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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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215<br />

Am e tb y 5 ts a phi r (orientalischer Amethyst) ist violett mit deutlichem Strich ins<br />

rötliche. Ein im ganzen seltener Stein, der von Amethyst durch sein viel höheres spezifisches<br />

Gewicht und bei intensiver Färbung durch seinen kräftigen Dichroismus mit Sicherheit<br />

zu unterscheiden ist. Bei einem dunkel violetten Stein ist das eiDe Bild (Q) in der<br />

dichroskopiscben Lupe blau violett, "das andere gelblich-rosa. Bei Lampenliebt geht seine<br />

Farbe mehr ins Rote im Gegensatz zu Amethyst, der unscheinbar grau wird.<br />

Andere Steine nähern sich in ihrer Farbe bald dem Aquamarin, bald dem Chrysolith,<br />

dem Smaragd oder Hyazinth und werden von diesen durch das Beiwort orientalisch, das<br />

ihren höheren Wert ausdrücken soll, unterschieden, sie sind aber immer selten und spielen<br />

weder als Mineralien noch als Edelsteine eine besondere Rolle. Ihr Dichroismus ist<br />

sehr schwach.<br />

Wich Li ger dagegen ist der S ler n s a phi r oder ASlerie, das sind meist unscheinbar<br />

gdärbtc, graue, aber nucb blaue, rote und violotte, ort ganz trübe Steine, die im zurückgeworfenen<br />

Licht auf ihrer Endßäche einen sechsstrahJigen Stern erkennen lassen j sie<br />

werden mugelig. meist mit recht starker Wölbung geschliffen und stehen um so höher im<br />

Werte, je schärfer der Stern ist, der durch ihren inneren Bau erzeugt wird. Damit der<br />

Stern h~rvortritt, mUBS der Stein senkrecht zur Achse geschnitten sein; liegt die HauptschlilTOäcbe<br />

parallel zur Achse, so entsteht ein Lichtschein ähnlich dem des Katzenauges<br />

und der Stein wird wohl auch Saphirkatzenauge genannt. Zur Zeit ist Sternsaphir<br />

sehr gesucht.<br />

Saphir kommt ursprünglich in Eruptivgesteinen und ihrer Nachbarschaft vor;<br />

Figur 5 der Tafel 42 zeigt viele Kristalle eingewachsen jn Feldspat eines granitischen<br />

Gesteins, kleine Körner finden sich zerstreut in Basalt; der meiste Saphir wird in Ton<br />

und Geröllen auf Seifen gefunden.<br />

Die wichtigsten Fundorte liegen in Siam, dann rolgen Birma, Indien und Ceylon,<br />

Australien und die Vereinigten Staaten von Nordamerika, an den anderen Fundorten kommen<br />

fast nur trübe, als Edelstein wenig wertvolle Steine vor. Die am schönsten gefärbten Saphire<br />

kommen aus Siam von den Orten Pailin und Battambang, die von Ceylon sind meist<br />

heU und fleckig (Figur 6, 7), die aus Au s t r a I i e n (Bezirk von Ernmaville und Tingha in<br />

Neu-England) sind dunkel grünlichblau (Figur S), ebenso die von EI Dorado Bar im Staate<br />

Montana der Vereinigten Staaten. Dunkle und reine blaue Steine sind neuerdings am<br />

Oberlauf des Judith River und bei Yogo Gulch in Fergus County in Montana gefunden<br />

worden. Von den auf unserer Tafel abgebildeten, wenig durchsichtigen, aber zum Teil<br />

schön gefarbten Ural-Saphiren stammt der der Figur 1 aus dem I1mengebirge, der in<br />

Figur 2 von Miask, 3 und 5 aus dem Kischtimschen Bezirk, 4 angeblich von Novotagilsk.<br />

Wahrscheinlich beziehen sich alle diese verschiedenen, den Originaletiketten entnommenen<br />

Angaben auf den gleichen Fundort, das IJrnengebirge, an dessen Fusse Miask und Novotagilsk<br />

liegen.<br />

Körner von Saphir kommen in Basalt bei Unkei, Niedermendig und anderen Orten<br />

am Rhein vor, trübe Säulen im Granit von Wolfshau in Schlesien, im Dolomit von Campo<br />

longo am SI. Gotthard (mit trübem Rubin).<br />

Ve r wen dun g: Saphir ist schon im Altertum bekannt gewesen und in seltenen<br />

Fällen als Gemme geschnitten worden I wozu er sich wegen seiner hohen Härte sehr<br />

wenig eigneL Heute wird er hauptsächlich als Ring- und Nadelstein getragen, sein<br />

Wert hängt durchaus von der Färbung ab; am höchsten stehen tief kornblumenblaue.<br />

vollkommene gleiebmässig gefärbte Steine, die bei sammetähnlichem Aussehen doch klar<br />

durchsichtig sind; ein 10 Karat schwerer Stein bester Qualität kOlltet etwa 1000- 1500 Mark,<br />

bei blasser oder ungleichmässiger Färbung ist der Wert gleich viel p;eringer (12-15 Mark<br />

pro Karat). Steine, in denen blaue Stellen mit gelben und fleckigen abwechseln, werden

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