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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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diesem und wie dieses entstanden sind. Gips bildet sich aber. auelt auf. manche andere<br />

Weise, darum ist er nicht bei Steinsalz behandelt worden, sondern findet hier seineti,Platz.<br />

Gips. Gips ist ein so häufiges und durch seine Eigenschaften so in die Auge·n<br />

fallendes Mineral t dass es nicht wundernehmen kann, dass er schon im Altertum bekannt<br />

war, obwohl er weder ein schweres Metall enthält, noch als Schmuckstein brauchbar<br />

ist Er ist zwar manchmal vollkommen klar, farblos und durchsichtig, aber so weich,<br />

dass er mit dem Fingernagel geritzt werden kann, als Schmuckstein kann er darum nicht<br />

getragen werden. Vor vielen andern Mineralien ist er durch eine sehr vollkommene<br />

Spaltbarkeit nach einer Richtung ausgezeichnet, und da er in grossspätigen Stücken vorkommt,<br />

kann man aus ihm grosse, klare und dünne Tafeln, wie aus Glimmer, herausspalten.<br />

Solche Tafeln sind bisweilen an Stelle von Fensterglas benutzt worden; die<br />

Römer haben sie an Bienenstöcken angebracht, damit sie die Bienen arbeiten sehen<br />

konnten. Wegen seiner Klarheit galt Gips als Symbol der Keuschheit und wurde zum<br />

Schmücken von Marienbildern benutzt; dies hat dem Mineral den vulgären Namen Marienglas<br />

und Fraueneis verschafft. Ausser nach dieser einen Richtung lässt sich Gips<br />

noch nach zwei andern Richtungen spalten, die miteinander einen Winkel von 114 1 / . 0<br />

einschliessen. Dil3 Spaltungsslücke sind rhombische Tafeln, so wie die linke Hälfte der<br />

Figur 2 auf Tafel 80. Die beiden letzteren Spaltungsßächen sind voneinander verschieden,<br />

die eine ist faserig, die andere ist mit kleinen, feinmuschligen . Vertiefungen bedeckt, die<br />

erstere hei sst daber auch der faserige Bruch, die andere der muschlige Bruch. Dem<br />

faserigen Bruch gehen oft viele Risse in dem Spaltungsstück parallel (Tafel 8{), 2), der<br />

muschlige Bruch ist zu der voJlkommenen Spaltßäche genau senkrecht.<br />

Schon hieraus, noch besser aus den ringsum begrenzten Kristallen (Tafel 79, 2)<br />

erkennen wir, dass nur eine Symmetrieebene vorhanden ist, Gips daher dem monoklinen<br />

System angehört. Die Fläche der vollkommenen Spaltbarkeit geht der Symmetrieebene<br />

parallel, also dem Klinopinakoid rn Pm, das als Kristallßäche fast n~emals feblt (b in Textfigur<br />

269). Ausserdem treten an dem Kristall der I

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