnscil litfell , in der die<br />

wichtigsten gesteinsbildeJ1(lell Minemliell enthalten sinti,

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