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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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Anhang.<br />

Anleitung zum Sammeln von Mineralien.<br />

Die auf unsern Tafeln abgebildeten Mineralien können, so gut sie auch getroffen<br />

sin'd, die natürlichen nicht ersetzen, sie sind etwa mit den Mineralien einer Scbausammlung<br />

vergleichbar, die man nur aus einer gewissen Entfernung ansehen, aber nicht anfassen<br />

und untersuchen darf. Wer die Mineralien recht kennen lernen will, muss eine<br />

eigene Sammlung besitzen. Dem Studierenden wird freilich fast immer eine Lehrsammlung,<br />

deren Stücke er anfassen und nach Belieben betrachten darf, zur Verfügung stehen und<br />

doch lernt er die Mineralien viel besser kennen, wenn sie ihm selbst gehören. Es ist gar<br />

nicht nötig, dass er hervorragend schöne und kostbare Slufen besitzt, auch ein einfacbes<br />

ihm eigenes Slück prägt sich seinem Gedächtnis ein und er wird, von den Abbildungen<br />

auf den Tafeln unterstützt, die wesentlichen Eigenscharten erkennen und bellli(ten. Es<br />

sollte daher jeder, der Mineralien wirklich kennen lernen will, sich eine, wenn auch noch<br />

so kleine Mineraliensammlung anlegen, bei einigem Sammeleifer wird sie bald' wachsen,<br />

ohne dass er nötig hätte, viel Geld dafür auszugeben.<br />

Anfangs nehme man von jedem Mineral nur alles, was man bekommen kann,<br />

sobald man später ein schlechtes Stück durch ein besseres von' demselben Fundort ersetzen<br />

kann, mag man es tun, aber wenn man das schlecli~fe selbst gesammelt hat, das<br />

andere nicht, behalte man mit diesem auch immer noch je1ie1f; ein Stück, das man selbst<br />

gesammelt hat, hat immer seinen besonderen Wert, scKod w,eil man den Fundort ganz<br />

genau kennt. Fast überall in seiner engeren Heimaf bat m'an Gßlegenheit selbst zu sammeln,<br />

vielleicht kommen hier Mineralien häufig vor I die' anderswo selten sind und gegen die<br />

man andere eintauschen kann.<br />

Auf Reisen verSäume man nicht zu sammeln oder für<br />

weniges Geld Kristalle zu kaufen. Nur sam:m"ele' man nicht blass um zu besitzen, sondern<br />

um zu lernen; man sehe sich die StdcJre immer wieder und wieder an und präge sich<br />

ihr Aussehen ein, wer den richtigen Eifer hat, kann sich an einem guten und schön~n<br />

Stück nie satt sehen.<br />

In meiner Jugeddztit ,ab es für mich kein grösseres Vergnügen, als vor meinen<br />

Mineralien zu sitzen udd' sre zu. betracbten, Die ersten waren in Zündholzkästchen in<br />

einem kleinen SchräokC!tfft aufbewahrt, darauf wurde das Innere eines alten Tarelklaviers<br />

mein Mineralienkabinett, und als aucb dieses zu klein geworden war, schenkten mir meine<br />

Eltern einen wahrhaften Mineralienschrank mit vierzig Schubladen und ich hatte so die<br />

besten Aussichten, ein steinreicher Mann zu werden. In den Schulferien durfte ich das<br />

Mineralienkabinett der Universität Marburg, dessen Direktor damals Professor Dunker<br />

und dessen Assistent Apotheker Pfeffer war, besuchen, und Ehrfurchtsschauer überfiel

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