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Reinhard Brauns: Das Mineralreich Band 1 - Mineralium.com Blog

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- 406<br />

An den im Tone des Monle Paterno bei Bolog:na. vorkommenden kugelförmigen<br />

Schwerspat, dem Bologneser Spat, hat man zuerst die Eigenschaft der Phosphoreszenz<br />

entdeckt. Wenn er nämlich mit kohligen Substanzen geglüht und hierdurch in<br />

Schwefelbaryum übergeführl wird, so leuchtet das Pulver im Dunklen , besonders nachdem<br />

es von der Sonne bestrahlt wal'. Diese Eigenschaft teilt Schwefelbaryum mit<br />

Schwefelstrontium und Schwefelcalcium und die Farbe und Intensität des Lichtes, das<br />

diese Verbindungen ausstrahlen, hängt von ihrer Zusammensetzung und geringen fremden<br />

Beimischungen ab.<br />

Schwerspat gehört zu den in Wasser am schwersten löslichen Mineralien, und ist<br />

das am schwersten lösliche Sulfat; daher ist ein in Wasser gelöstes Baryumsalz (Baryumchlorid)<br />

das beste Reagens auf Schwefelsäure. In einem Liter reinen Wassers lösen sich<br />

bei 15° nur 3 mg Schwerspat auf, die Löslichkeit wird aber durch höhere Temperatur<br />

und andere gleichzeitig im Wasser gelöste StolTe erheblich grör;ser. Wenn man einer<br />

Lösung von Baryumcblorid Schwerelsäure zusetzt, so fällt das schwefelsaure Baryum<br />

als feiner , amorpher Niederschlag aus. Wenn man es aber 80 einrichtet, dass zu der<br />

stark verdünnten Lösung ganz allmählich verdünnle Schwefelsäure zutritt, so scheidet<br />

sich das schwefelsaure Baryum in Kriställchen aus, die die Form von Schwerspat haben<br />

und um so grösser sind, je verdünnter die Lösungen waren und je mehr Zeit sie zu<br />

ihrer Bildung hatten. Die natürlichen Kristalle sind sicher auch aus wässrigen Lösungen<br />

abgeschieden, und mögen bald aus zwei Lösungen, von denen die eine ein Baryumsalz<br />

(Baryumchlorid oder Baryumbikarbonat), die andere ein Schwefelsäuresa\;,~ (Gips, Eisenvitriol)<br />

enthielt, bald aus einer einzigen Lösung entstanden sein, die das Baryumsulfat<br />

gelöst enthielt und aus der es sich durch Abkühlung oder durch andere Umstände ausgeschieden<br />

hat.<br />

DeI' Verwitterung ist Schwerspat wegen seiner schweren Löslichkeit nur selten<br />

unterworfen. Wenn ein kohlensaures Salz in Massen auf ihn einwirkt, kann er in Witherit<br />

übergehen, besonders aber wird er in der Natur durch Kieselsäure verdrängt, die als<br />

Quarz an seine Stelle tritt, die Kristalle umhüllt und schliesslich ganz verdrängt. Im<br />

Odenwald und Taunus ist so bisweilen in Gängen auftretender Schwerspat von Quarz<br />

ersetzt, grosse und schöne Pseudomorphosen von Quarz nach Schwerspat sind bei Griedel<br />

unrern Butzbach in Hessen vorgekommen.<br />

Schwerspat ist in Blei-, Silber-, Koball- und Manganerzgängen und Lagern ein<br />

häufiger Begleiter der Erze; so findet er sich im Erzgebirge _bei 1

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