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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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Malachit.<br />

100<br />

Frische, besonders aber in Malachit umgewandelte Kristalle kommen in Ton eingewachsen<br />

bei Chessy unrern Lyon vor (Tafel 3, Figur 1- 4 und Tafel 13,4). Aus Cornwall in<br />

England kommen gute, scharfe Kristalle, die in Figur 2 sind von Liskeard, die in Figur 3<br />

von Wheal Phönix.<br />

In R us si a n d haben sich die schönsten Kristalle von Rotkupfererz zusammen<br />

mit körnigen Massen desselben in der Gumeschewskischen Kupfergrube 56 Werst (7 1 !. geogr.<br />

Meilen) südwestlich von Katharinenhurg am Westabhaog des Ural gefunden, wir werden<br />

das Vorkommen bei Malachit etwas genauer besprechen. Weniger schöne Kristalle sind<br />

von der Grube Mednorudjansk bei Nischne Tagilsk bekannt geworden.<br />

Weitere Fundorte sind Damaraland an der _We5.L~üste von Südafrika, bier auch<br />

Pseudomorphosen nach gediegen Kupfer, Arizona in den Vereinigten Staaten, Chile, Peru,<br />

Bolivia elc.<br />

Tenorit heisst ein aus Kupferoxyd euD bestehendes Mineral, das kleine schwarze,<br />

metallglänzende Blättchen bildet und auf Spalten in Vesuvlaven sich findet; dieselbe Zusammensetzung<br />

hat das in den Ducktown Mines in Tennesee und am Oberen See im<br />

Slaate Michigan in den Vereinigten Staaten vorkommende derbe dichte Schwarzkupfererz,<br />

das hier in solchen Massen vorkommt, dass es ein wichtiges Kupfererz ist. Es heisst<br />

dort Melaconit.<br />

Malachit (Tarel 13, Figur 6- 10) ist die häufigste von allen Kupferverbindungen,<br />

weil es die an der Erdoberfläche beständigste ist, alle Kupferverb1ndungen, die der Einwirkung<br />

der Atmosphärilien ausgesetzt sind, gehen mit der Zeit in den grünen Malachit<br />

über. Die Patina, welche einen dünnen Ueberzug auf älteren Bronzedenkmälern bildet, ist<br />

in der Hauptsache Malachit. Der Himmel eines Deckengemäldes in einer Kapelle in der<br />

Schweiz, den man mit blauer Kupferlasur angelegt hatte, ist grün geworden, weil diese<br />

in Malachit übergegangen ist. Malachit enthält in sich ausser Kupfer die Bestandteile<br />

der Atmosphärilien, Kohlensäure und Wasser und man kann ihm die<br />

Flg. 118. Formel CuC0 3 ·Cu{OH)t geben. Mit Salzsäure braust er auf, weil diese<br />

die Kohlensäure austreibt, und wenn man ihn mit Salzsäure befeuchtet<br />

und in die farblose Flamme eines Bunsenbrenners bringt, so farbt er<br />

die Flamme blau, dies genügt, um Malachit von ähnlich aussehenden<br />

Mineralien zu unterscheiden. Vor dem Lötrohr auf Kohle lässt sich<br />

leicht ein Korn metallisches Kupfer abscheiden.<br />

Die Kristalle von Malachit sind monoklin, fast immer klein, undeutlich,<br />

prismatisch oder nadelförmig, dabei zu Zwillingen verwachsen<br />

(Figur 118), ihre Form spielt für uns keine weitere Rolle. Die nadelförmigen<br />

Kriställchen vereiniii\:en sich zu kleineren und grösseren (Tafel 13,<br />

Figur 8) büschelförmigen Aggregaten und dies ist die häufigste Art des<br />

Vorkommens von Malachit, oder sie ordnen sich zu regelmässigen radialstrahligen Aggregaten<br />

mit kugeUörmiger (Figur 9 und 10), nierenförmiger (Figur 5, 7), traubiger oder<br />

zapfenförmiger Gestalt an.<br />

Diese nierenrärmigen Knollen sind im Innern fein radial faserig (Figur 7) und zu~<br />

gleich ausgezeichnet konzentrisch-schalig gebaut (Figur ü) dadurch, dass dunklere und<br />

hellere, dichte und weniger dichte Lagen miteinander abwechseln und sich um mehrere<br />

Kerne herumlegen, erst jeden einzelnen, dann alle zusammen umhüllend; dabei schmiegt<br />

sich jede Lage der Form der Kerne an und jede bleibt in ihrem ganzen Verlauf<br />

gleich dick und es entsteht so eine Zeichnung, die am ersten mit der von Achat verglichen<br />

werden kann. Bei Achat sind die Schichten von aussen nach innen gebildet,<br />

hier von innen nach aussen, bei Achat sind die innersten Schichten die jüngsten, hier<br />

sind sie die ältesten.

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