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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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278 -<br />

Auf der Porosität des Chalcedons beruht die Möglichkeit ihn zu färben und seit<br />

alter Zeit wird hiervon Gebrauch gemacht, freilich war die Kunst in Deutschland in Ver·<br />

gessenheit geraten und ist erst um das Jahr 1820 wieder allgemeiner bekannt geworden.<br />

Um Chalcedon schwarz zu färbeo, werden die gut getrockneten Steine einige Wochen<br />

in verdünnten warmen Honig gelegt, und nachdem sie sich möglichst gleichmässig vollgesogen<br />

haben, in Schwefelsäure gebracht; durch diese wird aus dem Honig KohlenstolT<br />

ausgeschieden, der sich in feinstecm Zustand in den Poren absetzt Gleichmässig und einheitlich<br />

schwarzen Chalcedon aber will maD meist nicht haben, sondern solchen, der<br />

aus verschiedenfarbigen Schichten besteht, dessen eine Schicht rein weiss, die andere<br />

tief schwarz ist; man erreicht dies bei dem ungestreiften Massikslein dadurch, dass man<br />

ihn zuerst mit Aelzkali behandelt, hierdurch wird er weiss, daraur mit Honig färbt,<br />

aber den Honig nur in die äusserste Schicht des Steins eindringen lässt; nach der<br />

Färbung wird die schwarze Schicht von der einen Seile weggeschliffen und der Slein ist<br />

fertig; besonders dünnere Plalle:n, aus denen Manschettenknöpfe etc. hergestellt werden,<br />

werden in dieser Weise bearbeitet. Oder der Stein besteht aus Schichten, von denen die<br />

einen sich färben lassen, die andern nicht, diese geben den eigentlichen aus schwarzen<br />

und weissen Schichten bestehenden Onyx (Tafel 67, I) und 6). Rote Färbung wird dadurch<br />

erzielt, dass der Stein mit einer Eisenlösung getränkt und darauf geglüht wird.<br />

Chalcedon, der von Haus aus g;ellügend Eisen enthält und etwa gelb oder schwach rot<br />

gefarbt ist, wird durch Brennen dunkler rot. Werden die mit Eisenlösung getränkten<br />

Steine in eine Lösung von Ferrocyankalium gelegt, so wird durch dieses das Eisen als<br />

Berliner Blau gefällt und der Stein je nach seiner Porosität und der Menge des aufgenommenen<br />

Eisens bell- oder dunkelblau gefärbt. Solche blaue Chalcedone werden<br />

wohl an Badeorten als Lapis lazuli verkauft, sind aber doch leicht an ihrer grösseren Härte<br />

und auch daran zu erkennen, dass ihnen die eingesprengten Körnchen von Schwefelkies<br />

fehlen. Durchscheinender Chalce(ton wird gel b gelarht dadurch 1 da.ljS er kurze Zeil<br />

in Salzsäure gelegt wird. In neuerer Zeit kommt viel g r ü n gefärbter Chalcedon in den<br />

Handel, der seine Farbe immer Chromoxyd ~verdankt. Die Steine werden mit chrornsaurem<br />

Ammoniak getränkt und geglüht, die genauere Zusammensetzung der chromsauren Lösung<br />

ist nicht bekannt, namentlieb habe ich nicht ermitteln können, ob saure oder alkalische<br />

Lösung benutzt wird. Endlich wird Chalcedon in neuerer Zeit auch braun gefärbt, so dass<br />

durchscheinende Steine manchem Granat ähnlich sehen; die Steine werden mit einer Lösung<br />

von braunem Kandiszucker durchtränkt und dann gebrannl Zur gleichmässigen l

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