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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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84 -<br />

nicht so zierlich; wie die von Silber (Figur 8 und 9). Seide Mineralien gehen on in~<br />

einander über, Silber wird unter Aufnahme von Schwefel zu Silberglanz I während aus<br />

diesem nicht selten zabnförmiges Silber herauswächsL Silberglanz tritt immer mit audern<br />

Silbererzen zusamD!en in Gängen in Granit oder kristallinischen Schiefern auf und findet<br />

sich in Deutschland bei Freiberg (Figur 3,6,8,9), Annaberg (Figur 7), Schneeberg,<br />

Johanngeorgenstadt und aodern Orten in Sachsen, bisweilen in mehrere<br />

Kilogramm schweren Klumpen; bei Joachimstal in Böhmen, Andreasberg im Harz,<br />

(Figur 4), bei Wolfach im Schwarzwald. Bei Kongsberg in Norwegen ist Silberglanz<br />

in Begleitung von gediegen Silber früher bisweilen in grossen Massen vorgekommen; das<br />

zahnförmige Silber (Tafel 6, 12) ist immer aus Silberglanz herausgewachsen.<br />

Ausserhalb Europa hat sich Silberglanz besonders reichlich , aber nur derb, in<br />

dem Comstock-Gang in Nevada gefunden, ein Vorkommen, das wir bei Gold scbon<br />

näber kennen gelernt haben. Reicb an Silberglanz sind die Erzgänge bei Zacatecas und<br />

Guanajuato in Mexiko, besonders schöne Kristalle haben die Gruben bei Chanarcillo in<br />

Chi I e geliefert (Figur 6).<br />

Antimonsilbar oder Dyskrasit ist im frischen Zustand silberweiss und hat lebhaften<br />

Metallglanz, wird aber durch längeres Liegen an der Luft grau oder gelblich und<br />

matt. Glänzende Körner kommen in gediegen Arsen (Tafel 8 Figur 12), Kristal1e in Kalkspat<br />

eingewachsen (Tafel 8 Figur 11 und 13) vor, sind aber im ganzen selten deutlich<br />

entwickelt. Sie sind rhombisch, eine stark gestreifte Fläche (Tafel 8 Figur lOa und b)<br />

kann man als Basis auffassen, vier zu ihr senkrechte Flächen bilden ein rhombisches<br />

Prisma, dessen Winkel von 120 0 nur um ungefähr eine Minute abweicht, so dass dieses<br />

Prisma einem hexagonalen sehr nahe sleht, um so mehr, als auch die seilliehe Kante<br />

durch die Längsfläche abgestumpft wird und hierdurch die Zahl der Flächen auf sechs<br />

steigt. <strong>Das</strong>s der Kristall aber nicht hexagonal ist, erkennt man daran, dass er auf der<br />

Basis nur nacb einer Richtung, der Längsachse parallel, gestreift ist (Figur 10a), ein<br />

hexagonaler müsste nach drei Richtungen gestreift sein. Auch dies sueben die Kristalle<br />

zu erreichen, indem mit dem einen Kristall ein zweiter (Figur lOb), mit diesem ein<br />

dritter zwillingsartig verwächst Auch die Prismenßäcben sind stark gestreift, sodass die<br />

Formen im einzelnen scbwer zu bestimmen sind. Die cbemischen Analysen geben keine<br />

so gleichmässigen Resultate, wie man es von chemiscben Verbindungen erwartet, der<br />

Silbergehalt schwankt zwischen 72 und 84% und es lässt sich biernach nicht entscheiden,<br />

ob die Zusammensetzung durch die Formel Aga Sb oder eine andere auszudrücken<br />

ist.<br />

Wie die Zusammensetzung schwankt auch die Dichte; sie liegt zwischen 9,4 und<br />

9,9, die Härte ist ungefähr gleich der von Kalkspat.<br />

Antimonsilber ist kein sebr häufiges Mineral und darum, trotz des hohen Silbergehaltes,<br />

kein wichtiges Silbererz. Es findet sich mit Rotgültigerz, Bleiglanz, Schwerspat<br />

und Kalkspat bei Wolfacb im Schwarzwald, wo zentnerschwere Blöcke vorgekommen sind,<br />

und mit Arsen (Figur 12 Tafel 8) oder Kalkspat (Figur 11 und 13) auf den Silbererzgängen<br />

von 8t. Andreasberg im Harz.<br />

Hornerz hat seinen Namen bekommen, weil es in dünnen Stücken Hornspänen<br />

an Farbe und Glanz äbnlich ist, wegen des Silbergehaltes beisst es auch Silberhornerz;<br />

oder es wird, da in ibm Silber mit Chlor verbunden ist, auch Chlorsilber genannt; seine<br />

cbemische Formel ist AgCI. Immer ist es recht unscheinbar, meist bildet es krustenartige<br />

Ueberzüge (l

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