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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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Gediegen Kupfer und Kupfererze.<br />

Gediegen Kupfer.<br />

<strong>Das</strong> gediegene Kupfer ist neben Gold, Silber und Zinn das am frühesten bekannte<br />

Metall, die Phönizier sollen es von der Insel eypern geholt haben, daher biess es das<br />

Cyprische Erz, aes cyprium, hier~us wurde euprum und unser Kupfer. Beim Orle Mekka<br />

auf der Halbinsel Sinai sollen die Erbauer der Pyramide Gizeh schon im 3. Jahrtausend<br />

Kupfer abgebaut haben; jedenfalls ist die VerarbeituI1g von Kupfererzen so alt wie die<br />

Verwendung von Bronze. Gerätschaften aus reinem Kupfer sipd in dem grossen Schalz<br />

in der zweiten Ansiedelnng Trojas gefunden worden.<br />

Noch leichter wie Silber verbindet sich das Kupfer mit aodern Elementen und<br />

bei weitem das meiste Kupfer wird aus seinen Verbindungen gewonnen, von denen wir die<br />

wichtigsten nachher kennen lernen werden. Wegen der Verwandtschaft zu andern Elementen<br />

besitzt das gediegene Kupfer nicht immer die echte, frische kupferrote Farbe, sondern ist<br />

~eicht etwas dunkler angelaufen und weniger glänzend. Diese Anlauffarbe beschränkt sich<br />

aber nur auf die Oberfläche, sobald man es mit dem Messer etwas ritzt, tritt die frische<br />

Farbe uns entgegen.<br />

Kupfer kristallisiert wie Gold und Silber reKUlär und bildet gern baumförmige<br />

Gestalten, Bleche und dicke Platten. Die häufigsten Kristallformen sind das Rhombendodekaeder<br />

(Figur 1 auf Tafel 10), Pyramiden würfel (FigUr 2, 00 0 :) und der Würfel<br />

(Figur 3); nur selten sind die Kristalle so gross und deuLlich wie der Pyramidenwürfel<br />

in Figur 2, meist sind sie in einer Richtung stark verlängert, wie der in Figur 4, und<br />

fast immer zwillingsartig nach einer Oktaederfläche miteinander verwachsen. So besteht<br />

schon das in Figur 3 abgebildete Stück aus Zwillingskristallen. Jeder einzelne ist ein<br />

Würfel, drei von seinen Flächen ragen hervor und bilden eine dreisei.tige Pyramide, eine<br />

solcbe hebt sich in der Mitte des Slückes deutlich ab; die drei Flächen auf der Rückseite<br />

erscheinen gegen die auf der Vorderseite um 180 0 gedreht<br />

(Textfigur 110), die einspringenden Winkel an den<br />

Fig. 110.<br />

Ecken sind mit Kupfer ausgefüllt, herausgelöst würde ein<br />

solcher Kristall eine dreiseitige Doppelpyramide bilden. Noch<br />

deutlicher sieht man diese Art der Kristallisation in Figur 5<br />

der Tafel 7; alle mit einer Ecke herausragenden Kristalle<br />

sind Würfel und nach den Diagonalen einer Oktaederfläche<br />

regelmässig unter 60 0 aneinander gereiht; dass es Zwillinge<br />

sind kann man am Bilde nicht, an dem Stück selbst nur<br />

scblecht erkennen, weil die Kristalle auf der Rückseite sehr<br />

klein sind und kaum mit einer Ecke hervnrragen. An andern<br />

ZwilUng von gediegenem Kupfer. Stücken sind die Kristalle oft nach einer Oktaederßäche abgeplattet<br />

und nach einer Richtung verlängert, viele solcher<br />

Kri:;talle reihen sich, wie bei Gold und Silber, parallel oder unter 60 0 sich durchkreuzend<br />

aneinander und es entstehen so die zierlichen ästigen und baumförmigen Gestalten, wie<br />

sie in Figur 5-8 der Tafel 10 abgebildet sind. Durch weitergehende Abplattung werden<br />

die Gebilde immer mehr blechförmig (Figur 10) und am Ende dieser Reihe stehen echte<br />

Bleche, oft gewellt und zusammengerollt, wie in Figur 11 abgebildet. Die dicke Platte<br />

der Figur 12 zeigt keine Andeutung mehr von kristallinischem Bau, ihre Oberfläche ist

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