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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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sächsisch-b öhmi~chen Erzgebirge (das in Figur 1 abgebildete Stück ist von hier), bei<br />

Wittichen im Schwarzwald auf Gängen in Granit. mit Kobalt und Nickelerzen auf<br />

Gängen bei Bieber bei Gelnhausen. Bei Tazna in Bolivia mit Wismutglanz , bei Omro<br />

in Bolivia, am Mt. Harnssy in Tasmanien und aodern Orten.<br />

Wismutglanz, das eigenlIiehe Wismulerz, ist dem Antimonglanz sehr ähnlich,<br />

metallisch glänzend, aber lichter als dieser. hellbleigrau bis zinnweiss, meist gelblich<br />

angelaufen. Er kristallisiert rhombisch, Kristalle sind aber immer klein und selten. Meist<br />

bildet Wismutglanz, wie Antimonglanz, stengelige und radialstrahlige Aggregate, deren<br />

einzelne Stengel wieder vollkommene Spaltbarkeit nach einer Richlung, dem Brachypinakoid<br />

besitzen. Auch hier ist die Spaltfläche oft quer gestreift.<br />

Wenn es sich darum handelt, Wismutglanz und Antimonglanz zu unterscheiden, so<br />

erhilzt man eine Probe am besten mit dem Lötrohr auf Kohle, Wismutglanz gibt hier gelben,<br />

Antimonglanz aber weissen Bescblsii\:; noch charakteristischer ist der bei gediegen Wismut<br />

erwähnte rote Beschlag, den man hier schon erhält, wenn man das Pulver nur mit Jodkalium<br />

zusammenschmilzt, den Schwefel liefert das Mineral selbst. Der Gehalt an Wismut<br />

beträgt in reinem Wismutglanz 81,2 %. Die Häl'te ist gering = ::! , da s speziOsche<br />

Gewicht = 6,5.<br />

Wismutglanz geht verhältnismässig leicbt in Wismutocker über, das in Figur 4<br />

abgebildete Stück bestebl schon zum grössten Teil aus diesem erdigen, gelben Verwitterungsprodukt.<br />

Er findet sich bei Schlleeberg in Sachsen, Rezbanya und Moravicza in Ungarn,<br />

besonders aber in Bolivia im Bezirk von Tazna und Cborolque. Wismulglanz, an der<br />

Oberfläche in Wi:>mutocker übergehend (Tafel 24, 4), wird hier von Schwefelkies, Eisenii\:lanz<br />

und Quarz, zum Teil auch von Zinnerzen begleitet, und enthält immer etwas Silber<br />

und Gold. Die Wismutberte von hi er sind erst seit 30 Jahren bekannt, der .Reichtum<br />

der Wismutgruben soll sehr gross, die Produktion jeder Vermehrung fähig "sein.<br />

Ve rw end u ng. <strong>Das</strong> Wismutmetall wird fast nur aus Wismut~lanz gewonnen,<br />

wenig aus Wismutocker, noch weniger aus gediegen WismuL <strong>Das</strong> ausgescbmoliene Wismut<br />

wird von jeder Sp!lr einer Beimischung nacb einem nicht weiter bekannten "Verfahren<br />

in Giessen gereinigt. lieber die Höhe der Produktion von Wismut habe · icn '. nichts ermitteln<br />

können, die Firma in Giessen, die den Wismutbandei in der Hand hat, gibt darüber<br />

keine Auskunft.<br />

Wismut bildet leicbt mit andern Metallen Legierungen, deren S~hmelzp unkt<br />

immer weit unter dem des reinen Wismut liegt und oft unter den · Siedepunkt des<br />

Wassers heruntergehl ; so schmilzt das Rosesche Metall, das aus zwei Teilen Wismut<br />

und je einem Teil Blei und Zinn besteht, schon bei 940, eine Legierung' von ,5. Teilen<br />

Wismut, 3 Teilen Blei und 2 Teilen Zinn schon bei 91 1 /tO; sie wird zur Herstellung ·von<br />

Cliches benutzt. Durcb Zusatz von Cadmium wird der Schmelzpunkt noch 'Weiter berilb­<br />

. gesetzt, die Wood'sche Legierung, die scbon bei 60 1 /t 0 schmilzt, enthält 50% Wismut,<br />

25% Blei , 121/2 °/0 Antimon und 12'/i °/0 Cadmium. Sehr ähnlich ist das Metall von<br />

Lippowitz zusammengesetzt. Basisch salpetersanres Wismut wird als weisse Schminke<br />

und Arzneimittel verwendet und sehr viel Wismut wird hierzu verbraucht. Glas erreicht<br />

{lurch Zusatz von Wismut starke Lichtbrechung.

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