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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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212 -<br />

Da das Mineral nur aus dem leicbten Aluminium und Sauerstoff besteht, könnte<br />

man meinen, es müsse gleichfalls sehr leicht seio, aber das Gegenteil bit der Fall, das<br />

spezifische Gewicht ist ungewöhnlich hoch und schwankt zwischen 4,0 und 4,1.<br />

Korund gehört zu den schwersten Edelsteinen und wird im spezifischen Gewicht nur von<br />

Zirkon und einigen Varietäten des Granat übertroffen.<br />

Auch nach seiner Härte steht Korund in der vordersten Reihe, er folgt gleich<br />

auf Diamant. Der Härteunterscbied zwischen heiden ist freilich sehr gross, aber es schiebt<br />

sich doch kein anderes Mineral dazwischen, nur eine jetzt fabrikmässig dargestellte Verbindung,<br />

das sogenannte Carborundum oder Siliciumkarbid, 4bertrifft an Härte den Korund<br />

und wird daher statt seiner zum Schleifen der Edelsteine benutzt. <strong>Das</strong> weitere über die<br />

Eigenschaften von Korund und sein Vorkommen erfahren wir bei den einzelnen Varietäten.<br />

Ru bin ist der rote Korund; die Farbe wechselt zwischen zartrosa , karminrot,<br />

braunrot und bläulichrot, die Abbildungen 10-16 unserer Tafel geben davon eine gute<br />

Vorstellung. Beim Erwärmen bis zur Rotglut ändert der dunkelrote Rubin seine Farbe<br />

und wird zuerst schmutzig rot, dann grüruichblau, beim Erkalten wird er wieder gerade<br />

so rot und klar wie vorher. Die Aenderung lässt sich in einem Tiegel aus geschmolzenem<br />

Bergkristall sehr gut verfolgen, besonders wenn man während der Abkühlung ein Blatt<br />

weisses Papier darunter hält. Aus diesem Verhalten kann man schliessen, dass die Färbung<br />

durch einen anorganischen StoIT bewirkt wird, da durch organische Substanz bewirkte<br />

Färbung durch Glühen dauernd verschwindet. Wahrscheinlich ist eine geringe Menge<br />

von nie fehlendem Chromoxyd die färbende Substanz.<br />

An durchsichtigen Steinen bemerkt man manchmal schon mit bIossem Auge, dass<br />

sie dichroitisch sind, dass die Farbe in der Richtung der Hauptachse intensiver ist, als<br />

senkrecht dazu i der Stein erscheint dunkler, wenn ich durch die Basis, heller, wenn ich<br />

durch eine Prismenfläche hindurchsehe. Dies berücksichtigen die Edelsteinschleifer und<br />

legen den SchlifT so an, dass die breite Fläche des Steins der Basis parallel geht. Bei<br />

der Prüfung mit der dichroskopischen Lupe muss man durch eine Prismen- oder Pyramidenfläche<br />

hindurchsehen , will man die Verschiedenheit der Absorption erkennen, 'das eine<br />

Bild Ce}, welches dem ausserordentlichen Strahl entspricht, ist alsdann hellrot ins Gelbe,<br />

das andere (0) des ordentlichen Strahls ist dunkelrot ins Violette. Von dem in Figur 11<br />

abgebildeten Kristall ist das Bild des ordentlichen Strahls dunkelviolett, das des ausserordentlichen<br />

gelblichrosa , von dem geschliffenen Stein der Figur 13 ist das Bild des<br />

ordentlichen Strahls violettrot, das des ausserordentlichen gelbrol An den geschliffenen<br />

Steinen erscheinen bei Durchsicht durch die grosse Tafelfläche beide Bilder der dichroskopischen<br />

Lupe meist in gleichem Rot, weil durch diese, sobald sie der Basis parallel<br />

geht, der Dichroismus nicht wahrgenommen werden kann. Dafür sind die5e Steine zur<br />

Untersuchung im konvergenten polarisierten Licht brauchbRl', sie dürfen allerdings nicht<br />

in eillem Ring gefasst sein. Sie geben im Polarisationsapparat das schwarze Kreuz der<br />

Figur 1 auf Tafel 4 mit sehr wenigen verschwommenen Ringen; damit das Licht besser<br />

hindurchgeht, legt man sie zweckmässig in Oel.<br />

Die Kristalle von Rubin sind in der Regel von dem Prisma der zweiten Stellung,<br />

der Basis und dem Rhomboeder begren~t (Figur 10), wozu bisweilen noch die Pyramide<br />

der zweiten Stellung tritt; sehr selten herrscht diese vor (Figur 11 und 15). An dem<br />

Kristall der Figur 11 treten ausser der Pyramide ~ P2 nur noch kleine Rhomboederflächen<br />

auf, die aber in der Abbildung nicht sichtbar sind.<br />

Die meisten, als Edelsteine brauchbaren Rubine kommen aus der Umgegend der<br />

Stadt Mogouk und den Sadschijin-Hügeln bei Mandalay in Oberbirma, wo sie mit viel<br />

edlem Spinell in weissem Marmor oder in dem bei dessen Verwilterung und Auflösung<br />

zurückgebliebenem Lehm und auf Seifen auftreten: sie sind meist nur sehr klein, nicht über

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