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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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- 172 -<br />

Pulver gibt. mit Soda und Salpeter auf Platioblech "geschmolzen, eine dorch Mangan<br />

blaugrüne Schmelze, bei Behandlung mit warmer Salzsäure bleibt ein Kelber Rückstand<br />

von Wolframsäure.<br />

Wolframit ist ein häufiger Begleiler von Zinnstein, tritt aber auch obne diesen<br />

auf. Die grossen Kristalle kommen aus dem sächsisch-böhmischen Erzgebirge, die bier<br />

abgebildeten sind von Zinn wald ; fein faserige Massen mit äusserst seltenen und immer<br />

Dur ganz kleinen Kriställcben werden in Spanien gewonnen, das in der Wolframproduktion<br />

an erster Stelle stebt.<br />

Es produzierte im Jahre 1900 Spanien 1958 Tonnen, Queensland (Wolfram Camp<br />

auf dem HOdgkinsonfelde) 188 Tonnen, Sachsen 43 Tonnen und Oeslerreicb 36 Tonnen.<br />

Wolfram findet als Zusatz zu Stahl (Wolframstahl) technische Verwendung; je nach<br />

dem Wolframgehalt zeichnet sich dieser durch Härte oder Zähigkeit aus. EiDe Legierung<br />

von Wolfram mit Aluminium, Partinium genannt, wird zUlli Bau von Automobilen benutzt.<br />

<strong>Das</strong> reine WoIrrammetall hat wegen seiner schweren Schmelzbarkeit noch keine<br />

praktische Verwendung gefunden; es kann aber jetzt, ebenso wie Chrom, nach dem Goldschmidtschen<br />

Verfahren dargestellt werden. Es ist ein hartes, sehr schweres Metall<br />

(spezifisches Gewicht = 16), das sich zu Geschossen eignen würde, wenn es sich leichter<br />

verarbeiten Hesse.<br />

Molybdllnverbindungen.<br />

Molybdänglanz. Eine Molybdänverbindung haben wir bereits in dem Gelbbleierz<br />

bei den Bleiverbindungen (Seite 115) kennen gelernt, hier bleibt nur noch Molybdänglanz<br />

zu Hennen übrig. Er bildet hexagonale, nach der Basis tareIige Kristalle (Figur 12 und 13<br />

auf Tafel 37), die am Rande von stark horizontal gestreiften Prismenflächen begrenzt<br />

sind, meist aber fehlt ihm die seitliche Begrenzung vollständig, er bildet dann nur dünne,<br />

in Gestein eingewachsene Blättchen, die man nach ihrer äusseren BeschatTenheit leicht<br />

als Molybdänglanz bestimmen kann. Sie sind metallisch glänzend, bleigrau und undurchsicbtig,<br />

färben wegen der geringen Härte (H = 1) leicht ab, sind fettig anzufühlen und<br />

besitzen nach einer Richtung vollkommene Spaltbarkeit. Von Grapttit, der ähnliche Eigenscharten<br />

besitzt, unterscheiden sie sich durch ihre jp'aue Farbe, ihr höheres spezifisches<br />

Gewicht, das 4,8 beträgt, und ihr chemisches Verhalten. Molybdänglanz ist die Verbindung<br />

von Molybdän mit Schwefel und nach der Formel MoS 2<br />

zusammengesetzt; den<br />

Scbwefelgehalt erkennt man am besten durch die Heparreaktion.<br />

Molybdänglanz findet sich zusammen mit Zinnstein im sächsischen Erzgebirge<br />

bei Altenberg, Zinnwald und Schlaggenwald, ebenso in Cornwall. In der Nähe von<br />

Granit und andern Tiefengesteinen bei Auerbach an der Bergstrasse, bei Nertschinsk und<br />

andern Orten. Die grossen Kristalle kommen von Aldfield in Canada, grössere Massen<br />

treten im Hodgkinsonfeld in Queensland auf.<br />

Molybdänglanz kommt nirgends in erheblicher Menge vor, ist aber doch das<br />

wichtigste Rohprodukt für die Darstellung der Molybdänpräparate, die zum Teil als chemische<br />

Reagentien benutzt werden. Aebnlich wie Wolfram wird auch Molybdän manchen<br />

S~ah larten zugesetzt.

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