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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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110 -<br />

Kristalle seien geschmolzen gewesen, das ist ni cht der Fall, sie sind sicher aus wässerig9"1l<br />

Lösungen aijgeschieden .<br />

. So,scbafft die Natur aus diesen heiden einfachen Formen dem Würfel und Oktaeder<br />

die rDa.nnigf81tig~ten Gestalten, in allen aber herrscht, 80 bi1.arr sie auch sein mögen,<br />

s"renge Gesetzinässigkeit.<br />

, . Andere Formen als diese treten bei Bleiglanz ni cht gerade häufig auf, wir sehen<br />

bei den in Figur 5 und 6 abgebildeten wieder Oktaeder und Würfel, die Kanten des<br />

0ktaeders sind ab"er nicht scharf, sondern gerundet dadurch, dass jede durch eine Fläche<br />

des' Rhombendodekaeders abgestumpft und zugleich durch je zwei Flächen des Pyramid'en­<br />

'Oktaeders 20 zugeschärrt ist, jede Kante ist so durch drei Flächen ersetzt. An andern<br />

wtlrfeligen Kristallen werden die Kanten zwischen Würfel unä Oktaeder durch die Flächen<br />

eines Ikositetraeders abgestumpft, das ist aber schon selten,<br />

Bleiglanz besitzt sebr vollkommene Spallbarkeit nach den Würfelßächen, ist mild',<br />

weich (H.= 2 1 /1) und schwer (spez, Gewicht = 7,5), grobkörnig, feinkörnig und dicht: '<br />

Seine Bestandteile kann man am schnellsten erkennen, wenn man sein Pulver mit<br />

Soda auf Kohle· zusammenschmilzt. Die Schmelze gibt die Heparreaktion, wodurch der<br />

Schwefel nachgewiesen ist, das Blei wird als kleines, ge!!chmeidiges Metallkorn frei, rings<br />

um die Probe. bildet sich ein gelber Beschlag.<br />

Un'ter Einwirkung der Atmosphärilien geht Bleiglanz in kohlensaures Blei über;<br />

es ' bedeckt in dünnem Ueberzug den in Figur 11 abgebildeten Kristall und findet sieb als<br />

Weissbleierz in grösseren Mengen da, wo Lager oder Gänge von Bleiglanz an die Erd:­<br />

oberfläche treten.<br />

Unter Einwirkung von anderen Lösungen bilden sich aus Bleiglanz Anglesit, PhoE~<br />

genit und die andern obengenannten Sauerstoffsalze; ihr Vorkommen auf Höhlungen in<br />

zersetztem körnigem Bleiglanz zeigen die Abbildungen 3 (WeissbJeierz), 9 (Phosgenit),<br />

10 und 11 (Anglesit) auf Tafel 17, Nicht selten wird bei der Verwitterung von Bleiglanz<br />

ein Teil des Schwefels als solcher ausgeschieden und bildet kleine Kriställchen in. den<br />

Hohlräumen, so auf Grube Viktoria bei LiUfeld in Westfalen.<br />

Bleiglanz tritt auf Gängen und in Lagern auf, begleitet von Zinkblende, Kupferkies,<br />

Quarz, Eisenspat, Kalkspat und anderen Mineralien. /<br />

Auf Gängen findet er sich im Gebiet von Siegen (Figuri und 8), Grube Gonderbach<br />

bei Laasphe (Figur 4, 7, 11 auf Tarel16) und im DillenburgMhen, im Taunus,<br />

im Ha'rz bei Neudorf (Figur I) und 6), Claustal, bei Freiberg I. S. Auf Lagern findel<br />

er sieb im Muschelkalk bei Scharley (Figur 3) , Tarnowitz und andern Orten in Oberschlesien,<br />

Welkenraedt in Belgie n (Tafel 2, Figur 7), im bunten Sandstein bei' Me cherni~h<br />

am Nordrand der Eirel, hier Körner unregelmässig im Sandstein verteilt (sogenanntes<br />

Knottenerz),· Weitere Fundorte sind: Pribram in Böhmen, Schemnitz in Ungarn, Bleiberg in<br />

Kärnten, Igtesias in der Provinz Cagliari auf Sardinien, Linares in Spanien, hier besonders<br />

reiche Lager,<br />

In den Vereinigten Staaten sind die Staaten WiscoDsin, Jowa, JIIinoi s, Missouri<br />

reich an Bleiglanz, ebenso Kalifornien, Der Kristall der Figur 2 ist von Joplin in Missouri,<br />

der in Figur 11 aus lIlinois ohne genaue Fundortangabe, der der Figur 9 von Hazel~<br />

green in Wisconsin, Die Zahl der Fundorte ist ausserordentlich gross, es ist gar nicbt<br />

,möglich, alle zu nennen.<br />

Bleiantimonglanz oder Zinckenit, den wir als Vertreter der Bleisulfosalze nennen,<br />

bildet radialstengelige Aggregate oder Büschel, die aus prismatischen, rhombischen,<br />

• Die Produktion des MechenJic1le,' Bergwe,'kvereins betrug im Jahre 1895 IIHlOO Tonnen Blei<br />

und 17 Tonnen Silbe,',

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